27.07.2023 10:01:41

MÄRKTE EUROPA/Fed, EZB und Berichtssaison halten Investoren auf Trab

FRANKFURT (Dow Jones)--Gegenwärtig schlägt die Stunde der Notenbanken. Am Vorabend hob die US-Notenbank wie erwartet die Leitzinsen um 25 Basispunkte an und ließ sich die Tür - je nach Datenlage - für weitere Zinsschritte offen. Am Donnerstagmittag folgt die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank - hier wird mit einer ähnlichen Entscheidung gerechnet. Alles in allem eine Geldpolitik, mit der die Investoren in dem aktuellen Umfeld schwachen Wachstums bei noch immer zu hoher Inflation gut leben können. Es verwundert daher nicht, dass der Dow-Jones-Index seine Gewinnserie fortsetzte und nun bereits den dreizehnten Tag in Folge im Plus schloss. Der DAX legt im frühen Handel um 0,3 Prozent auf 16.189 Punkten zu, der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,8 Prozent auf 4.383 Prozent, hier legen die Sektoren der Medien- wie auch Technologiewerte deutlicher zu.

Nach der Fed ist vor der EZB

Nach Einschätzung von Michael Heise, Chefvolkswirt des Vermögensverwalters HQ Trust, hat die Fed ein Fenster für weitere Zinserhöhungen offen gelassen. "Es ist richtig, dass die Zentralbank kein Ende der Zinserhöhungen kommuniziert, bevor sich der Rückgang der Inflation als nachhaltig erweist", schreibt Heise. Am Mittag dürfte die Europäische Zentralbank folgen und die Leitzinsen ebenfalls um 25 Basispunkte anheben. Ähnlich wie bei der Fed bleibt jedoch die Frage, ob dann das Ende der Fahnenstange erreicht ist, oder ob es weitere Erhöhungen geben wird. Die EZB wird sich nach Einschätzung der Helaba ebenfalls alle Optionen offenhalten, um notfalls nochmals an der Zinsschraube drehen zu können.

Tag der Automobilhersteller

Die Berichtssaison zum zweiten Quartal hat am Donnerstag einen ihrer Höhepunkte, aus dem Automobilsektor legten Mercedes, VW und Renault Zahlen vor. Mercedes-Benz (+0,1%) hat dank eines guten zweiten Quartals die Jahresprognose leicht erhöht. Analyst Tom Narayan von RBC Capital Markets wertet dies positiv. Er hebt die Margenstärke hervor, die bei Cars mit 13,5 über dem Konsens von 13,2 Prozent gelegen habe und bei Vans sogar mit 15,5 deutlich über dem Konsens von 14,6 Prozent.

Volkswagen hat im zweiten Quartal sowohl den Umsatz als auch das Ergebnis dank höherer Auto-Auslieferungen vor allem in Europa gesteigert. Gestützt wurde auch VW besonders vom Nutzfahrzeuggeschäft, in dem es nach wie vor außerordentlich gut läuft. Die Prognose für Umsatz und Rendite bekräftigte der Konzern, für die Auslieferungen wurde der Ausblick allerdings zurückgenommen: So sollen die Verkäufe dieses Jahr zwischen 9 und 9,5 Millionen Fahrzeugen liegen - bisher wurden rund 9,5 Millionen erwartet. Das kommt im Vergleich zu den Wettbewerbern an der Börse nicht gut an, die Aktie verliert gut 3 Prozent.

Renault bestätigte die im letzten Monat angehobene Jahresprognose, nachdem Gewinn und Umsatz in der ersten Jahreshälfte sprunghaft angestiegen sind. Der französische Automobilhersteller meldet einen Umsatz von 26,85 Milliarden Euro, 27 Prozent mehr als im Vorjahr. Nach einem guten Lauf in der Aktie seit Jahresbeginn belasten hier Gewinnmitnahmen, der Wert verliert 1,5 Prozent.

Heidelberg Materials (+3,5%) hat im zweiten Quartal trotz rückläufiger Absatzmengen einen deutlich höheren operativen Gewinn eingefahren als im Vorjahr. Der Baustoffkonzern profitierte von starken Preiserhöhungen bei einer gleichzeitigen Entspannung bei den Energiekosten. Die Prognose für das Gesamtjahr erhöhte der DAX-Konzern.

UMG zieht Sektor der Medienwerte nach oben

Mit einem kräftigen Kurssprung von 12 Prozent ragen die Aktien von Universal Music Group hervor. Das Musik- und Medienunternehmen konnte deutlich bessere Halbjahreszahlen vorlegen. Der Markt dürfte darauf nicht vorbereitet gewesen sein, denn Analysten wie von der Citigroup kommentieren, sie hätten sich auf ein ereignisloses Quartal eingestellt. Stattdessen seien die Erwartungen auf fast jedem Level übertroffen worden. Stark gewachsen sei vor allem der Streaming-Bereich mit plus 13 Prozent, während Erwartungen nur auf rund 8,5 bis 10 Prozent gelautet hatten.

Zufrieden mit den Zahlen von Nestle (+1,4%) äußern sich Händler, die Erwartungen seien leicht überboten worden, vor allem beim Umsatz. Schaue man jedoch tiefer in die Zahlen, zeige sich, dass der Umsatz wie auch schon zuvor bei Unilever nur noch von höheren Margen getrieben wird. Das Volumen ging hingegen leicht zurück. Auch die Analysten von Jefferies unterstreichen daher, es habe sich um eine Pricing-getriebene Überraschung gehandelt.

Die Aktie von Aixtron schnellt nach einem sehr guten zweiten Quartal und angehobener Prognose um 12 Prozent nach oben.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.389,90 +1,0% 43,75 +15,7%

Stoxx-50 4.005,33 +0,8% 31,78 +9,7%

DAX 16.212,63 +0,5% 81,17 +16,4%

MDAX 28.603,06 +1,2% 327,89 +13,9%

TecDAX 3.275,93 +1,3% 41,78 +12,2%

SDAX 13.723,90 +0,4% 54,89 +15,1%

FTSE 7.691,76 +0,2% 14,87 +3,0%

CAC 7.387,73 +1,0% 72,66 +14,1%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,47 -0,01 -0,10

US-Zehnjahresrendite 3,87 +0,00 -0,01

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:29 Uhr Mi, 17:34 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1127 +0,4% 1,1091 1,1074 +4,0%

EUR/JPY 155,73 +0,2% 155,47 155,47 +11,0%

EUR/CHF 0,9535 -0,1% 0,9545 0,9552 -3,7%

EUR/GBP 0,8571 +0,1% 0,8563 0,8567 -3,2%

USD/JPY 139,96 -0,2% 140,20 140,39 +6,7%

GBP/USD 1,2982 +0,3% 1,2945 1,2927 +7,3%

USD/CNH (Offshore) 7,1386 -0,2% 7,1381 7,1487 +3,0%

Bitcoin

BTC/USD 29.409,46 -0,2% 29.459,95 29.320,34 +77,2%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 79,44 78,78 +0,8% +0,66 +0,8%

Brent/ICE 83,58 82,92 +0,8% +0,66 +0,5%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 29,23 29,28 -0,2% -0,05 -64,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.979,58 1.972,11 +0,4% +7,47 +8,5%

Silber (Spot) 25,07 24,93 +0,6% +0,14 +4,6%

Platin (Spot) 974,73 966,00 +0,9% +8,73 -8,7%

Kupfer-Future 3,92 3,89 +0,7% +0,03 +2,0%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/raz

(END) Dow Jones Newswires

July 27, 2023 04:02 ET (08:02 GMT)

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