03.10.2016 13:28:50
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MÄRKTE EUROPA/London auf Jahreshoch - Brexit-Planung drückt Pfund
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Während die Börse in Deutschland am Tag der Deutschen Einheit geschlossen bleibt, erleben die Aktienmärkte in Europa einen ruhigen Wochenstart. Mit einer Ausnahme: An der Börse in London steigen die Kurse kräftig. Hintergrund ist das schwache Pfund, denn nachdem die Politik am Wochenende einen konkreten Fahrplan für den Austritt aus der EU vorgelegt hat, stürzt die britische Währung zum Euro zwischenzeitlich auf den niedrigsten Stand seit 2011 ab und zum Dollar in die Nähe ihres Jahrestiefs von Anfang Juli.
Der Euro-Stoxx-50 notiert kaum verändert bei 3.002 Punkten, der Stoxx-50 legt um 0,2 Prozent zu auf 2.849 Punkte und der FTSE-100 steigt in London um 1,2 Prozent zu auf 6.986 Punkte und damit den höchsten Stand in diesem Jahr.
Unterstützung für die Börsen in ganz Europa kommt unterdessen neben der Entspannung um die Deutsche Bank vom Öl. Der Preis für das Barrel Brent steigt um 1 Prozent auf 50,82 Dollar. Die europäischen Ölwerte gewinnen gemessen an ihrem Index 1,1 Prozent und sind damit bislang Tagessieger.
Rückenwind kommt aber auch von den neuesten Einkaufsmanager-Indizes. Sie sind europaweit gut ausgefallen und stützen Konjunkturhoffnungen. Auch aus China kamen ermutigende Einkaufsmanagerindizes. Am Nachmittag stehen die entsprechenden Indizes in den USA im Fokus.
Brexit-Pläne drücken Pfund und lassen Aktienkurse steigen Die britische Premierministerin Theresa May hat am Wochenende einen Zeitplan für die Rückkehr in die Selbstständigkeit Großbritanniens vorgelegt. Der formale Brexit soll bis Ende März 2017 ausgelöst werden. May unterstrich dabei, dass die Kontrolle der Einwanderung Priorität habe vor Zugeständnissen für einen Zugang zum EU-Markt.
"Je limitierter der Zugang zum EU-Markt, desto schlechter ist das für das Pfund", kommentieren die Analysten von RBC. Gegen den Dollar fiel das Pfund vorübergehend auf ein Siebenwochentief. Für Aktien exportsensibler Unternehmen in Großbritannien ist das positiv. Dessen ungeachtet ist das Pfund von seinen Tagestiefs zumindest wieder etwas zurückgekommen, nachdem der britische Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe deutlich besser ausgefallen ist, als von Experten erwartet.
"Die Wiederbelebung in den vergangenen zwei Monaten war überraschend stark und bringt den Sektor in einer Position, um im dritten Quartal einen positiven Wachstumsbeitrag zu leisten", kommentierte Markit-Ökonom Rob Dobson. "Das schwache Pfund bleibt die Hauptantriebsfeder und sorgt für Neuaufträge aus Asien, Europa, den USA und einer Reihe von Schwellenländern."
Fusion treibt Finanzdienstleister Der Sektor-Index der Finanzdienstleister steigt um 1,0 Prozent. Kurstreiber ist die Ankündigung einer Fusion zwischen den beiden Investmentfirmen Henderson Group und Janus Capital Group. Das kombinierte Unternehmen hätte eine Marktkapitalisierung von rund 6 Milliarden Dollar. Beide Unternehmen versprechen sich von der Fusion eine verbesserte globale Reichweite. Aktien von Henderson springen in London um 13 Prozent nach oben.
Die Hoffnungen auf eine Einigung der Deutschen Bank mit den US-Behörden und eine von der Bank stemmbare Strafzahlung haben unterdessen einiges an Sorgen aus dem Markt genommen und machen die Anleger wieder mutiger. Wegen der Bedeutung der Bank als eines der größten Clearing-Häuser der Welt hatte die Angst um eine von ihr ausgehende Ansteckung der Finanzbranche weltweit zuletzt stärker auf die Stimmung gedrückt. Dies dürfte nun ausgepreist werden, heißt es.
Bei der Aktie der Deutschen Bank selbst kommt es nach dem kräftigen Plus am Freitag zu keinen Gewinnmitnahmen. Auf der Handelsplattform Tradegate geht sie Aktie mit 11,50 Euro um und notiert damit kaum verändert. Der europäische Branchen-Index der Banken notiert 0,3 Prozent im Plus.
Mit einem Kurssprung um rund 12 Prozent auf gut 42 Euro reagieren die im TecDax notierten MorphoSys ebenfalls auf Tradegate auf eine erfolgreiche Studie. Ein zusammen mit dem Pharmakonzern Janssen entwickeltes Medikament gegen Schuppenflechte hat offenbar die klinischen Studienziele erreicht. Die Analysten von Bryan Garnier (BG) heben darauf ihr Kursziel auf 64 nach 62 Euro an und unterstreichen, dass das Morphosys-Produkt sehr konkurrenzfähig aussehe.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.002,44 0,01 0,20 -8,11 Stoxx-50 2.848,45 0,19 5,28 -8,12 FTSE 6.978,42 1,15 79,09 11,79 CAC 4.458,36 0,23 10,10 -3,85
Bund-Future 165,51 -0,25 8,78
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:52 Fr, 17:24 % YTD EUR/USD 1,1238 +0,05% 1,1232 1,1242 +3,5% EUR/JPY 113,8880 +0,08% 113,7965 113,86 -24,6% EUR/CHF 1,0909 -0,06% 1,0916 1,0902 +0,3% EUR/GBP 0,8725 +0,44% 0,8700 1,1577 +18,5% USD/JPY 101,34 +0,03% 101,31 101,28 -13,7% GBP/USD 1,2881 -0,24% 1,2913 1,3015 -12,7%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,69 48,24 +0,9% 0,45 +12,3% Brent/ICE 50,70 50,19 +1,0% 0,51 +13,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.317,61 1.314,55 +0,2% +3,06 +24,2% Silber (Spot) 19,23 19,16 +0,4% +0,07 +39,1% Platin (Spot) 1.019,80 1.027,43 -0,7% -7,63 +14,4% Kupfer-Future 2,21 2,21 -0,1% -0,00 +2,5% Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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October 03, 2016 06:57 ET (10:57 GMT)
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