18.02.2013 10:41:38

MÄRKTE EUROPA/G-20-Ergebnisse lösen keine Euphorie für Aktien aus

Von Thomas Leppert An einem nachrichtenarmen Tag tendieren die Börsen in Europa am Montag ohne klare Tendenz. Das Treffen der Finanzminister und Notenbankgouverneure der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer hat kein greifbares Ergebnis geliefert. "Wie zu erwarten, gab es keine Entschließung der G-20 in Richtung einer nennenswerten internationalen Politikkoordination", so Ulrich Leuchtmann, Devisenstratege bei der Commerzbank. Während die Börse in Madrid einmal mehr leichter tendiert, steigt der deutsche Aktienmarkt um 0,2 Prozent auf 7.607 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,3 Prozent auf 2.609 Punkte nach unten.

   Weil es keine explizite Kritik an Japan gab, könne die japanische Notenbank ihre aggressive Geldpolitik fortsetzen, sagen Analysten. "Der Mangel an Genauigkeit in der G-20-Erklärung öffnet die Tür für eine weitere ungehinderte Yen-Schwäche in den kommenden Monaten", sagt Analyst Mitul Kotecha von der Bank Credit Agricole. Der US-Dollar kostet etwa 94 Yen, der Euro notiert mit 1,3325 gegenüber dem Dollar etwas leichter.

   "Die Aufmerksamkeit wird sich nun der Politik zuwenden - insbesondere den anstehenden Wahlen in Italien und dem Hilfspaket für Zypern", sagt Kotecha. Anleger fürchten, dass die populistischen Kräfte in Italien bei den Wahlen am Wochenende ein starkes Ergebnis erzielen und den Reformkurs des scheidenden Ministerpräsidenten Mario Monti gefährden könnten.

   In Zypern errang der konservative Politiker Nikos Anastasiades einen deutlichen Sieg. Er verfehlte aber die absolute Mehrheit, so dass am Sonntag eine Stichwahl notwendig ist. Anastasiades genießt bei Analysten hohes Ansehen als wirtschaftlicher Heilsbringer für das Land, das seit zwei Jahren in der Rezession steckt.

   Aktuelle Termine stehen kaum auf der Agenda - weder Unternehmensdaten von der Berichtssaison noch Konjunkturdaten. Die Wall Street bleibt wegen des Feiertags "Presidents' Day" geschlossen. Die Kurse der Einzelwerte werden an solch einem Tag stark durch Analystenkommentare getrieben. So gewinnen die Aktien der Lufthansa um 2,7 Prozent auf 15,85 Euro, nachdem die Deutsche Bank den Wert ihren Kunden zum Kauf empfohlen hat. Auch die Wettbewerberpapiere von Air Berlin empfehlen sie, die Aktie legt um 7,1 Prozent zu. Für Die Aktie von BMW geht es dagegen nach einer Herunterstufung durch die Experten der UBS um 0,7 Prozent auf 71,12 Euro nach unten.

   Den spanischen Index belastet die Schwäche in Telefonica, die Aktie verliert 1,7 Prozent auf 9,58 Euro. Die Abwertung der Währung Venezuelas hat ein weiteres Unternehmen getroffen. Die spanische Telefonica rechnet im Geschäftsjahr 2012 wegen Venezuela mit einer Belastung von 438 Millionen Euro. Neben Telefonica und Procter & Gamble hatten auch schon die US-Konzerne Merck & Co, Colgate-Palmolive oder Halliburton wegen des schwächeren Bolivar vor Gewinnbelastungen gewarnt.

   Als "alten Hut" bezeichnet ein Händler einen Bericht über ein Gebot von Siemens für die Finmeccanica -Tochter Ansaldo Energia. Selbst der Kaufpreis von 1,3 Milliarden Euro sei bereits in der Vergangenheit genannt worden. Eine Übernahme dürfte auf einigen politischen Widerstand stoßen, eine Entscheidung wird wohl erst die neue italienische Regierung treffen. Finmeccanica hält 55 Prozent an Ansaldo Energia, 45 Prozent gehören dem US-Fonds First Reserve Corp. Die Siemens-Aktie handelt kaum verändert bei 78,15 Euro.

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   February 18, 2013 04:10 ET (09:10 GMT)

   Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 10 AM EST 02-18-13

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