22.06.2016 10:41:48
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MÄRKTE EUROPA/Kurse legen im frühen Handel leicht zu
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Die gute Stimmung an Europas Börsen hält am Mittwochmorgen an. Die Anleger warten sehnlichst auf das britische Referendum zum EU-Verbleib oder -Austritt des Landes am Donnerstag. Mit dem nachlassenden Momentum für das "Leave"-Lager ist die Stimmung aber recht entspannt. "Die spekulativen Positionierungen sind getätigt, es dürfte bestenfalls noch einige kleine Anpassungen je nach den diversen Meinungsumfragen vorgenommen werden", sagt ein Händler: "Seriöse Investoren stehen sowieso weiter an der Seitenlinie". Das Geschäft am Mittwoch dürfte daher von reinem Abwarten geprägt sein.
Yellen äußert sich wie erwartet taubenhaft Der Dax gewinnt 0,4 Prozent auf 10.051 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,1 Prozent auf 2.969 Zähler nach oben. Vor dem "Brexit"-Votum zeigen sich Anleger in Großbritannien etwas zurückhaltender, der FTSE-100 verliert 0,1 Prozent. Die Anhörung von US-Notenbankchefin Janet Yellen vor dem US-Senat am Mittwoch brachte keine neuen Erkenntnisse. Yellen äußerte sich wie erwartet taubenhaft und sprach von "erheblichen Unsicherheiten" mit Blick auf die US-Wirtschaft. An den Devisenmärkten wertet der Euro am Morgen leicht gegen den Dollar auf 1,1270 auf. Gold notiert wenig verändert bei 1.267 Dollar die Feinunze. Auch die leicht steigenden Renditen am deutschen Anleihemarkt sprechen für Entspannung.
Entspannung signalisieren auch die Rohstoffmärkte. Sowohl Brent als auch WTI setzen sich am Morgen wieder über der Marke von 50 Dollar je Barrel fest - Nordseeöl der Sorte Brent steigt sogar über die Marke von 51 Dollar. Grund ist die Erwartung niedrigerer US-Lagerbestände. Diese werden am Nachmittag veröffentlicht; erwartet wird laut einer Umfrage des Wall Street Journals ein Rückgang um 1,6 Millionen Barrel. Bereits in den USA hatten Ölwerte die Gewinnerlisten mit angeführt. In Europa ziehen Repsol und TOTAL leicht an. Royal Dutch Shell steigen um 0,3 Prozent. Für den Rohstoffsektor insgesamt geht es im Stoxx-600 um 0,2 Prozent nach oben.
Stahlwerte zeigen sich europaweit fest mit Aufschlägen zwischen einem und 2 Prozent. AK Steel hat Preiserhöhungen von 3 bis 6 Prozent im Edelstahlbereich angekündigt. "Allerdings ist die Ankündigung noch kein Durchsetzen", sagt ein Marktteilnehmer. Zudem profitierten nur ausgewählte Werte wie Outokumpu direkt von der Maßnahme. Allerdings kursiere die Hoffnung, wenn im Edelstahlbereich höhere Preise durchgesetzt würden, könnten andere Stahlprodukte folgen.
Sonderschichten bei Daimler und BMW Daimler und BMW gewinnen 0,4 bzw 0,3 Prozent. "Die Aussagen zu den Sonderschichten klingen bullisch", so ein Händler mit Blick auf Daimler. Das Handelsblatt schreibt von Extraschichten "allerorten", gefordert von den Werksleitern wegen der hohen Nachfrage. Daneben bereitet laut Handelsblatt auch Daimler den Sprung in die Elektromobilität vor und zwar mit einer eigenen Marke für E-Autos und mit einem Modell, das eine Reichweite von 500 Kilometern haben soll. Wie bereits am Vortag bekannt wurde, plant BMW erstmals in Deutschland eine Nachtschicht und zwar in Regensburg.
Die Bewertung zur Übernahme von Italcementi stützt Heidelbergcement. Heidelcement erwirbt den Anteil von Italmobiliare, dafür erhält der italienische Konzern 5,3 Prozent an Heidelbergcement. Der Deal wird als Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage durchgezogen. Bewertet wird HeidelbergCement dabei mit 75,06 Euro je Aktie. Gegenüber dem Schlusskurs von 73,70 Euro bedeutet das einen leichten Aufschlag von knapp 2 Prozent. "Das sollte den Kurs von Heidelcement stützen", sagt ein Händler. Die Aktie steigt 1,1 Prozent auf 74,50 Euro.
H&M-Zahlen nicht so schlecht wie befürchtet Nicht so schlecht wie befürchtet sind die Geschäftszahlen der schwedischen Modekette H&M ausgefallen, wie es am Morgen im Handel heißt. Der Nettogewinn liege nur einen Tick unter Erwartung, das Umsatzwachstum bewege sich im erwarteten Rahmen. Die Wachstumsprognose sei zudem bestätigt worden. "Alle belastenden Argumente wie schlechte Wetterbedingungen und Preisdruck durch ein kompetitives Umfeld sind hinreichend bekannt und dürften eingepreist sein", sagt ein Händler. H&M steigen 2,7 Prozent.
Als neutral für die Deutsche Post bezeichnen Marktteilnehmer das Zahlenwerk von Fedex. Der Kurs des US-Logistikers geriet nachbörslich mit einem Minus von 1,2 Prozent leicht unter Druck, obwohl sowohl Geschäftszahlen als auch Ausblick die Erwartungen erfüllt hatten. Deutsche Post waren am Vortag mit einem Minus von 1,2 Prozent einer der wenigen Verlierer im DAX. "Damit sollte die Fedex-Vorlage den Kurs der Deutschen Post nicht mehr belasten", sagt ein Marktteilnehmer. Deutsche Post erholen sich und legen 0,9 Prozent zu.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.967,43 0,00 0,09 -9,18 Stoxx-50 2.843,91 -0,24 -6,93 -8,27 DAX 10.047,09 0,32 31,55 -6,48 MDAX 20.481,10 0,37 76,37 -1,41 TecDAX 1.618,64 0,26 4,24 -11,59 SDAX 9.106,96 0,23 21,32 0,09 FTSE 6.223,68 -0,05 -2,87 -0,30 CAC 4.373,12 0,13 5,88 -5,69 Bund-Future 164,46% 19 6,05DEVISEN zuletzt +/- % Mi. 8.03 Uhr Di, 17.25 Uhr % YTD EUR/USD 1,1276 +0,17% 1,1257 1,1271 +3,8% EUR/JPY 117,69 +0,01% 117,67 117,94 -7,7% EUR/CHF 1,0827 -0,08% 1,0836 1,0810 -0,5% GBP/EUR 1,2994 -0,38% 1,3044 1,3028 -4,3% USD/JPY 104,36 -0,15% 104,52 104,62 -11,1% GBP/USD 1,4652 -0,21% 1,4683 1,4685 -0,7%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,40 49,85 +1,1% 0,55 +20,3% Brent/ICE 51,02 50,62 +0,8% 0,40 +21,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.268,63 1.264,70 +0,3% +3,93 +19,6% Silber (Spot) 17,28 17,28 +0,0% +0,00 +25,0% Platin (Spot) 983,30 979,50 +0,4% +3,80 +10,3% Kupfer-Future 2,13 2,12 +0,7% +0,02 -0,9% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/flf
(END) Dow Jones Newswires
June 22, 2016 04:11 ET (08:11 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 11 AM EDT 06-22-16
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