01.09.2016 16:20:49

MÄRKTE EUROPA/Finanzwerte ziehen die Börsen nach oben

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Lange Zeit stellten die Banken in Europa die Verlierer am Aktienmarkt. Doch seit einigen Tagen ist ein Stimmungsumschwung zu erkennen. Der Brexit scheint bisher keine weiteren Belastungen für die Finanzbranche mit sich zu bringen. Allerdings hadern die Banken noch mit der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Das verbesserte Sentiment für die Finanzwerte hilft auch dem Gesamtmarkt, der Start in den September ist geglückt. Am Donnerstagnachmittag gewinnt der Dax bei weiterhin dünnen Umsätzen 0,4 Prozent auf 10.633 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,8 Prozent auf 3.047 Punkte nach oben.

   Die Börse in Madrid zeigt sich unbeeindruckt davon, dass der geschäftsführende Ministerpräsident Rajoy am Mittwoch die Vertrauensabstimmung im Parlament verloren hat. Am Freitag kommt es nun zu einem zweiten Wahlgang. Der Ibex zieht um 1,5 Prozent an.

   "Die Marktteilnehmer warten auf den großen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag", fasst ein Händler die Lage zusammen. Sollte der Arbeitsmarktbericht positiv überraschen, dürften die Zinserhöhungsspekulationen noch einmal zunehmen, prognostiziert die Commerzbank. Derzeit liege die Erwartung an eine Zinserhöhung in diesem Jahr bei 68 Prozent. Ein guter Arbeitsmarktbericht könnte die letzten Zweifel ausräumen und den Dollar nach oben treiben. Aktuell handelt das Währungspaar Euro-Dollar kaum verändert bei rund 1,1140.

Britische Wirtschaft steckt Brexit bisher locker weg Das britische Pfund schießt gegenüber Dollar und Euro kräftig nach oben, nachdem der britische Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Industrie deutlich besser ausgefallen ist als erwartet. "Ein derart starker Anstieg sorgt eher für Fragezeichen", sagt ein Händler. Denn nach dem Brexit-Entscheid habe man in der Industrie nicht mit einer derart starken Belebung der Auftragserwartungen gerechnet. Vor allem deswegen nicht, weil er sich zu einem großen Teil auf die Autoindustrie stütze. Der PMI für August ist mit 53,3 deutlich über dem Juli-Wert von 48,3 erschienen. Die Prognose ging nur von einem leichten Anstieg auf 49,5 aus. Das stärkere Pfund belastet den Londoner Aktienmarkt, der 0,2 Prozent leichter notiert.

Risiken der Banken mehr als eingepreist Die DZ Bank glaubt an ein Ende des "Albtraums" bei den Bankaktien und kauft in ihr Musterportfolio den Stoxx-Banken-Index mit einer Gewichtung von 10 Prozent. "Wir erwarten zumindest eine Teilaufholung der zuletzt verzeichneten Underperformance europäischer Bankaktien", so die Begründung. Zwar sei bei den fundamentalen Problemen keine unmittelbare Verbesserung zu erwarten, so die Anlagestrategen mit Blick auf Strafzahlungen und die schwachen Gewinnmargen im Zinsgeschäft. Allerdings dürfte den Notenbanken klar geworden sein, dass es ihnen mit Geldmengenausweitung über Quantitative Lockerungen allein nicht gelingen werde, die Ziele zu erreichen.

   Wegen des niedrigen Kurs-Buchwert-Verhältnisses von nur 0,59 in der Branche hält die DZ die aktuellen Risiken für hinreichend eingepreist. Ein ähnliches Bewertungsniveau sei im Tiefpunkt der Finanzmarktkrise 2009 sowie in der Griechenlandkrise 2012 erreicht worden. Im DAX steigen Deutsche Bank um 3,0 Prozent und Commerzbank um 5 Prozent. Der Stoxx-Bankenindex führt mit einem Plus von 2,3 Prozent die Erholung an. Gegenüber dem Jahresstart liegt der Subindex der Banken aber immer noch 19 Prozent im Minus.

Index-Änderungen im Blick - adidas steigt wie erwartet auf Im Blick bei den Einzelaktien stehen die Veränderungen in den großen europäischen Indizes, die der Index-Betreiber Stoxx mitgeteilt hat. Wie erwartet werden Adidas und Ahold Delhaize am Abend des 16. September in den Euro-Stoxx-50 aufsteigen, gehen müssen Carrefour und Unicredit. Adidas verlieren 0,4 Prozent und Ahold steigen um 0,7 Prozent. UniCredit legen mit den festen Banken um 4 Prozent zu und Carrefour um 1,5 Prozent.

Analysten negativ für Beiersdorf Unter Druck stehen Beiersdorf mit einem Minus von 2,6 Prozent. JP Morgan hat den Nivea-Produzenten auf "Underweight" heruntergestuft, und die Citigroup hat die Aktie mit einer Verkaufsempfehlung unter Beobachtung genommen. JP Morgan hat auch L'Oreal abgestuft, die Aktie handelt knapp im Minus.

   In der zweiten Reihe ziehen Jungheinrich um 3,2 Prozent an, das Bankhaus Lampe hat die Verkaufsempfehlung für die Aktie zurückgezogen und stuft sie nun mit "Halten" ein. Salzgitter gewinnen 1,6 Prozent, nachdem Jefferies das Kursziel auf 34 Euro erhöht hat. LANXESS profitieren mit einem Plus von 2,6 Prozent von einer positiven Analysteneinschätzung der UBS. Im SDAX rutschen Klöckner & Co um über 7 Prozent ab nach der Ankündigung einer Wandelanleihe.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.046,98 0,79 23,85 -6,75 Stoxx-50 2.875,44 0,44 12,53 -7,25 DAX 10.632,76 0,38 40,07 -1,03 MDAX 21.552,32 0,73 155,36 3,74 TecDAX 1.740,89 0,78 13,46 -4,91 SDAX 9.359,61 0,11 10,16 2,87 FTSE 6.765,07 -0,24 -16,44 8,37 CAC 4.476,79 0,87 38,57 -3,46

Bund-Future 167,10 -0,15 7,76

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.10 Uhr Mi, 17.30 Uhr % YTD EUR/USD 1,1135 -1,41% 1,1295 1,1146 +2,5% EUR/JPY 115,7691 +2,02% 113,4720 115,34 -20,4% EUR/CHF 1,0976 +0,58% 1,0913 1,0956 +0,9% EUR/GBP 0,8394 -1,14% 0,8549 1,1771 +14,0% USD/JPY 103,96 +3,46% 100,48 103,48 -11,5% GBP/USD 1,3263 +0,39% 1,3212 1,3119 -10,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,05 44,70 -1,5% -0,65 +2,8% Brent/ICE 46,21 46,89 -1,5% -0,68 +6,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.306,46 1.308,95 -0,2% -2,50 +23,2% Silber (Spot) 18,65 18,66 -0,1% -0,01 +34,9% Platin (Spot) 1.042,65 1.052,50 -0,9% -9,85 +17,0% Kupfer-Future 2,07 2,07 +0,2% +0,00 -3,6% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   September 01, 2016 09:49 ET (13:49 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 49 AM EDT 09-01-16

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