04.07.2022 16:02:40
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MÄRKTE EUROPA/Gewinne bröckeln ab - Fielmann-Kurs knickt ein
FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Börsen geht es am Montagnachmittag mit den Kursen nur noch leicht nach oben. Der DAX liegt sogar minimal im Minus bei 12.812Punkten, nachdem er mittags noch 0,4 Prozent höher notierte. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,4 Prozent auf 3.462 Punkte. Etwas bremsend wirkt, dass am Anleihemarkt die Kurse kräftig fallen, entsprechend ziehen die Zinsen an, im deutschen Zehnjahresbereich beispielsweise um 11 Basispunkte auf 1,34 Prozent. Der Euro setzt seine Erholung nach dem Rutsch klar unter 1,04 Dollar vom Freitag fort, auch mit dem Rückenwind steigender Marktzinsen.
Das Geschäft verläuft in ruhigen Bahnen. Im Handel wird das nicht nur mit dem US-Unabhängigkeitsfeiertag erklärt, wegen dem Impulse fehlen. "Viele Marktteilnehmer warten bereits auf die Berichtssaison und hier auch auf die Ausblicke zum Gesamtmarkt", so ein Teilnehmer. Aktuell rechne der Markt damit, dass die Schätzungen der Analysten zu hoch sein dürften.
Trotzdem gelten Erholungsansätze auch weiterhin als möglich, auch angesichts der jüngst wieder deutlich gesunkenen Renditen am Anleihenmarkt. Aus fundamentaler Sicht würden Aktien allmählich wieder attraktiv, sagt Helaba-Analyst Ralf Umlauf. "Gerade an solchen Tagen reichen schon wenige Käufer oder Verkäufer, um den Markt deutlich in die eine oder andere Richtung zu bewegen", kommentiert Thomas Altmann von QC Partners das Geschehen.
Fielmann warnt
Klare Tagessieger sind nach den jüngsten Preisanstiegen die Öl- und Gasaktien (+4,0%), gefolgt von den Rohstofftiteln (+2,2%). Aktuell liegen die Ölpreise rund 1 Prozent höher. Der europäische Gaspreis schießt dagegen um 8,5 Prozent nach oben. Weiter geht die Angst vor einem kompletten Lieferstopp aus Russland um. Am Wochenende warf der Chef der deutschen Netzagentur die Frage auf, ob aus der bevorstehenden regulären Wartung der Gaspipeline Nord Stream 1 durch Russland "eine länger andauernde politische Wartung wird", mithin nach der angekündigten umstrittenen Wartungsunterbrechung die Lieferung überhaupt wieder aufgenommen wird, nachdem sie bereits beträchtlich gedrosselt wurde.
Der Stoxx-Subindex der Banken liegt mit 1,0 Prozent dank der steigenden Marktzinsen an dritter Stelle - allerdings mit erheblichen Unterschieden innerhalb des Sektors. Die EZB prüft laut einem Bericht der Financial Times, ob sie verhindert, dass mit ihren gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäften (TLTRO) Gewinne im Zinsgeschäft gemacht werden. "Das wäre klar negativ", so ein Händler. Betroffen wären vor allem italienische und französische Institute.
Die EZB hatte die TLTROs während der Pandemie zusätzlich vergünstigt. Analysten zufolge könnten steigende Zinssätze den Banken nun zusätzliche Einnahmen bis zu 24 Milliarden Euro bescheren, wenn sie die billigen Kredite einfach wieder bei der Zentralbank einlegen. Die Vizechefin der Commerzbank (Kurs -2,8%) hatte am Wochenende gesagt, ein höherer Zins wirke sich sofort positiv auf den Gewinn aus. Intesa Sanpaolo verlieren 2,1, Bankinter 1,9 und Banco de Sabadell 3 Prozent. Der Kurs der Deutschen Bank gewinnt 0,9 Prozent.
Nach vorläufigen Geschäftszahlen und einem eingedampften Ausblick brechen Fielmann um 12,4 Prozent ein. Ein veränderter margenschwächerer Produktmix, der Krieg in der Ukraine sowie die hohe Inflation fordern ihren Tribut. Das Unternehmen geht nun von einem Konzernumsatz von etwa 1,8 Milliarden Euro und einem Vorsteuerergebnis von mehr als 190 Millionen Euro aus. Insbesondere beim Vorsteuergewinn dürfte Revisionsbedarf am Markt bestehen.
Vitesco gewinnen dagegen rund 7 Prozent. Hier gibt es Übernahmefantasie, nachdem sie Familie Schaeffler ihre Beteiligung an der früheren Antriebssparte von Continental erhöht hat und nun auf knapp 50 Prozent kommt.
In London knicken AO World um 13 Prozent ein. Wie die Times schreibt, verschlechtert sich die finanzielle Situation durch Liquiditätsabflüsse. Der Kreditversicherer Atradius habe die Deckung von Geschäftskrediten des Elektronikhändlers gekürzt.
Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.455,91 +0,2% 7,60 -19,6%
Stoxx-50 3.471,87 +0,9% 30,61 -9,1%
DAX 12.792,39 -0,2% -20,64 -19,5%
MDAX 25.651,17 -0,7% -186,08 -27,0%
TecDAX 2.890,57 -0,1% -3,95 -26,3%
SDAX 11.908,49 -0,2% -22,11 -27,5%
FTSE 7.243,49 +1,0% 74,84 -2,9%
CAC 5.961,23 +0,5% 30,17 -16,7%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 1,34 +0,11 +1,52
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:01 Uhr Fr, 18:24 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0445 +0,2% el 1,0407 -8,1%
EUR/JPY 141,57 +0,4% 141,16 140,79 +8,2%
EUR/CHF 1,0039 +0,3% 1,0005 1,0015 -3,2%
EUR/GBP 0,8604 -0,1% 0,8622 0,8628 +2,4%
USD/JPY 135,53 +0,2% 135,29 135,29 +17,7%
GBP/USD 1,2141 +0,3% 1,2103 1,2062 -10,3%
USD/CNH (Offshore) 6,6894 -0,1% 6,6930 6,7018 +5,3%
Bitcoin
BTC/USD 19.515,45 +1,2% 19.116,81 19.389,60 -57,8%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 109,80 108,43 +1,3% 1,37 +52,1%
Brent/ICE 112,79 111,63 +1,0% 1,16 +50,6%
GAS VT-Schluss +/- EUR
Dutch TTF 160,37 147,50 +8,5% 12,59 +50,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.808,33 1.811,10 -0,2% -2,78 -1,2%
Silber (Spot) 19,84 19,88 -0,2% -0,04 -14,9%
Platin (Spot) 887,49 888,00 -0,1% -0,51 -8,6%
Kupfer-Future 3,59 3,62 -0,7% -0,03 -19,1%
YTD zu Vortagsschluss
Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/gos
(END) Dow Jones Newswires
July 04, 2022 10:03 ET (14:03 GMT)
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AO World PLC | 1,25 | 2,46% | |
Banco de Sabadell SA | 1,78 | -1,85% | |
Bankinter, SA Reg.Shs | 7,39 | -2,61% | |
Commerzbank | 15,16 | -2,98% | |
Commerzbank AG (spons. ADRs) | 14,80 | -3,27% | |
Deutsche Bank AG | 15,46 | -3,64% | |
Fielmann AG | 39,80 | 0,38% | |
Intesa Sanpaolo S.p.A. | 3,69 | 0,63% | |
Intesa Sanpaolo SpA (spons. ADRs) | 21,40 | -5,31% |
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DAX | 19 135,01 | -0,06% |