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24.04.2024 18:09:40

MÄRKTE EUROPA/Gewinnmitnahmen - Gucci verdirbt Kering-Aktionären die Laune

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte haben am Mittwoch mit kleineren Abgaben geschlossen. Der DAX verlor nach der Rally am Vortag 0,3 Prozent auf 18.089 Punkte, der Euro-Stoxx-50 0,4 Prozent auf 4.990. Ein besser als erwartet ausgefallener Ifo-Geschäftsklimaindex spielte keine große Rolle. Der Index stieg im April erneut. "Die Aussichten in der deutschen Wirtschaft hellen sich deutlich auf. Der dritte Anstieg in Folge des wichtigsten deutschen Konjunkturindikators kam zwar nicht überraschend, aber umso erfreulicher war die Höhe des Anstiegs", kommentierte die DWS. Am Devisenmarkt zeigte sich der Euro wenig bewegt, am Rentenmarkt stiegen die Renditen leicht an.

"Diese Woche ist die Woche der Unternehmensberichte. Und bislang kommen die Erstquartalsbilanzen der Unternehmen an der Börse mehrheitlich gut an", hieß es bei QC Partners. Der bislang positive Verlauf der Berichtssaison treibe jetzt viele, die in den vergangenen Wochen ausgestiegen seien, zurück an die Börse. Angesichts der heiß laufenden Berichtssaison träten die geopolitischen Risiken etwas in den Hintergrund.

Kering hat weiter Probleme mit seiner wichtigsten Marke

Bei den Einzelwerten knickten Kering nach Zahlenvorlage und Ausblick um 6,9 Prozent ein. Die Umgestaltung der Kering-Kernmarke Gucci scheine schwieriger zu sein, als der Markt angenommen habe, stellten die Analysten von Bernstein fest. Der französische Luxusgigant rechnet mit einem Rückgang des wiederkehrenden Betriebsergebnisses im ersten Halbjahr zwischen 40 und 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, weil er weiterhin in die Wiederbelebung von Gucci investiert. Die nun angegebene Prognose liege deutlich unter den Konsenserwartungen und dürfte zu Korrekturen nach unten führen, betonten die Analysten und sprachen von einem Drama.

Ein Kursdesaster erlebte die Evotec-Aktie, die um 32 Prozent abstürzte. Die Geschäftszahlen des im MDAX notierten Biotechnikunternehmens verfehlten die Erwartungen, dazu strukturiert sich Evotec um und will sich erst mit Vorlage der Halbjahreszahlen zum weiteren Ausblick äußern. Das sorgte für starke Verunsicherung. Daran konnte auch die Bestellung eines neuen CEO, Christian Wojczewski, nichts ändern. Der langjährige Chef Werner Lanthaler war Anfang des Jahres überraschend zurückgetreten. Damals war herausgekommen, dass der Manager Meldungspflichten für Aktientransaktionen nicht nachgekommen war, worauf der Kurs der Aktie massiv nachgegeben hatte.

Die Deutsche Börse legte gute Quartalszahlen vor, der Kurs fiel dennoch mit Gewinnmitnahmen um 4 Prozent zurück. Belastend könnte auch gewirkt haben, dass das 300 Millionen Euro schwere Aktienrückkaufprogramm abgeschlossen wurde. Während die Nettoerlöse den Erwartungen entsprächen, seien die Ergebnisse besser als erwartet ausgefallen. Auch seien die operativen Kosten weniger stark gestiegen als prognostiziert, hieß es.

Texas Instruments und ASM International beflügeln Halbleiteraktien

Bei den Technologiewerten setzte sich die Erholung fort, ihr europäischer Stoxx-Branchenindex stieg um 1,3 Prozent. Händler verwiesen auf den besser als erwartet ausgefallenen Geschäftsbericht von Texas Instruments. Auch ASM International (+11%) legte Zahlen vor, die gut ankamen. Im DAX gewannen Infineon 5,5 Prozent. Aixtron legten um 0,8 Prozent zu. In Oslo trieb ein guter Ausblick Nordic Semiconductor um 36 Prozent nach oben.

Mit Tesla haben auch die so genannten Glorreichen Sieben einen guten Start hingelegt, was der Stimmung zusätzlich hilft. Der Kurs des Elektroautoherstellers stieg an der Nasdaq bis zum hiesigen Börsenschluss um 11,6 Prozent, angetrieben vor allem von der Ankündigung einer schnelleren Einführung neuer und erschwinglicherer Produkte. Am Abend folgt mit der Facebook-Mutter Meta das nächste Unternehmen aus dem Kreis der Glorreichen Sieben.

