ATX
15.03.2013 18:55:31
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MÄRKTE EUROPA/Indizes holen Luft für weitere Rally-Runde
Sowohl der Index für das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan als auch der Konjunkturindex der Notenbank-Filiale in New York verfehlten die Erwartungen. Damit nahmen die Sorgen zu, die konjunkturelle Erholung in den USA könnte ins Stocken geraten. "Die Verbraucher blicken mit einer gewissen Sorge in die Zukunft", meint Thilo Heidrich vom Postbank-Research. Die Konsolidierung oder Verschnaufpause an den Börsen könnte somit einige Tage anhalten, auch weil in Deutschland in der kommenden Woche ebenfalls neue Daten veröffentlicht werden, so der ifo-Geschäftsklima- und der ZEW-Konjunktur-Index.
Von den schwachen US-Daten profitierte der Goldpreis, der sich der Marke von 1.600 Dollar je Feinunze näherte. Denn am Markt verfestigte sich die Meinung, die US-Notenbank werde auf absehbare Zeit auch verbal keine Änderung des geldpolitischen Kurses signalisieren.
Der Euro stieg mit den US-Daten vorübergehend auf 1,31 Dollar, fiel dann aber wieder auf Stände um 1,3050 Dollar zurück. Denn auch in der Eurozone war die Verunsicherung wegen der Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs sowie der Finanzminister der Eurozone groß. Die Credit Agricole ging nicht davon aus, dass ein ausreichendes Rettungspaket für Zypern geschnürt wird. Wie Eurogruppenleiter Jeroen Dijsselbloem angedeutet habe, könnte das Paket mit 10 Milliarden Euro kleiner als die ursprünglich erwarteten 17 Milliarden ausfallen. Die Renditen italienischer und spanischer Benchmarkstaatsanleihen legten zu, die vermeintlich sicheren Pendats aus Deutschland gaben dagegen nach.
Zu erwarten ist eine angeregte Debatte zwischen den Verteidigern eines Spardiktats in der Eurozone und denjenigen Kräften in Brüssel, die Maßnahmen zur Wachstumsförderung in der Peripherie fordern. Die große Mehrheit der italienischen Bevölkerung hatte sich bei der jüngsten Parlamentswahl gegen Reformen und Sparen ausgesprochen.
SolarWorld mit Index-Abstieg Penny-Stock
Bei den Einzeltiteln standen vor allem die Index-Veränderungen im Blick, die zum Handelsende in Kraft traten. Mit dem Abstieg aus dem Euro-Stoxx-50 fielen Nokia-Titel um 3,7 Prozent. Sie werden von den Aktien von EADS ersetzt. Diese gaben mit Gewinnmitnahmen 0,8 Prozent ab, nachdem sie seit November um 75 Prozent gestiegen waren. "Da stecken viele gute Nachrichten schon im Kurs drin", sagte ein Händler. Ähnliches galt offensichtlich für die Aktien des Automobilzulieferers Norma, die 3,4 Prozent verloren, obwohl sie Vossloh aus dem MDAX verdrängen. Vossloh-Aktien wiederum legten etwas zu. TecDAX-Absteiger SolarWorld brachen um 9,6 Prozent ein auf 0,98 Euro und gingen nur noch knapp über ihrem Allzeittief aus dem Handel. Nachrücker Telefonica Deutschland zogen etwas an.
VW nach Platzierung im Minus
Größter Verlierer im DAX waren die Aktien von VW mit einem Minus von 2,6 Prozent auf 160,30 Euro, nachdem die Deutsche Bank 5,8 Millionen Aktien zu 158 Euro je Stück am Markt verkauft hat. Im Schlepptau gaben die Aktien von BMW 1,3 Prozent ab. Auf der anderen Seite gewannen die Papiere von Munich Re 2,1 Prozent auf 150,25 Euro: Sie profitierten davon, dass gleich mehrere Häuser das Kursziel für die Aktien des Rückversicherers angehoben hatten. Auch HeidelbergCement lagen mit einem Plus von 1,2 Prozent erneut fest im Markt.
Auf der Ebene der großen europäischen Aktien standen die Aktien von Vivendi unter Druck. Der französische Medienriese musste den Verkauf seiner brasilianischen Telekomtochter erst einmal abblasen. Vivendi will sich seit Monaten von ihr trennen und sich auf das Mediengeschäft konzentrieren. Offenbar haben die Gebote aber nicht den Erwartungen des Vivendi-Management entsprochen. Die Aktien fielen um 3,3 Prozent.
Nach enttäuschenden Umsatzzahlen verloren die Papiere der schwedischen Billigbekleidungskette H&M 1,0 Prozent. Novartis-Papiere legten hingegen 0,3 Prozent zu. Die Analysten von J.P. Morgan haben die Einstufung auf "Overweight" von "Neutral" erhöht. Umgekehrt gaben die Titel von Royal Dutch Shell nach einer Abstufung durch J.P. Morgan auf "Untergewichten" um 1,5 Prozent nach.
Europäische Schlussstände von Freitag, den 15. März 2013:
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.725,72 -18,98 -0,7% 3,4 Stoxx-50 2.717,66 -9,11 -0,3% 5,4 Stoxx-600 297,46 -1,06 -0,4% 6,4 Frankfurt XETRA-DAX 8.042,85 -15,52 -0,2% 5,7 London FTSE-100 6.489,65 -39,76 -0,6% 10,0 Paris CAC-40 3.844,03 -27,55 -0,7% 5,6 Amsterdam AEX 353,58 -2,27 -0,6% 3,2 Athen ATHEX-20 313,04 -2,82 -0,9% 1,1 Brüssel BEL-20 2.628,63 -19,06 -0,7% 6,2 Budapest BUX Feiertag Helsinki OMXH-25 2.371,20 -9,96 -0,4% 7,3 Istanbul ISE NAT. 30 103.178,89 1518,65 +1,5% 5,6 Kopenhagen OMXC-20 554,75 -0,06 -0,0% 11,8 Lissabon PSI 20 6.221,32 -35,36 -0,6% 9,4 Madrid IBEX-35 8.657,90 -38,80 -0,5% 5,5 Mailand FTSE-MIB 16.061,15 -69,90 -0,4% -1,3 Moskau RTS 1.537,66 1,93 +0,1% 0,7 Oslo OBX 443,69 -1,39 -0,3% 8,1 Prag PX 994,92 -23,96 -2,4% -4,2 Stockholm OMXS-30 1.217,35 -4,50 -0,4% 10,2 Warschau WIG-20 2.486,30 -12,54 -0,5% -4,0 Wien ATX 2.496,47 -16,23 -0,6% 4,0 Zürich SMI 7.864,39 21,54 +0,3% 15,3DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.14 Uhr Do, 17.40 Uhr EUR/USD 1,3060 0,18% 1,3036 1,2995 EUR/JPY 124,5598 -0,51% 125,1957 124,8034 EUR/CHF 1,2261 -0,56% 1,2330 1,2324 USD/JPY 95,3425 -0,71% 96,0260 96,0285 GBP/USD 1,5126 0,04% 1,5121 1,5066 === Kontakt zum Autor: trade.de@dowjones.com DJG/hru/flf (END) Dow Jones Newswires
March 15, 2013 13:25 ET (17:25 GMT)
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