14.10.2014 08:42:32

MÄRKTE EUROPA/Leichter vor ZEW und Quartalsberichten

Von Herbert Rude Schwache Vorlagen aus den USA werden in Europa voraussichtlich zu einer etwas leichteren Börseneröffnung führen. Der Dax wird vorbörslich 0,7 Prozent niedriger bei 8.746 Punkten erwartet. Der Euro-Stoxx-50 wird 0,8 Prozent schwächer eingeschätzt, er dürfte vor allem von schwachen Ölaktien belastet werden. Der Ölpreis liegt nur knapp über dem neuen Vierjahrestief, auf das er am Montag gefallen war.

   Da der Ölpreis über kurz oder lang die Konjunktur stützen dürfte, wird ein Fall der Aktienindizes unter die neuen Tiefs vom frühen Montag erst einmal nicht erwartet. In Asien ziehen die Börsen überwiegend an, mit Ausnahme Tokios, dort leiden die exportorientierten Titel unter dem festen Yen.

   Neue Impulse dürften vom ZEW-Konjunkturindex am Vormittag und von Unternehmenszahlen aus den USA kommen. Dort startet am Mittag die Berichtssaison richtig durch. Mit J.P. Morgan, Wells Fargo und Citigroup steht vor allem die Finanzbranche im Blick, aber auch Johnson & Johnson legt ihre Zahlen vor, und am Abend äußert sich Intel zum dritten Quartal. "Da werden die Erwartungen für den Rest der Berichtsaison aufgesetzt", sagt Stan Shamu von IG Markets.

   Beim ZEW-Geschäftsklima-Index wird ein Rückgang auf 0,8 von 6,9 erwartet. Einige Häuser, wie die Credit Agricole, erwarten einen deutlicheren Rückgang auf minus 5. Die ZEW-Konjunkturerwartungen hätten dann erstmals seit November 2012, also seit fast zwei Jahren, ein negatives Vorzeichen. Das würde bedeuten, dass die befragten Finanzanalysten und institutionellen Investoren für die kommenden sechs Monate überwiegend negative Erwartungen haben.

   Der Euro notiert weiterhin stabil bei 1,2720 Dollar. Neue Impulse kommen von einigen europäischen Inflationsdaten am Vormittag. Außerdem beginnt vor dem Europäischen Gerichtshof die Anhörung, ob die Europäische Zentralbank (EZB) Staatsanleihen kaufen darf. EZB-Chef Mario Draghi hatte mit entsprechenden Drohungen im Juli 2012 eine Wende in der Staatsschuldenkrise der Eurozone ausgelöst.

   Ihre Erholung fortsetzen dürften wie bereits in Asien die Rohstoff-Aktien. Ein Grund ist die Erholung der Preise für Eisenerz.

   Bei den Einzelaktien im DAX steht Deutsche Telekom im Blick, nachdem das französische Unternehmen Iliad die Pläne für eine Übernahme der Telekom-Tochter T-Mobile US aufgegeben hat. "Natürlich wird in diesem Markt das Sentiment für die Telekom-Aktie darunter leiden", sagt ein Händler: "Allerdings hatte auch niemand richtig fest damit gerechnet, dass es zu einer Übernahme durch Iliad kommt". Erkennbar sei das am nur leichten Kursminus der T-Mobile-US-Aktie von 2,5 Prozent am Montag in den USA, denn dieses sei nicht auffallend vom Branchenminus im schwachen Markt abgewichen.

   Die Iliad-Aktien könnten in Paris von der Absage profitieren: Sie hatten seit der ersten Ankündigung eines Kaufinteresses an T-Mobile US im Sommer rund ein Drittel an Wert verloren.

   In der zweiten Reihe am deutschen Markt geraten die Aktien des Autozulieferers Leoni unter Druck. Nach einer Gewinnwarnung verloren sie vorbörslich 6 Prozent.

=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 17.35 Uhr EUR/USD 1,2718 -0,2% 1,2743 1,2674 EUR/JPY 136,24 -0,1% 136,33 136,12 EUR/CHF 1,2090 +0,0% 1,2089 1,2080 USD/JPY 107,14 +0,2% 106,98 107,39 GBP/USD 1,6070 -0,0% 1,6074 1,6053 ===

Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com DJG/hru/raz (END) Dow Jones Newswires

   October 14, 2014 02:12 ET (06:12 GMT)

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