23.10.2015 08:56:48
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MÄRKTE EUROPA/EZB-Rally dürfte sich fortsetzen
Von Manuel Priego-Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Die gute Stimmung an Europas Börsen nach der EZB-Sitzung am Vortag dürfte auch am Freitagmorgen anhalten. EZB-Präsident Mario Draghi trat in der am Vortag Pressekonferenz wesentlich "taubenhafter" auf als erwartet. Er stellte nicht nur eine Ausweitung des bestehenden Wertpapierkaufprogramms in Aussicht, auch brachte er eine weitere Absenkung des Einlagezinses ins Spiel, zu dem Banken überschüssige Gelder bei der Zentralbanken zwischenparken können. Der Einlagesatz liegt derzeit bei minus 20 Basispunkten.
Der Dax wird zur Eröffnung bei 10.617 Punkten indiziert nach einem Schluss von 10.492 Punkten am Donnerstag. Für den Euro-Stoxx-50 zeichnet sich ein Beginn bei 3.386 Punkten ab nach 3.353 Punkten. Stützend für die Märkte dürften auch gute Unternehmenszahlen von Amazon, Microsoft und der Google-Mutter Alphabet wirken. Insbesondere der Tech-Sektor wird als Profiteur gesehen. In Deutschland könnte der TecDax als erster Index in Richtung Jahreshoch vorstoßen. Im DAX gilt es zunächst, die technische Hürde bei 10.650 Punkten zu überwinden.
SAP sollten positiv auf die Zahlen von Microsoft reagieren. Der US-Konzern hat im abgelaufenen Quartal vor allem im Cloud-Geschäft geglänzt. "Der Read-Across sollte SAP stützen", sagt ein Händler. Der deutsche Software-Konzern setzt ebenfalls stark auf die Cloud. Von enttäuschenden Zahlen sprechen Marktteilnehmer bei Ericsson. "Sowohl die Umsätze als auch die Margen entwickeln sich leicht unter den Erwartungen", sagt ein Händler.
Trotz des Lamentierens über die französische Baukonjunktur: "Die Zahlen sind gut", sagt ein Händler zu Vinci. Mit 10,3 Milliarden Euro liege der Umsatz im dritten Quartal über der Prognose von knapp 10 Milliarden. Den Ausblick hat Vinci bestätigt. Aufwärtspotenzial wird auch bei Michelin gesehen. Der Umsatz hat die Erwartungen leicht übertroffen. "Auch die Preise entwickeln sich günstig", sagt ein Marktteilnehmer. Außerdem will Michelin am Sparprogramm festhalten.
Unter Abgabedruck dürften Hornbach-Holding geraten. Die Unternehmerfamilie Hornbach trennt sich von einer Million Stammaktien der Holdinggesellschaft der Baumarktkette. Die Anteile entsprechen 6,25 Prozent des Grundkapitals der Hornbach Holding und sollen im Wege eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens platziert werden. Die Platzierung soll am Freitag abgeschlossen sein. Die Preisspanne liegt laut Angaben aus dem Handel zwischen 65 und 67 Euro womit sich ein Volumen von bis zu 67 Millionen Euro ergeben könnte. Das Papier ging am Donnerstag mit 70,50 Euro aus dem Handel.
Am Devisenmarkt gibt der Euro nach dem Kursrutsch im Anschluss an die EZB-Sitzung am Vortag nur noch leicht nach. Er notiert am Morgen bei 1,1107 Dollar. Kurzfristig notierte die Gemeinschaftswährung bereits unter der Marke von 1,11 Dollar. Die Commerzbank sieht bereits das Gespenst eines Währungskrieges aufziehen. "Den Zentralbanken ... ist zuzutrauen, dass sie im Währungskrieg ordentlich dagegen halten und mit Zinssenkungen oder QE-Ausweitungen verhindern, dass die EZB sie auf der expansiven Seite überholt", so Analyst Ulrich Leuchtmann.
Akzente am Markt könnten am Vormittag Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone setzen. Für den Oktober rechnen Analysten im Nicht-Verarbeitenden Gewerbe mit einem Rückgang auf 53,5 nach zuvor 53,7.
=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do, 17.30 Uhr EUR/USD 1,1107 +0,0% 1,1106 1,1158 EUR/JPY 134,00 -0,0% 134,04 134,35 EUR/CHF 1,0802 -0,0% 1,0808 1,0825 USD/JPY 120,64 -0,1% 120,70 120,41 GBP/USD 1,5398 +0,1% 1,5390 1,5422 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.comDJG/mpt/ros
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October 23, 2015 02:26 ET (06:26 GMT)
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