18.02.2022 12:44:44

MÄRKTE EUROPA/Geopolitik sorgt weiter für Zurückhaltung

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte notieren am Freitagmittag kaum verändert. Wie bereits an den vorherigen Freitagen ist zu beobachten, dass sich Investoren mit dem Schlagzeilenrisiko am Wochenende zurückhalten, neue Positionen einzugehen. Zudem bleibt die Wall Street am Montag wegen eines Feiertags geschlossen. Die Aktienmärkte stehen weiter im Spannungsfeld zwischen dem Zurückfahren der ultralockeren Geldpolitik der Zentralbanken und geopolitischen Krisen wie in der Ukraine.

Dort sorgt für etwas Entspannung, dass es ein Treffen zwischen US-Außenminister Antony Blinken und seinem russischen Amtskollege Sergei Lawrow Ende kommender Woche geben soll. Die anhaltende Verletzung der Waffenruhe in der Ostukraine sorgt dagegen für Unruhe an den Börsen. Auch warnte das Weiße Haus wieder vor einem "unmittelbar bevorstehenden Einmarsch" russischer Truppen in der Ukraine.

Der DAX verliert um 0,1 Prozent auf 15.258 Zähler, der Euro-Stoxx-50 legt um 0,2 Prozent auf 4.121 Punkte zu. Gold ist weiter im Aufwind, die Feinunze notiert mit 1.888 Dollar auf Achtmonatshoch. Derweil kommen die Preise für Öl weiter zurück, das Barrel der Sorte Brent kostet 90,70 Dollar nach einem Wochenhoch bei 96,78 Dollar.

Gute Nachrichten von Bayer zu Krebsmedikament

Bayer springen um 2,5 Prozent nach oben: Hier gibt es gute Nachrichten zum Krebsmedikament Nubeqa. Nach guten Studienergebnissen hat Bayer die Erwartung an das Spitzenumsatzpotenzial von Nubeqa erhöht. Für die Analysten der Citigroup steht die vorgelegte Arasens-Studie für eine behandelbare Patientenpopulation, die mehr als dreimal so groß ist wie die derzeitige Indikation, und es liefen weitere Studien für die frühere Behandlung. Die Umsatzprognose sei auf mehr als 3 Milliarden Euro angehoben worden, was auf der Grundlage des impliziten Kapitalwerts ein Kurspotenzial von mehr als 5 Prozent erwarten lasse.

Die Allianz hat zwar besser als erwartete Zahlen vorgelegt. Jedoch geht es für die Aktien 1,6 Prozent tiefer, da die Zahlen im Schatten einer Rückstellung über 3,7 Milliarden Euro für den Stuctured-Alpha-Fonds der Tochter Allianz Global Investor stehen. Er hatte sich für die darin investierten US-Pensionsfonds als großer Verlust erwiesen. Laut der Citigroup ist der operative Allianz-Gewinn im vierten Quartal 5 Prozent über dem Konsens ausgefallen. Bei der Rückstellung hatten die Analysten aber nur mit 3 Milliarden gerechnet. Leicht stützend wirkt die Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms über 1 Milliarde Euro für das laufende Jahr.

Hermes guckt der Konkurrenz hinterher

Für die Aktien des Luxusartikelherstellers Hermes geht es nach Geschäftszahlen um 4,8 Prozent nach unten. Diese sind zwar insgesamt gut ausgefallen, problematisch ist aber laut der Citigroup, dass sie nicht an die Qualität der Konkurrenten LVMH, Richemont und Kering heranreichten. Diese hätten die Markterwartungen geschlagen. Belastend für Hermes wirke zudem, dass die Erwartungen in der Leder-Sparte wegen Lieferschwierigkeiten nicht erreicht worden seien.

Bei Leoni geht es um 4,5 Prozent tiefer, obwohl die Zahlen des Autozulieferers als ordentlich bezeichnet wurden. Im Handel macht man zwei Gründe für die Kursreaktion aus: Zum einen ein zurückhaltender Ausblick, der nahelege, dass das Umfeld für den Zulieferer weiter schwierig bleibe. Zum anderen die Unsicherheiten aufgrund des laufenden Kartellverfahrens wegen Preisabsprachen. Die Aktie sei für Anleger nur "schwer investierbar", heißt es.

Dr. Hönle setzt sich nach dem Auftaktquartal konkrete Finanzziele für sein Geschäftsjahr 2021/22, die enttäuschend aufgenommen werden. Zudem wies Dr. Hönle (-12%) darauf hin, dass das Geschäft mit Luftentkeimungsgeräten derzeit schwächer laufe als erwartet. Trotz Förderprogrammen seien weniger Systeme an Schulen und Kitas verkauft worden als geplant. Derzeit gehe man davon aus, dass die Umsatzentwicklung hier im gesamten Jahr schwächer verlaufen werde als bislang angenommen.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.118,73 +0,1% 5,54 -4,2%

Stoxx-50 3.747,26 +0,3% 11,59 -1,9%

DAX 15.253,81 -0,1% -13,82 -4,0%

MDAX 33.412,82 +0,1% 23,79 -4,9%

TecDAX 3.269,95 -0,5% -16,51 -16,6%

SDAX 14.804,53 -0,3% -50,98 -9,8%

FTSE 7.553,45 +0,2% 16,08 +2,1%

CAC 6.975,16 +0,4% 28,34 -2,5%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 0,22 -0,00 +0,40

US-Zehnjahresrendite 1,97 +0,01 +0,46

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:33 Uhr Do, 17:32 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1356 -0,0% 1,1368 1,1368 -0,1%

EUR/JPY 130,82 +0,2% 130,85 130,72 -0,1%

EUR/CHF 1,0460 +0,0% 1,0467 1,0460 +0,8%

EUR/GBP 0,8338 -0,1% 0,8344 0,8343 -0,8%

USD/JPY 115,19 +0,2% 115,08 115,00 +0,1%

GBP/USD 1,3620 +0,0% 1,3624 1,3625 +0,7%

USD/CNH (Offshore) 6,3239 -0,2% 6,3223 6,3336 -0,5%

Bitcoin

BTC/USD 40.272,13 -1,1% 40.607,28 41.908,65 -12,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 89,84 91,76 -2,1% -1,92 +20,0%

Brent/ICE 90,85 92,97 -2,3% -2,12 +17,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.890,51 1.898,52 -0,4% -8,02 +3,3%

Silber (Spot) 23,75 23,83 -0,3% -0,08 +1,9%

Platin (Spot) 1.082,00 1.092,33 -0,9% -10,33 +11,5%

Kupfer-Future 4,54 4,52 +0,4% +0,02 +1,7%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/raz

(END) Dow Jones Newswires

February 18, 2022 06:44 ET (11:44 GMT)

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