15.03.2017 10:26:59

MÄRKTE EUROPA/Leichtes Plus vor Fed-Entscheidung und Niederlande-Wahl

   Von Manuel Priego-Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Abend und den Parlamentswahlen in den Niederlanden sind Europas Börsen am Mittwoch mit leichten Aufschlägen gestartet. Etwas stützend wirkt die Erholung der Ölpreise nach dem Kursrutsch vom Vortag. WTI zieht um fast 2 Prozent an, was den Ölsektor europaweit um 1,1 Prozent nach oben treibt. Im Handel stellt man sich aber vor den Top-Ereignissen im weiteren Tagesverlauf auf ein zurückhaltendes Geschäft ein. Diese können erst am Donnerstagmorgen eingepreist werden. Die Wahllokale in den Niederlanden schließen um 21 Uhr.

   Der Dax steigt um 0,3 Prozent auf 12.020 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,3 Prozent auf 3.410 Punkte nach oben. Eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte auf 0,75 bis 1,00 Prozent in den USA ist an den Finanzmärkten bereits fest eingepreist. Im Zentrum des Interesses steht daher der Ausblick. Eine erste Einschätzung hierfür bieten die "Dot-Plots". Hierin sind die Zinsprognosen der einzelnen Offenmarkt-Mitglieder (FOMC) enthalten. Bislang liegt die Erwartung der US-Notenbanker bei drei Schritten im laufenden Jahr.

Steigende Dot-Plots dürften Dollar stützen Positiv für den Dollar wäre es offensichtlich, wenn sich diese Erwartung nach oben verschiebt, so die Commerzbank. Wie die Analysten anmerken, ist für die Investoren dabei die Veränderung wichtiger als das Niveau der Zinserwartungen. So lagen die Markterwartungen bis Ende letzten Jahres fast durchgehend unter den Erwartungen des FOMC. Erst seit der Dezember-Sitzung hätten sich die Erwartungen des Marktes und des FOMC angeglichen. Das Euro notiert wenig verändert bei 1,0633 Dollar.

   Die Wahlen in den Niederlanden dürften derweil nicht für klare Machtverhältnisse sorgen. Die Societe Generale stellt sich auf einen langen und schwierigen Prozess der Koalitionsbildung ein. Das wahrscheinlichste Szenario sei eine Regierungsbildung unter einem Premier Mark Rutte von der konservativen VVD. Von einem Referendum zur EU-Zugehörigkeit sei nicht auszugehen, selbst in dem unwahrscheinlichen Fall, dass die populistische Anti-EU Partei von Geert Wilders an die Macht kommen sollte.

Inditex liefert auf hohem Niveau Als "sehr gut, aber im erwarteten Rahmen" werden die Jahreszahlen des spanischen Modeherstellers Inditex im Handel bezeichnet. Der Umsatz habe mit 23,3 Milliarden Euro genau die hohen Erwartungen eines Plus von 12 Prozent getroffen, ebenso der Nettogewinn mit 3,16 Milliarden Euro. Im frühen Geschäft geht es für die Inditex-Aktien aber erst einmal 1,3 Prozent nach unten.

   Mit einem Milliardenverlust aufgrund hoher Abschreibungen reduzieren sich EON um 0,8 Prozent. "Eon macht reinen Tisch", kommentiert ein Händler. Ungeachtet des Verlusts will der Energieversorger seinen Anteilseignern mehr Dividende zahlen als am Markt erwartet worden war. Die Aktionäre erhalten für das vergangene Jahr 21 Cent je Anteilsschein und damit einen Cent mehr als die Analysten im Mittel prognostiziert hatten. Im vergangenen Jahr kassierten sie noch 50 Cent.

Munich Re mit enttäuschendem Ausblick Munich Re verlieren nach Bekanntgabe des Ausblicks auf das laufende Jahr 1,0 Prozent. Der Rückversicherer stellt einen Gewinn in einer Bandbreite von 2,0 bis 2,4 Milliarden Euro in Aussicht. Die Equinet-Prognose liegt aber bei 2,5 Milliarden. Die Analysten sprechen von einer leichten Enttäuschung und bestätigen ihre "Neutral"-Einschätzung. Das Aktienrückkaufprogramm über 1 Milliarde Euro sei erwartet worden, heißt es im Handel.

   Pfeiffer Vacuum verlieren 2,5 Prozent, nachdem die Busch Group ihr Übernahmeangebot zurückgezogen hat. "Das Angebot war sowieso zu niedrig und weit unter dem aktuellen Kurs", sagt ein Händler: "Das war wohl nur ein taktischer Versuch". Nach Einschätzung der DZ-Bank bleibt Pfeiffer aber ein Übernahmeziel.

   "Das ist ein großes Brett", sagt ein Händler zu einer Platzierung in Siltronic. WACKER CHEMIE will die Beteiligung herunterfahren. Platziert wurden 21 Prozent an der Noch-Tochter zu einem Preis von 55,85 Euro je Anteilsschein. Durchgeführt wurde die Platzierung nach Händlerangaben von Citigroup, Credit Suisse und Commerzbank. Die Beteiligung von Wacker fällt damit auf gut 30 Prozent zurück. Siltronic verlieren 7,0 Prozent auf 54,87 Euro. Wacker Chemie legen dagegen um 0,5 Prozent zu.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.410,22 0,32 10,79 3,64 Stoxx-50 3.117,77 0,51 15,81 3,56 DAX 12.020,15 0,26 31,36 4,70 MDAX 23.491,88 0,28 64,50 5,87 TecDAX 1.975,25 -0,16 -3,08 9,03 SDAX 9.991,00 0,04 4,11 4,95 FTSE 7.373,19 0,21 15,34 3,23 CAC 4.982,88 0,17 8,62 2,48

Bund-Future 159,61 0,10 -0,69

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.45 Uhr Di, 17.28 Uhr % YTD EUR/USD 1,0633 -0,04% 1,0637 1,0642 +1,1% EUR/JPY 121,8568 -0,12% 121,9999 121,94 -0,9% EUR/CHF 1,0718 -0,00% 1,0718 1,0721 +0,1% EUR/GBP 0,8696 -0,12% 0,8706 1,1430 +2,0% USD/JPY 114,62 -0,09% 114,72 114,57 -2,0% GBP/USD 1,2227 +0,06% 1,2219 1,2164 -0,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,52 47,72 +1,7% 0,80 -12,5% Brent/ICE 51,65 50,92 +1,4% 0,73 -10,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.203,53 1.199,22 +0,4% +4,31 +4,5% Silber (Spot) 16,94 16,89 +0,3% +0,04 +6,4% Platin (Spot) 943,50 937,85 +0,6% +5,65 +4,4% Kupfer-Future 2,66 2,63 +1,0% +0,03 +5,8% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   March 15, 2017 04:55 ET (08:55 GMT)

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