24.09.2013 11:15:31

MÄRKTE EUROPA/ifo-Index gibt den Märkten keine Richtung vor

Von Isabel Gomez Nach dem ruhigen Wochenauftakt legen die europäischen Börsen am Dienstag leicht zu. In einem volatilen Handel lässt sich allerdings keine klare Tendenz erkennen. Händlern zufolge könnte es an den Aktienmärkten im Tagesverlauf tendenziell eher nach unten gehen. Die asiatischen Börsen hatten nach negativen Vorgaben aus den USA überwiegend kleine Verluste eingefahren. Am Vormittag notiert der Dax 0,2 Prozent fester bei 8.654 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,3 Prozent auf 2.914 Punkte.

   Der Euro kommt mit dem ifo-Geschäftsklimaindex, der im September weniger stark gestiegen ist als erwartet, kurzzeitig unter Druck. Die Gemeinschaftswährung notiert aber weiterhin über der Marke von 1,35 Dollar. Auch dem DAX versetzte die Bekanntgabe einen kleinen Dämpfer, der Index erholte sich aber schnell wieder. Der ifo-Index legte im September auf 107,7 Punkte nach 107,5 Punkten im August zu. Im Konsens wurde ein Anstieg auf 108,0 Punkte erwartet. Am Nachmittag folgen dann aus den USA noch der Case-Shiller-Hauspreisindex sowie der Index des Verbrauchervertrauens.

   Da die Bundestagswahl Händlern zufolge an den Märkten abgehakt ist, rückt die Entwicklung in den USA wieder in den Vordergrund. Dort muss bis Ende September ein neuer Haushalt verabschiedet und - noch wichtiger - bis Mitte Oktober die Schuldenobergrenze angehoben werden, sonst droht den USA einmal mehr die Zahlungsunfähigkeit. Die Grabenkämpfe zwischen Republikanern und Demokraten im US-Kongress dürften dies erschweren und die Erfahrung zeigt, dass es erst in sprichwörtlich letzter Minute zu einer Einigung kommen könnte.

   Übergeordnet sorgt die Geldpolitik der US-Notenbank zunehmend für Verunsicherung bei vielen Akteuren. Die Fed hatte zuletzt wider Erwarten doch nicht ihre monatlichen Anleihekäufe von 85 Milliarden Dollar gedrosselt. Seitdem liefern Fed-Mitglieder in öffentlichen Auftritten unterschiedliche Signale darüber, wann es denn tatsächlich soweit sein könnte. Das sorgt für kritische Stimmen sogar innerhalb der Fed, die damit ihre Glaubwürdigkeit gefährde.

   Auch am Dienstag werden sich wieder einige Notenbankvertreter zur Geldpolitik äußern. In Europa Yves Mersch, Jörg Asmussen, Vitor Constancio und Benoit Coeure sowie in den USA Sandra Pianalto und Esther George, die regionalen Fed-Chefinnen aus Cleveland und Kansas. "Derzeit ist der Chor zum Thema Tapering vielstimmig und sorgt für Verwirrung und damit Unsicherheit auf den Märkten", sagt Analyst Dirk Gojny von der National-Bank. Er fände es sinnvoll, wenn sich US-Notenbankchef Bernanke äußern würde, um für mehr Transparenz zu sorgen.

   Am Aktienmarkt verliert die Aktie von Evonik 0,3 Prozent nachdem das Unternehmen die Verkleinerung des Vorstands angekündigt hat und die Verwaltung straffen will.

   Für Kursabschläge von 1,9 Prozent sorgt eine Aktienplatzierung bei Deutsche Wohnen. Der Investor Blackstone hat Händlern zufolge seinen gesamten Anteil von 4,83 Prozent, etwa 8,15 Millionen Aktien, an dem Immobilienunternehmen verkauft. Der Preis je Aktie betrug laut Händlern 13,10 Euro und lag damit am unteren Ende der Angebotsspanne. Im Fahrwasser verliert auch das Papier von GSW Immobilien 1,4 Prozent. Deutsche Wohnen will GSW übernehmen, die Fusion soll über einen reinen Aktientausch stattfinden. Händlern zufolge habe der Abschlag bei GSW daher technische Gründe.

   Verluste von fast 13 Prozent verzeichnet die Aktie des Softwareherstellers PSI. Das Unternehme hat seine Jahresprognose aufgrund von Einmalaufwendungen kassiert. PSI senkt die EBIT-Prognosen für 2014 und 2015 wegen erwarteter schwacher Investitionen der Energieversorger. Michael Schäfer, Analyst bei equinet, spricht von "sehr, sehr enttäuschenden" Nachrichten und stuft die Aktie auf "Reduce" von "Buy" herunter.

   Die Aktie von Südzucker verliert 4,8 Prozent, nachdem steigende Rohstoffpreise und höhere Kosten für Absicherungen für ein schlechtes zweites Quartal bei dem Unternehmen gesorgt haben. "Die höheren Kosten haben auf die Margen gedrückt, auch bei der Tochter Crop Energies über die Weizenpreise", sagt Walter Schneider von der LBBW.

   Bewegung ist auch in den Kursen von Telefonica und Telecom Italia. Die spanische Telefonica baut ihren Einfluss bei Telecom Italia aus. Am Ende könnte eine Fusion der beiden Telekomkonzerne stehen. Die Spanier haben ihren Anteil an der Holding-Gesellschaft Telco, die etwa 22 Prozent an Telecom Italia hält, auf 66 Prozent von zuvor 46 Prozent angehoben und zahlen dafür 234 Millionen Euro. Die Aktie von Telecom Italia profitiert von der Ankündigung und legt um 2,0 Prozent zu, während das Papier von Telefonica um 0,8 Prozent nachgibt.

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   September 24, 2013 04:44 ET (08:44 GMT)

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