01.08.2019 12:44:56

MÄRKTE EUROPA/Euro auf Jahrestief stützt Aktien - Siemens schwach

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem etwas leichteren Handelsbeginn drehen die europäischen Aktienmärkte am Donnerstagmittag ins Plus. Wie an der Börse mehrheitlich erwartet, hatte die US-Notenbank am Vorabend die Leitzinsen um 25 Basispunkte gesenkt. Der Dollar profitiert und wertet derweil auf. Der Euro ist gegenüber dem Greenback auf ein Jahrestief bei 1,1032 Dollar gefallen, dies stützt den Aktienmarkt. Die Berichtssaison lieferte einmal mehr ein paar Überraschungen - Siemens auf der Ertragsseite eine negative. Der DAX legt um 0,5 Prozent auf 12.250 Punkte zu, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,7 Prozent auf 3.490 Punkte nach oben.

Interessanterweise stimmten zwei der Fed-Gouverneure gegen eine Änderung und keiner der Beteiligten für mehr als die besagten 25 Basispunkte, merkt die DWS an. "Letzteres war mit Sicherheit eine Enttäuschung für so manchen Marktteilnehmer", heißt es weiter. "Man sagt, der Markt ist ein gieriges Biest, und egal was er bekommt, er will mehr", sagt J.J. Kinahan, Chef-Stratege bei TD Ameritrade. Stützende Konjunktur-Signale kommen derweil aus China, wo der private Caixin-Einkaufsmanager-Index auf 49,9 im Juni stieg von 49,4 im Vormonat. Damit befindet er sich aber weiter unter der Expansionsschwelle von 50 Punkten.

Flut von Unternehmenszahlen

Wie häufig Donnerstags in der Berichtssaison, gab es am Morgen eine Zahlenflut. Als enttäuschend werden die Zahlen von Siemens aufgenommen, die Aktie ist mit einem Minus von 4,4 Prozent schwächster DAX-Wert. Der Industriekonzern bekommt die eingetrübte Konjunktur zu spüren. Vor allem dank der Windanlagen und der Medizintechnik der beiden börsennotierten Töchter legten Umsatz und Auftragseingang im Konzern zwar noch deutlich zu. Mit dem Ergebnis haben die Münchener in ihrem dritten Geschäftsquartal aber die Erwartungen verfehlt. Die Jahresprognose hat Bestand, die Ziele wackeln aber.

BMW rücken dagegen um 1,3 Prozent vor. Die Ergebnisse für das zweite Quartal sind laut Jefferies nicht überraschend. Die Analysten unterstreichen die Resilienz der genau beobachteten operativen Gewinnmarge von BMW im Autogeschäft und den schwächlichen Cashflow. Positiv kommt an, dass die Münchener nicht wie Daimler die Prognose senken mussten.

Societe Generale mit guten Zahlen

Nach positiven Bankenzahlen geht es für den Sektor um 0,7 Prozent nach oben. Zufrieden zeigt sich die Citigroup mit der Entwicklung bei der Societe Generale (plus 4,6 Prozent). Der Nettogewinn sei sowohl über den Citi- wie auch den Konsensschätzungen ausgefallen. Damit schließt sich die SocGen an die Serie zuletzt ordentlicher Zahlen aus dem Sektor an. Gefragt sind auch italienische Bankentitel. Monte dei Paschi hat ein Portfolio fauler Kredite an Zerberus verkauft. Der Titel gewinnt 3,6 Prozent. Im Versicherungssektor hat AXA gute Zahlen vorgelegt - die Aktie steigt um 1 Prozent.

Geschäftszahlen von London Stock Exchange (LSE) und Euronext ziehen europaweit die Aktien von Börsen-Betreibern nach oben. Daneben hat LSE den geplanten Kauf des Finanzdienstleisters Refinitiv bestätigt, was bei den Anlegern auf ein positives Echo stößt. LSE gewinnen 7 Prozent, Euronext 3,1 Prozent und Deutsche Börse 4,3 Prozent.

Royal Dutch Shell brechen nach einer verfehlten Gewinnerwartung um 4,3 Prozent ein. Nach zuletzt guten Zahlen aus dem Ölsektor wurden die Anleger hier auf dem falschen Fuß erwischt.

Zalando haussieren nach Zahlen

Zalando machen gleich einen Sprung von 14,1 Prozent, nachdem das Unternehmen bei der Vorlage seiner Zahlen den Ausblick für 2019 erhöht hat. Das Geschäft des Modehändlers verbessere sich weiter, und das gute Image auf Kundenseite erhöhe die Zahl der Neukunden, heißt es im Handel.

Bei Evonik geht es nach Zahlen um 4,3 Prozent nach unten, Deutz brechen um 5 Prozent ein. Rheinmetall gewinnen dagegen 4,7 Prozent - das EBIT hat sich deutlich besser als erwartet entwickelt. Nach einer Gewinnwarnung büßen Dr. Hönle 12 Prozent ein, während es für Wacker Chemie nach Zahlen um 3,9 Prozent nach oben geht. Hugo Boss geben um 2 Prozent nach - das Unternehmen hat den Ausblick nach unten konkretisiert.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.489,74 0,66 22,89 16,27

Stoxx-50 3.191,63 0,33 10,34 15,64

DAX 12.249,76 0,50 60,72 16,01

MDAX 26.237,71 1,17 302,43 21,54

TecDAX 2.938,29 0,78 22,68 19,92

SDAX 11.185,65 0,44 48,85 17,63

FTSE 7.596,84 0,13 10,06 12,76

CAC 5.560,25 0,75 41,36 17,54

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,43 0,01 -0,67

US-Zehnjahresrendite 2,04 0,02 -0,64

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 08:05 Uhr MI, 17.07 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1035 -0,36% 1,1051 1,1132 -3,8%

EUR/JPY 120,30 -0,10% 120,65 120,93 -4,3%

EUR/CHF 1,0985 -0,18% 1,1009 1,1024 -2,4%

EUR/GBP 0,9115 +0,05% 0,9111 0,9103 +1,3%

USD/JPY 108,99 +0,20% 109,17 108,62 -0,6%

GBP/USD 1,2104 -0,40% 1,2131 1,2230 -5,2%

Bitcoin

BTC/USD 9.927,75 -1,12% 9.906,75 9.982,00 +166,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 57,82 58,58 -1,3% -0,76 +20,9%

Brent/ICE 64,38 65,05 -1,0% -0,67 +16,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.407,41 1.413,80 -0,5% -6,39 +9,7%

Silber (Spot) 16,01 16,27 -1,6% -0,26 +3,3%

Platin (Spot) 856,06 864,00 -0,9% -7,94 +7,5%

Kupfer-Future 2,66 2,67 -0,3% -0,01 +0,5%

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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/ros

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August 01, 2019 06:45 ET (10:45 GMT)

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