08.12.2014 18:36:32
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MÄRKTE EUROPA/Leichterer Wochenauftakt - Stimmung bleibt gut
Von Manuel Priego-Thimmel
Europas Börsen konnten das zuletzt hohe Tempo nicht durchhalten und sind mit Verlusten in die neue Woche gestartet. Der Dax verlor 0,7 Prozent auf 10.015 Punkte und schloss damit auf seinem Tagestief. Für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,9 Prozent auf 3.248 Punkte zurück. Händler sprachen von einer Atempause nach der Rally. Leicht belastend wirkten unter den Erwartungen ausgefallene Daten zur deutschen Industrieproduktion. Der Anstieg von 0,2 Prozent verfehlte die Prognose knapp. Die Stimmung wurde aber weiter als gut beschrieben. Die Anleger setzen auf weitere geldpolitische Lockerungen durch die EZB.
In diesem Zusammenhang richten sich die Blicke der Anleger bereits auf den zweiten zielgerichteten Langfristtender (TLTRO) der EZB am kommenden Donnerstag. Im Konsens wird erwartet, dass die Banken 150 Milliarden Euro nachfragen werden. Beim ersten Tender im September waren es lediglich 82,6 Milliarden Euro. Damit wäre die EZB aber noch immer weit davon entfernt, die monetäre Geldbasis um eine Billion Euro auszuweiten. Soviel wäre aber nötig, um das Bilanzvolumen wie von der EZB angekündigt auf das Niveau des Jahres 2012 zu erhöhen.
Analysten gehen davon aus, dass die EZB letztlich um ein Wertpapierkaufprogramm (QE) nicht herumkommen wird. Die meisten Marktbeobachter rechnen damit, dass die Notenbank ein solches Programm im ersten Quartal auflegen wird. Die eigentliche Frage ist nur noch, welches Volumen das Programm haben wird, bzw welche Assets gekauft werden. Am Devisenmarkt wurde QE derweil weiter eingepreist. Der Euro fiel zu Wochenbeginn auf ein frisches Jahrestief von 1,2247 Dollar. Zum Börsenschluss in Europa erholte sich die Gemeinschaftswährung wieder Richtung 1,2300 Dollar.
Trotz einer Herunterstufung der Kreditwürdigkeit Italiens auf "BBB-" durch die Ratingagentur Standard & Poor's ging es an der Mailänder Börse nur um 0,7 Prozent nach unten. Die Note "BBB-" entspricht gerade noch einem Investment-Grade. Auch hier machte sich die Erwartung weiterer geldpolitischer Lockerungen durch die EZB bemerkbar. Die Kurse italienischer Staatsanleihen zogen trotz der Herunterstufung an. Die Rendite zehnjähriger Benchmarkpapiere gab um 4 Basispunkte (Bp) auf 1,94 Prozent nach.
Saint Gobain litten unter einem Zukauf und fielen um 6,2 Prozent. Die Franzosen wollen den schweizerischen Bauchemie-Spezialisten Sika für rund 2,3 Milliarden Euro übernehmen. "Der Kaufpreis für Sika dürfte sehr hoch gewesen sein", kommentierten die Analysten von Helvea. Sika fielen unterdessen noch stärker um mehr als 20 Prozent, vermutlich, weil Saint Gobain keine weiteren Anteile übernehmen will. Saint Gobain bietet nur für die Muttergesellschaft von Sika, die Schenker Winkler Holding AG, die über 52 Prozent der Stimmrechte an Sika hält.
BP gaben um 1,7 Prozent nach. Etwas belastend wirkte der Beschluss des Obersten Gerichtshofs in den USA, die richterliche Entscheidung in einer Sammelklage nicht wieder aufzurollen. BP hatte eine Wiederaufnahme des Verfahrens gefordert, da nach Einschätzung des Erdölkonzerns Millionen von Dollar an Unternehmen ausgezahlt worden seien, die von der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko überhaupt nicht betroffen gewesen seien. Drückend wirkte aber vor allem der weiter nachgebende Ölpreis zu Wochenbeginn. Der Sektor verlor 1,9 Prozent.
Im DAX gewannen SAP-Aktien dagegen 0,3 Prozent. Hier wirkten Aussagen von Vorstandschef Bill McDermott im "Euro am Sonntag" stützend. McDermott sieht den Softwarekonzern nicht als Übernahmekandidat. Zugleich habe man über weitere Aktienrückkaufprogramme bereits nachgedacht.
Im TecDax zogen MorphoSys um 1,8 Prozent an. Das Biotechnologieunternehmen hatte einen Studienerfolg mit einem Wirkstoffkandidaten vermeldet. Für Carl Zeiss Meditec ging es dagegen nach schwachen Zahlen und einer Dividendenkürzung 4,7 Prozent nach unten. "Der Ausblick enttäuscht", sagte ein Marktteilnehmer zudem. Die EBIT-Marge werde mit Investitionen unter Druck geraten. Gefragt waren Kontron. Bei hohen Volumina legte die Aktie 4,9 Prozent zu. Spezielle Gründe waren im Handel nicht bekannt.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.247,99 -29,39 -0,9% +4,5% Stoxx-50 3.073,13 -22,62 -0,7% +5,3% Stoxx-600 348,61 -2,36 -0,7% +6,2% XETRA-DAX 10.014,99 -72,13 -0,7% +4,8% FTSE-100 London 6.672,15 -70,69 -1,0% -1,1% CAC-40 Paris 4.375,48 -44,00 -1,0% +1,9% AEX Amsterdam 427,27 -3,79 -0,9% +6,3% ATHEX-20 Athen 335,54 -7537,90 -95,7% -12,8% BEL-20 Bruessel 3.324,67 -11,02 -0,3% +13,7% BUX Budapest 17.747,90 -3,97 -0,0% -4,4% OMXH-25 Helsinki 3.068,61 -16,53 -0,5% +8,2% ISE NAT. 30 Istanbul 104.728,93 -571,11 -0,5% +27,0% OMXC-20 Kopenhagen 769,95 -3,59 -0,5% +25,1% PSI 20 Lissabon 5.261,33 -58,87 -1,1% -20,7% IBEX-35 Madrid 10.805,20 -95,50 -0,9% +9,0% FTSE-MIB Mailand 19.951,15 -136,08 -0,7% +5,2% RTS Moskau 870,37 -38,38 -4,2% -39,6% OBX Oslo 512,35 -5,74 -1,1% +1,7% PX Prag 1.008,10 +1,85 +0,2% +1,9% OMXS-30 Stockholm 1.467,88 -6,82 -0,5% +10,1% WIG-20 Warschau 2.431,89 -6,53 -0,3% +1,3% SMI Zuerich 9.181,24 -31,61 -0,3% +11,9%DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.38 Uhr Fr, 17.21 Uhr EUR/USD 1,2292 0,09% 1,2281 1,2302 EUR/JPY 148,61 -0,35% 149,14 149,42 EUR/CHF 1,2019 -0,08% 1,2028 1,2026 USD/JPY 120,91 -0,43% 121,43 121,48 GBP/USD 1,5624 0,46% 1,5553 1,5595 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/ros
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December 08, 2014 12:06 ET (17:06 GMT)
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