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26.08.2014 19:13:31
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MÄRKTE EUROPA/Hoffen auf EZB treibt Börse weiter nach oben
Von Thomas Leppert
Nach dem kräftigen Plus zum Wochenstart haben die europäischen Börsen die Gewinne am Dienstag weiter ausgebaut. Internationale Investoren stiegen wieder ein, nachdem jüngst die Hoffnung gestiegen war, dass die Europäischen Zentralbank nicht an einem Anleihenkaufprogramm vorbeikommt. Unterstützung lieferte zudem die Wall Street. Dort war die Hausse intakt, S&P-500 und Dow-Jones handelten einmal mehr auf Rekordhoch.
Der Dax stieg um 0,8 Prozent auf 9.588 Punkte und konnte die 200-Tageslinie bei 9.510 Punkten und damit einen charttechnischen Widerstand weit hinter sich lassen. Der Euro-Stoxx-50 schloss 1,0 Prozent fester bei 3.198 Zählern. Am stärksten legte die Börse in Lissabon mit einem Plus von 1,7 Prozent zu, aber auch Mailand und Madrid konnten mit Aufschlägen von jeweils 1,3 Prozent überzeugen.
Trotz der anhaltenden Erholungsbewegung am Aktienmarkt gab es weiterhin Skeptiker unter Marktteilnehmern. Die "Bären" verwiesen unter anderem auf das niedrige Handelsvolumen. Die Umsätze seien in der jüngsten Erholungsrally dünn ausgefallen, so dass nicht von einem verlässlichen Durchbruch ausgegangen werden könne.
Zudem berge der Verlass auf die Geldpolitik der Notenbanken, im Besonderen die der Europäischen Zentralbank, auch Risiken: "Damit ist das Enttäuschungspotenzial hoch, wenn er nicht direkt auf der nächsten EZB-Sitzung etwas liefert", sagte ein Händler mit Blick auf EZB-Chef Mario Draghi.
Ein Blick auf die europäischen Sektorindizes zeigte, dass sie alle im grünen Bereich schlossen. Die größten Gewinner stellten die Finanzwerte mit einem Aufschlag von 1,1 Prozent. Im DAX gehörten Deutsche Bank mit einem Plus von 2,0 Prozent und Commerzbank mit einem Aufschlag von 2,1 Prozent zu den größten Gewinnern. Am unteren Ende der europäischen Subindizes fanden sich die Telekomwerte, die nur um 0,1 Prozent zulegten.
Unter den Einzeltiteln standen die Stahlwerte im Blick. Den Grund dafür lieferte eine Studie der UBS. Nachdem die Analysten in den beiden Vorjahren eine vorsichtige Haltung gegenüber dem Sektor präferiert hatten, gebe es nun Anzeichen für eine Erholung in der EU, die zu einer Verbesserung der Ertragskraft im Stahlbereich führen sollte. ArcelorMittal (plus 4,3 Prozent), Salzgitter (plus 7,2 Prozent) und voestalpine (plus 3,2 Prozent) wurden auf "Kaufen" von "Verkaufen" hochgestuft, Klöckner (plus 3,4 Prozent) von "Verkaufen" auf "Neutral". Der Branchenindex der Roh- und Grundstoffwerte im Euro-Stoxx-50 gewann 2,2 Prozent.
Es gab allerdings auch Verlierer an der Börse. Teilweise im Minus schlossen die Versorgertitel. Unter Druck standen GDF Suez, nachdem die UBS ihre Kaufempfehlung zurückgenommen hatte. "Der Markt fürchtet, dass die Dividende in Gefahr ist", so ein Händler. GDF Suez führten die Verlierer mit einem Minus von 0,8 Prozent im Sektor an. Auch die Titel von E.ON schlossen knapp im Minus, der Branchenindex legte um 0,5 Prozent zu. In London zogen die Aktien der Werbeagentur WPP um 1,4 Prozent an. Händler sprachen von sehr guten Geschäftszahlen - getrieben auch von der Fußball-WM.
Die Aktie des Luft- und Raumfahrtunternehmens OHB verlor 9 Prozent. Dass die ersten beiden Galileo-Navigationssatelliten auf der falschen Umlaufbahn um die Erde kreisen, belastete. "Auch wenn OHB dabei keine Schuld trifft, stellt sich die Frage, wann das wichtige Projekt weiter geht", erläuterte ein Marktteilnehmer die aktuelle Situation.
Am europäischen Rentenmarkt stand ebenfalls die Geldpolitik der EZB im Mittelpunkt. Die Staatsanleihen der Länder aus der Eurozone handelten weiter nahe ihren Renditetiefs, nachdem EZB-Präsident Mario Draghi am vergangenen Freitag eine weitere Lockerung der Geldpolitik in Aussicht gestellt hatte. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 0,95 Prozent weiter deutlich unter der 1-Prozentmarke.
Europäische Schlussstände von Dienstag, den 26. August 2014:
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.198,39 +32,92 +1,0% +2,9% Stoxx-50 3.049,51 +24,82 +0,8% +4,5% Stoxx-600 343,06 +2,60 +0,8% +4,5% XETRA-DAX 9.588,15 +78,01 +0,8% +0,4% FTSE-100 London 6.822,76 +47,51 +0,7% +1,1% CAC-40 Paris 4.393,41 +51,30 +1,2% +2,3% AEX Amsterdam 412,93 +3,61 +0,9% +2,8% ATHEX-20 Athen 381,84 +5,70 +1,5% -0,8% BEL-20 Bruessel 3.203,76 +17,15 +0,5% +9,6% BUX Budapest 18.007,24 +122,03 +0,7% -3,0% OMXH-25 Helsinki 2.959,13 +6,46 +0,2% +4,4% ISE NAT. 30 Istanbul 99.403,94 +2012,90 +2,1% +20,6% OMXC-20 Kopenhagen 740,96 +1,91 +0,3% +20,4% PSI 20 Lissabon 5.755,16 +98,50 +1,7% -10,8% IBEX-35 Madrid 10.826,90 +136,80 +1,3% +9,2% FTSE-MIB Mailand 20.645,54 +270,15 +1,3% +8,8% RTS Moskau 1.259,47 -7,95 -0,6% -12,7% OBX Oslo 561,47 +4,67 +0,8% +11,5% PX Prag 993,39 -1,63 -0,2% +0,4% OMXS-30 Stockholm 1.397,54 +2,85 +0,2% +4,8% WIG-20 Warschau 2.468,76 +18,96 +0,8% +2,8% ATX Wien 2.334,28 +14,11 +0,6% -8,3% SMI Zuerich 8.673,29 +61,71 +0,7% +5,7%DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.28 Uhr Mo, 17.38 Uhr EUR/USD 1,3191 -0,13% 1,3208 1,3199 EUR/JPY 137,36 0,12% 137,20 137,26 EUR/CHF 1,2090 0,11% 1,2076 1,2076 USD/JPY 104,14 0,26% 103,87 103,99 GBP/USD 1,6569 -0,12% 1,6589 1,6582 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/flf
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August 26, 2014 12:43 ET (16:43 GMT)
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