10.11.2015 16:08:49

MÄRKTE EUROPA/Euro rutscht unter 1,07 Dollar und stützt Aktien

   Von Benjamin Krieger

   FRANKFURT (Dow Jones)--Nach anfänglichen Kursverlusten haben die Aktienkurse am Dienstag wieder ins Plus gedreht. Rückenwind kommt vom schwachen Euro, der zum US-Dollar erstmals seit fast sieben Monaten unter 1,07 Dollar gefallen ist. Daraufhin haben sich die Kurse vieler europäischer Blue-Chips wieder erholt. Der Dax gewinnt 0,2 Prozent auf 10.837 Punkte hinzu. Der Euro-Stoxx-50 handelt 0,1 Prozent höher bei 3.423 Punkten. Mit einem schwachen Euro verbessert sich die Wettbewerbsfähigkeit der Eurozone im internationalen Vergleich.

   Gegen 13.45 Uhr MEZ verstärkte sich der Verkaufsdruck auf die Gemeinschaftswährung, sie fiel unter die Marke von 1,07 Dollar. Während am Geldmarkt in den USA die Zinsen steigen, fallen sie am Euro-Geldmarkt auf immer neue Rekordtiefstände. Die Erwartung einer weiteren Zinssenkung in der Eurozone im Dezember lastet schwer auf den Sätzen am Euro-Geldmarkt, wo sich Banken untereinander kurzfristig Liquidität leihen.

   Fallende Zinsen gehen mit steigenden Anleihekursen einher. Bundesanleihen, die zuletzt stark nachgegeben haben, setzen die Erholung vom Dienstag fort.

   Kurz vor Veröffentlichung der Berichte zum dritten Quartal von E.ON am Donnerstag und von RWE am Freitag gehen Anleger in Deckung. E.ON verlieren 2 Prozent und RWE 3,3 Prozent. Analysten rechnen für die ersten neun Monate des Jahres bei RWE mit einem Gewinnrückgang von 8 Prozent und bei E.ON sogar von fast 20 Prozent. Zudem berichtet das "Handelsblatt" von 8 Milliarden Euro Abschreibungen bei E.ON.

   Eine weitere Eskalationsstufe hat der Streik bei der Lufthansa erreicht mit dem Versuch der Airline, diesen durch Arbeitsgerichte stoppen zu lassen. Lufthansa verlieren 1,2 Prozent.

   Vodafone hat das Gewinnziel für das laufende Jahr erhöht. Statt eines operativen Gewinns von 11,5 Milliarden Pfund wollen die Briten nun 11,7 bis 12 Milliarden Pfund verdienen. Das lässt den Aktienkurs um 4,5 Prozent steigen und zieht auch die Aktien anderer Schwergewichte wie BT Group, Deutsche Telekom, Orange und Telecom Italia mit nach oben. Der Telekomsektor liegt mit einem Anstieg von 2 Prozent unter den Sektoren weit vorn.

   Der niederländische Telekommunikationskonzern KPN hat mit dem Verkauf einer Beteiligung von rund 5 Prozent an Telefonica Deutschland 805 Millionen Euro erlöst. KPN steigen dank der Einnahmen um 3,5 Prozent. Telefonica Deutschland treten dagegen wegen des erhöhten Aktienangebots auf der Stelle.

   Der Umbau bei Ericsson wird für den schwedischen Technologiekonzern teurer als erwartet. Statt 3 bis 4 Milliarden Kronen dürfte das Programm 3,5 bis 4,5 Milliarden Kronen kosten. Ericsson verlieren 5,3 Prozent.

   Aktien von Evonik verlieren 1,9 Prozent. Nach Aussage von Händlern hat der Investor CVC 8,8 Millionen Evonik-Aktien zu 32,55 Euro je Aktie verkauft. Er dürfte nun noch einen Anteil von gut 4 Prozent am Spezialchemiekonzern halten.

   Kursausschläge gibt es im TecDAX: So verteuern sich Dialog Semiconductor um 2 Prozent. Das Unternehmen hatte im September die Übernahme des US-Konzerns Atmel für 4,6 Milliarden US-Dollar angekündigt. Der Hedgefonds Elliott Management ruft nun jedoch die Aktionäre von Dialog Semiconductor auf, diesen Kauf abzulehnen.

   Nordex büßen 1,2 Prozent ein, nachdem die Deutsche Bank die Aktie von "Kaufen" auf "Halten" gesenkt hat. Die Aktie sei seit Januar 2014 deutlich besser gelaufen als der Branchendurchschnitt und der TecDax, begründet die Deutsche Bank die Senkung.

   Die Quartalsberichte einer ganzen Reihe deutscher Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe können Händler nicht zu Käufen der Aktien animieren. So geben die Aktien der Aareal Bank sowie von Evotec, Biotest und LEONI zwischen 2 und 4 Prozent nach. Tom Tailor brechen sogar um mehr als 10 Prozent ein. Das Modeunternehmen ist im dritten Quartal in die Verlustzone gerutscht.

   Um 2,8 Prozent zulegen können dagegen König & Bauer. Der Druckmaschinenhersteller hat in den ersten neun Monaten des Jahres wieder Gewinne gedruckt. Aktien von Symrise steigen nach Quartalszahlen des Herstellers von Duft- und Aromastoffen um 2,4 Prozent.

INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.422,71 +0,13% Stoxx-50 3.226,14 +0,21% DAX 10.836,98 +0,20% FTSE 6.270,83 -0,39% CAC 4.907,65 -0,07% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 155,95 +34

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 9.54 Uhr Mo, 17.50 Uhr EUR/USD 1,0686 -0,60% 1,0750 1,0770 EUR/JPY 131,78 -0,48% 132,41 132,49 EUR/CHF 1,0774 -0,18% 1,0793 1,0783 USD/JPY 123,34 0,06% 123,27 123,03 GBP/USD 1,5107 -0,06% 1,5116 1,5125 Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

   DJG/bek/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   November 10, 2015 09:38 ET (14:38 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 38 AM EST 11-10-15

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Aareal Bank AG 15,95 -51,28% Aareal Bank AG
Biotest AG Vz. 28,00 -0,71% Biotest AG Vz.
BT Group plc 1,94 0,52% BT Group plc
Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS) 33,80 0,60% Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS)
E.ON sp. ADRs 13,10 3,97% E.ON sp. ADRs
Evonik AG 21,63 -0,78% Evonik AG
Koenig & Bauer AG 15,04 -2,84% Koenig & Bauer AG
Koninklijke KPN NVShs Sponsored American Deposit Receipts Repr 1 Sh 3,60 -1,10% Koninklijke KPN NVShs Sponsored American Deposit Receipts Repr 1 Sh
Lufthansa AG 7,89 -1,13% Lufthansa AG
Nordex AG 15,45 -1,09% Nordex AG
Orange S.A. (ex France Télécom) 11,85 2,16% Orange S.A. (ex France Télécom)
RWE AG (spons. ADRs) 30,40 -0,65% RWE AG  (spons. ADRs)
Symrise AG 98,32 2,61% Symrise AG
Telecom Italia S.p.A. (Risp.) 0,30 4,70% Telecom Italia S.p.A. (Risp.)
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Telefonica Deutschland AG (O2) 2,20 -1,26% Telefonica Deutschland AG (O2)
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