09.10.2013 13:17:31

MÄRKTE EUROPA/Europa trotzt der US-Krise

Von Isabel Gomez Trotz der anhaltenden Haushaltskrise in den USA halten sich die europäischen Börsen am Mittwochmittag wacker. Nach anfänglichen Verlusten drehen die Indizes ins Plus. Mit Erholungsschüben hatten Händler bereits am Morgen gerechnet, sie verwiesen aber auch darauf, dass eine durchgreifende Erholung erst anstehen sollte, wenn es eine Lösung im US-Haushaltsstreit gibt.

   Der Dax notiert 0,2 Prozent fester bei 8.571 Punkten, der Euro-Stoxx-50 liegt 0,5 Prozent im Plus bei 2.918 Zählern. Gemessen an den sehr schwachen US-Vorgaben, wo die Indizes am Vortag deutlich nachgaben, hält sich Europa damit gut.

   Für die bessere Stimmung sorgt auch der gute Start in die Berichtssaison. Der Aluminiumkonzern Alcoa hat am Vortag nach US-Börsenschluss überraschend gute Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt. Zugleich rechnet Alcoa damit, dass die weltweite Aluminiumnachfrage im laufenden Jahr um sieben Prozent zunehmen wird. Die Ergebnisse werden stark beachtet, weil Alcoa als erster großer Konzern sein Zahlenwerk präsentiert. Zudem haben sie Signalwirkung, weil Alcoa eine breite Palette von konjunktursensiblen Branchen bedient.

   Aktieninvestoren dürften sich auch über die Nachricht freuen, dass US-Präsident Barack Obama am Nachmittag Janet Yellen als künftige Präsidentin der US-Notenbank nominieren wird. Yellen gilt als Anhängerin der ultralockeren Geldpolitik. "Das reduziert die Gefahr eines aggressiven Zurückfahrens der Anleihekäufe", heißt es von Frederic Neumann, Volkswirt bei der HSBC. Andererseits wurde bereits mit ihrer Nominierung gerechnet, dies gilt deshalb überwiegend als eingepreist. Analysten beurteilen die vergleichsweise stabile Entwicklung an den europäischen Börsen daher noch skeptisch. "Der DAX kämpft zwar gegen das Abdriften, aber die Lage spitzt sich zu", sagt Commerzbank-Analyst Christoph Geyer.

   Am Devisenmarkt verliert der Euro zum US-Dollar und notiert bei 1,3524 Dollar. Das Tageshoch lag noch bei 1,3605 Dollar. Nach Einschätzung der Commerzbank wird die weitere Entwicklung des Dollars vorwiegend von der Frage bestimmt werden, wie lange und in welchem Umfang die Fed ihre quantitative Geldpolitik weiterführt. Marktteilnehmer dürften daher am Abend das Protokoll der September-Sitzung der Fed genau darauf untersuchen, wie groß die Unterstützung für eine unveränderte Fortsetzung des Anleihekaufprogrammes ist. Sollte die Sorge um die Fiskalpolitik ein wichtige Rolle bei der Entscheidung gespielt haben, sei mit Druck auf den Greenback zu rechnen, so die Commerzbank.

   Am Anleihemarkt kristallisiert sich Deutschland als Profiteur der verfahrenen Situation in den USA heraus und Bundesfinanzminister Schäuble kann sich an fallenden Finanzierungskosten erfreuen. Bei der Emission einer Bundesobligation mit fünfjähriger Laufzeit sind die Renditen deutlich gesunken. Auch die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fällt.

   Am Aktienmarkt steht Telecom Italia im Blick. Obwohl Ratingagentur Moody's die Kreditwürdigkeit heruntergestuft hat, legt die Aktie 2,9 Prozent zu. Der Kurs war allerdings schon am Dienstag deutlich zurückgekommen.

   Morgan Stanley hat die Aktien des französischen Baukonzerns Saint Gobain zum Verkauf empfohlen, die daraufhin 2,6 Prozent verlieren. Der Branchenindex der Bau-Aktien im Stoxx-Universum ist mit einem Minus von 1,1 Prozent der schwächste Sektor in Europa.

   Die Aktie von Alcatel-Lucent liegt 7,7 Prozent im Minus. Noch am Vortag hatten sich Investoren zunächst darüber gefreut, dass das Unternehmen unterm Strich 10.000 Stellen abbauen will. Der Schritt wurde als notwendig für die laufende Restrukturierung gesehen. Allerdings forderte nun der französische Premierminister das Unternehmen dazu auf, die Pläne zu überarbeiten, um so viele Stellen wie möglich behalten zu können.

=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 2.918,48 +0,52% Stoxx-50 2.729,74 -0,07% DAX 8.570,65 +0,17% FTSE 6.362,05 -0,06% CAC 4.154,85 +0,52% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 140,57% +28

DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 8.03 Uhr Di, 18.10 Uhr EUR/USD 1,3524 -0,30% 1,3565 1,3578 EUR/JPY 131,6413 -0,32% 132,0658 131,6175 EUR/CHF 1,2307 0,14% 1,2290 1,2279 USD/JPY 97,3400 -0,05% 97,3900 96,9255 GBP/USD 1,5972 -0,60% 1,6068 1,6083 === Kontakt zur Autorin: isabel.gomez@dowjones.com

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   October 09, 2013 06:45 ET (10:45 GMT)

   Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 45 AM EDT 10-09-13

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