28.02.2014 13:47:34

MÄRKTE EUROPA/Kleiner Rücksetzer nach Inflationsdaten

   Von Thomas Leppert

   Die Börsen in Europa können momentan nicht von der Stärke an der Wall Street profitieren. Während in den USA der breite S&P-500-Index auf Rekordniveau notierte und am Vortag endlich deutlich über der Marke von 1.850 Punkten aus dem Handel ging, fahren die Börsen in Europa mit angezogener Handbremse. Zum einen belastet die Situation in der Ukraine das Sentiment in Europa stärker als in den USA. Zum anderen lieferten die Inflationsdaten aus der Eurozone am Vormittag eine gute Vorlage für die Europäische Zentralbank (EZB), die Leitzinsen zu bestätigen. Vor den Daten gab es an der Börse noch einige Marktteilnehmer, die eine kleine Zinssenkung erwartet hatten.

   In Europa hält sich der Dax am Mittag stabil, der Index verliert 0,2 Prozent auf 9.574 Punkte. Deutlicher nach unten geht es in Wien mit einem Abschlag von 1,8 Prozent, in Madrid verliert der Index 1,5 Prozent. Der breite Euro-Stoxx-50 verzeichnet einen Abschlag von 0,6 Prozent auf 3.117 Punkte.

   Für eine kräftige Bewegung am Devisen- und Anleihemarkt sorgten die Inflationsdaten aus der Eurozone. Der Preisauftrieb in der Eurozone blieb im Februar mit 0,8 Prozent stabil, während Ökonomen einen leichten Rückgang erwartet hatten. Wegen der laufenden Diskussion über Deflationsgefahren im Euroraum stehen Preisdaten derzeit unter verstärkter Beobachtung. An der Börse wird nun davon ausgegangen, dass die EZB am Donnerstag kommender Woche die Leitzinsen bestätigt. Davon profitiert der Euro, er steigt gegenüber auf knapp 1,38 Dollar. Auf der anderen Seite kommen die Anleihen unter Abgabedruck, die Renditen der zehnjährigen Bundesanleihen steigen um 4 Basispunkte auf 1,91 Prozent.

   Belastend für den Aktienmarkt wirkt sich zudem aus, dass die Arbeitslosigkeit in der Eurozone nicht zurückkommt. Die Arbeitslosenquote verharrt auf dem Vormonatsniveau von 12,0 Prozent. Mitten in den politischen Neuanfang hinein gab es enttäuschende Daten vom italienischen Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosigkeit hat zu Jahresbeginn wegen der schwachen Wirtschaftslage und einer steigenden Zahl Arbeitssuchender den höchsten Stand seit fast 40 Jahren erreicht. Besonders hoch ist die Arbeitslosigkeit weiterhin bei Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren. Hier stieg die Quote auf 42,4 Prozent von 41,7 Prozent im Dezember.

   Die Berichtssaison hat einmal mehr ein paar Überraschungen parat. Im DAX legt die Bayer-Aktie eine Berg- und Talfahrt hin. Nachdem das Papier zunächst mit Abschlägen in den Handel gestartet ist, liegt die Aktie nun 0,5 Prozent im Plus. Die Ergebnisse liegen zwar nach Ansicht von Heino Ruland von Ruland Research durchweg unter den Prognosen. Vor allem negative Wechselkurseffekte hätten sich negativ bemerkbar gemacht. Allerdings, merkt ein Händler an, hat sich das Pharmageschäft gut entwickelt. Bayer konnte den Umsatz in diesem Segment im vierten Quartal um 11,5 Prozent steigern. Treiber war der Gerinnungshemmer "Xarelto".

   In Madrid handelt die Bankia-Aktie 4,7 Prozent leichter bei 1,50 Euro, nachdem Spanien einen teil seiner Beteiligung verkauft hat. Der teilweise Ausstieg aus dem mehrheitlich verstaatlichten Geldhaus spült Spanien rund 1,3 Milliarden Euro in die Staatskasse. Die spanische Regierung setzte damit ihren am Vortag angekündigten Verkauf eines Bankia-Anteils von 7,5 Prozent in die Tat um. Platziert wurden die Aktien zu je 1,51 Euro, Spanien hält nun noch rund 60 Prozent.

   Im MDAX zeigt sich die Aktie von Fuchs Petrolub nach Zahlen kaum verändert. Bei allen Kennziffern liege das Unternehmen leicht über den Konsensschätzungen, heißt es im Handel. Einziger Wermutstropfen ist die Dividende, die mit 1,40 Euro je Anteilsschein unter der Prognose von 1,46 Euro geblieben ist.

   Deutlicher nach unten geh es für die Aktie von Salzgitter, sie verliert 1,6 Prozent. Niedrige Preise, hohe Rohstoffkosten und eine teils schwache Auslastung haben Deutschlands zweitgrößtem Stahlkonzern im vergangenen Jahr stärker als erwartet zu schaffen gemacht.

   Im TecDax klettert die Aktie von Nordex um 5,5 Prozent. Eine starke Nachfrage nach Windkraftanlagen hat dem Unternehmen im vergangenen Jahr höhere Erlöse und schwarze Zahlen beschert. Nordex steigerte den Umsatz um ein Drittel auf 1,43 Milliarden Euro und erhöhte das operative Ergebnis auf 44,3 Millionen Euro.

   Am Nachmittag stehen mit der zweiten Lesung des US-BIP für das vierte Quartal, dem Einkaufsmanager-Index Chicago sowie der zweiten Lesung des Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan noch wichtige Konjunkturdaten aus den USA zur Veröffentlichung an.

=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.117,00 -0,57% Stoxx-50 2.948,34 -0,60% DAX 9.573,82 -0,15% FTSE 6.795,24 -0,22% CAC 4.371,67 -0,56% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 144,53% -63

DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.40 Uhr Do, 17.24 Uhr EUR/USD 1,3795 0,53% 1,3722 1,3711 EUR/JPY 140,5791 0,73% 139,5646 140,0933 EUR/CHF 1,2159 -0,12% 1,2173 1,2176 USD/JPY 101,9070 0,18% 101,7200 102,1745 GBP/USD 1,6689 -0,21% 1,6724 1,6689 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   February 28, 2014 07:16 ET (12:16 GMT)

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