09.12.2022 15:59:43

MÄRKTE EUROPA/Freundlich - US-Erzeugerpreisanstieg geht auf Jahressicht zurück

FRANKFURT (Dow Jones)--Freundlich zeigen sich Europas Börsen am Freitagmittag. Die mit Spannung erwarteten US-Inflationsdaten deuten weiter daraufhin, dass der Höhepunkt der Inflation überschritten wurde. Der DAX legt um 0,6 Prozent auf 14.355 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,4 Prozent auf 3.938 Zähler. Er wird etwas gebremst von den Öl- und Gaswerten, deren Subindex die schwächste Branche in Europa ist. Grund sind die weiter gefallenen Ölpreise.

Der Markt ist nun voll auf den prall gefüllten Kalender an Notenbankterminen in der kommenden Woche ausgerichtet. Vor allem die geldpolitischen Entscheidungen von US-Notenbank sowie EZB stehen hierzulande im Fokus.

US-Erzeugerpreise deuten Höhepunkt bei Inflation an

Die Vorlage der US-Erzeugerpreise (PPI)hat wie vom Markt erhofft die These vom Zenit beim Inflationsanstieg bestätigt. Sie legten zum Vorjahr um 7,4 Prozent zu, was bereits der fünfte Rückgang in Folge war.

Am kommenden Dienstag folgen dann die US-Verbraucherpreise (CPI). Sollten auch sie den fünften Rückgang in Folge aufweisen, dürften die Märkte der US-Zinserhöhung am Mittwoch gelassener entgegen sehen. Der Rückgang der Preisdaten nimmt etwas den Druck von der Fed, die Zinsen weiter aggressiv zu erhöhen.

Die klare Mehrheit von 80 Prozent der US-Marktteilnehmer setzt auf eine Zinserhöhung um 50 und nicht um 75 Basispunkte. Bei der EZB ist derweil der Ausgang offener: Rund die Hälfte des Marktes setzt hier jeweils auf 50 oder 75 Basispunkte. Verkompliziert wird die Lage auch noch durch erwartete Aussagen zum Beenden der Anleihekäufe ("Quantitative Tightening"; QT). Auch hier sind sich europäische Marktbeobachter nicht einig, ob und wann damit begonnen wird. "Per Saldo ist der Überraschungseffekt der EZB-Sitzung höher als in den USA", sagt ein Händler.

Carl Zeiss mit mehr Schatten als Licht

Unter Druck mit 3,4 Prozent Minus stehen Carl Zeiss Meditec nach Geschäftszahlen. Beim operativen Gewinn, Umsatz und Dividendenvorschlag von 1,10 Euro lagen sie zwar leicht über Erwartung; jedoch war die Marge rückläufig und für das laufende erste Quartal erwartet sie das Medizintechnikunternehmen sogar unter dem Vorjahreswert.

Bei Sartorius geht es um 0,5 Prozent nach oben, nachdem das DAX-Unternehmen eine Technologie- sowie Marketingkooperation mit der schwedische Bico Group vereinbart hat. Beide wollen in den Bereichen 3D-Zell-Drucktechnologien sowie in der Zelllinienentwicklung zusammenarbeiten.

Zudem beteiligt sich Sartorius mit knapp 10 Prozent für rund 45 Millionen Euro. Das sorgt für ein Kursfeuerwerk bei den Schweden: Bico schießen in Stockholm um 42 Prozent nach oben. Vermutlich spekulierten Anleger nun auf eine Komplettübernahme, heißt es im Handel.

Erfolgreiche Kapitalerhöhung bei Credit Suisse

Credit Suisse springen um 6,5 Prozent nach oben. Die Bank hat ihre milliardenschwere Kapitalerhöhung erfolgreich abgeschlossen. Durch sie fließen ihr insgesamt rund 4 Milliarden Franken zu. Sehr positiv wird vermerkt, dass sich nahezu alle Aktionäre hinter die Bank gestellt haben: Über 98 Prozent der Bezugsrechtsemission wurden von ihnen angenommen.

Totalenergies fallen hingegen in Paris um 0,7 Prozent. Der Energie-Riese erwartet eine Wertberichtigung auf Novatek im vierten Quartal. Sie könnte bis zu 3,7 Milliarden Dollar betragen.

Auch für Thales geht um 1,7 Prozent nach unten. Der geplante Verkauf der Transportsystemsparte an Hitachi verzögert sich um mehrere Monate. Hintergrund sind kartellrechtliche Bedenken der britischen Aufsichtsbehörden.

In London brechen Pendragon um über 28 Prozent auf 20,20 Pence ein. Der Autohändler hat mitgeteilt, dass Hedin Mobility nun doch kein Übernahmeangebot unterbreiten werde. Zuvor stand ein Gebot von 29 Pence je Aktie im Raum.

Volatil zeigt sich die Adler-Aktie (+0,6%). Das angeschlagene Immobilienunternehmen hat mitgeteilt, dass mehr als 60 Prozent seiner Anleihegläubiger einer Änderung der Anleihebedingungen zustimmen könnten. Um mehr als einen Hoffnungsschimmer handele es sich aber nicht, heißt es dazu im Handel.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.939,89 +0,5% 18,62 -8,3%

Stoxx-50 3.780,84 +0,6% 23,87 -1,0%

DAX 14.358,99 +0,7% 94,43 -9,6%

MDAX 25.611,15 +0,6% 146,50 -27,1%

TecDAX 3.047,71 +0,1% 4,22 -22,3%

SDAX 12.353,60 +0,5% 62,22 -24,7%

FTSE 7.487,85 +0,2% 15,68 +1,2%

CAC 6.672,89 +0,4% 25,58 -6,7%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 1,90 +0,09 +2,08

US-Zehnjahresrendite 3,53 +0,05 +2,02

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:20 Do, 17:21 % YTD

EUR/USD 1,0536 -0,2% 1,0574 1,0542 -7,3%

EUR/JPY 143,56 -0,5% 144,08 144,02 +9,7%

EUR/CHF 0,9841 -0,4% 0,9872 1,0683 -5,1%

EUR/GBP 0,8583 -0,5% 0,8626 0,8633 +2,2%

USD/JPY 136,22 -0,3% 136,25 136,61 +18,3%

GBP/USD 1,2274 +0,3% 1,2258 1,2212 -9,3%

USD/CNH (Offshore) 6,9626 -0,0% 6,9472 6,9665 +9,6%

Bitcoin

BTC/USD 17.162,22 -0,2% 17.224,45 16.925,16 -62,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 72,37 71,46 +1,3% +0,91 +4,5%

Brent/ICE 77,06 76,15 +1,2% +0,91 +6,4%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 141,80 138,89 +2,1% +2,91 +112,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.798,55 1.789,05 +0,5% +9,50 -1,7%

Silber (Spot) 23,30 23,07 +1,0% +0,23 -0,0%

Platin (Spot) 1.009,95 1.009,25 +0,1% +0,70 +4,1%

Kupfer-Future 3,85 3,88 -0,8% -0,03 -12,7%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/err

(END) Dow Jones Newswires

December 09, 2022 09:59 ET (14:59 GMT)

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