Trotz ordentlicher Zahlen lagen Roche deutlich 3,3 Prozent hinten. Während sich das Pharmageschäft im Rahmen der Erwartungen entwickelt habe, sei das Diagnostik-Geschäft etwas schwächer, so Jefferies. Die Abgaben standen möglicherweise im Zusammenhang mit Sorgen der Anleger um die Pipeline. Die Analysten sprachen von einem Mangel an signifikanten klinischen Katalysatoren im laufenden Jahr, während zugleich die wichtigsten Wachstumstreiber in die Jahre gekommen seien.

Beiersdorf mit Aktienrückkauf im Blick

Der Start des Aktienrückkaufprogramms am heutigen Mittwoch rückte Beiersdorf in den Blick. Der Konzern will bis spätestens zum 2. Dezember Aktien für bis zu 500 Millionen Euro zurückkaufen. Beiersdorf legten 0,7 Prozent zu.

Trotz leicht schwächerer Umsätze gewannen Heineken 2 Prozent. Wie die UBS anmerkte, ist der Volumenausstoß 2 bis 2,5 Prozent höher als erwartet ausgefallen. Die Analysten sehen gute Chancen, dass das obere Ende der EBIT-Guidance im laufenden Jahr erreicht wird.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 4.989,88 -18,29 -0,4% +10,4%

Stoxx-50 4.394,46 -17,81 -0,4% +7,4%

Stoxx-600 505,61 -2,18 -0,4% +5,6%

XETRA-DAX 18.088,70 -48,95 -0,3% +8,0%

FTSE-100 London 8.040,38 -4,43 -0,1% +3,8%

CAC-40 Paris 8.091,86 -13,92 -0,2% +7,3%

AEX Amsterdam 874,02 -0,77 -0,1% +11,1%

ATHEX-20 Athen 3.533,19 +2,08 +0,1% +13,1%

BEL-20 Bruessel 3.883,83 -6,88 -0,2% +4,8%

BUX Budapest 66.376,55 +437,29 +0,7% +9,5%

OMXH-25 Helsinki 4.479,98 -16,11 -0,4% -0,6%

ISE NAT. 30 Istanbul 10.526,41 +96,49 +0,9% +31,2%

OMXC-20 Kopenhagen 2.636,87 -37,25 -1,4% +15,5%

PSI 20 Lissabon 6.592,89 -62,96 -1,0% +2,1%

IBEX-35 Madrid 11.027,80 -47,60 -0,4% +9,2%

FTSE-MIB Mailand 34.271,12 -92,63 -0,3% +12,2%

OBX Oslo 1.267,07 +14,77 +1,2% +6,1%

PX Prag 1.563,57 -1,25 -0,1% +10,6%

OMXS-30 Stockholm 2.543,21 -3,12 -0,1% +6,1%

WIG-20 Warschau 2.469,17 -23,13 -0,9% +5,4%

ATX Wien 3.580,28 -0,59 -0,0% +3,2%

SMI Zuerich 11.370,74 -98,41 -0,9% +2,1%

*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:30 Di, 17:26 % YTD

EUR/USD 1,0688 -0,1% 1,0700 1,0699 -3,2%

EUR/JPY 165,79 +0,1% 165,76 165,61 +6,5%

EUR/CHF 0,9770 +0,1% 0,9761 0,9744 +5,3%

EUR/GBP 0,8596 -0,0% 0,8598 0,8600 -0,9%

USD/JPY 155,12 +0,2% 154,91 154,78 +10,1%

GBP/USD 1,2433 -0,1% 1,2445 1,2441 -2,3%

USD/CNH (Offshore) 7,2728 +0,2% 7,2611 7,2609 +2,1%

Bitcoin

BTC/USD 64.787,70 -2,4% 66.628,76 66.762,91 +48,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 82,96 83,36 -0,5% -0,40 +14,4%

Brent/ICE 88,01 88,42 -0,5% -0,41 +14,8%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 29,15 28,59 +2,0% +0,56 -13,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.324,28 2.322,02 +0,1% +2,26 +12,7%

Silber (Spot) 27,23 27,31 -0,3% -0,08 +14,5%

Platin (Spot) 906,15 912,40 -0,7% -6,25 -8,7%

Kupfer-Future 4,46 4,43 +0,5% +0,02 +14,0%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/err

(END) Dow Jones Newswires

April 24, 2024 12:09 ET (16:09 GMT)

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