MÄRKTE EUROPA/Nachgebender Euro stützt Börsen

   Von Manuel Priego-Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bauen die Gewinne bis Donnerstagmittag leicht aus. Stützend wirkt vor allem der nachgebende Euro. Die Gemeinschaftswährung fällt in Richtung 1,1850 Dollar von Ständen von rund 1,1900 Dollar. Viele Analysten, wie die der Societe Generale, sehen darin jedoch nur eine kleine Zwischenkorrektur, bevor es einen erneuten Sprung nach oben gibt. Anders als oft dargestellt sei das Kursniveau des Euro angesichts der starken Wirtschaft im Euroraum dabei kein Problem für die Unternehmen: "Es ist nicht das Level, sondern die Geschwindigkeit des Anstiegs, die das Problem ist", betonen die Analysten.

   Der Dax gewinnt 0,6 Prozent auf 12.078 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,8 Prozent auf 3.429 Punkte nach oben. Gute Nachrichten gibt es von der Konjunktur aus China: Dort ist der Industrie-Einkaufsmanagerindex mit 51,7 Punkten höher als erwartet ausgefallen. Am Vortag hatte es bereits gute Konjunkturdaten aus den USA gegeben, die mit zur jüngsten Erholung des Dollar auf breiter Front beitragen.

   Starke Branchenvorlagen stützen die europäischen Technologiewerte, deren Subindex um 1,1 Prozent zulegt. Unter Führung der Halbleiter- und Biotechnologie-Aktien hat sich die Branche in den USA wieder den jüngsten Rekordständen angenähert. Im TecDax steigen Dialog Semiconductor um 3,5 Prozent, Infineon gewinnen 1,6 Prozent und STMicro 2,4 Prozent.

Carrefour-Aktie bricht ein und belastet Einzelhandelssektor Auch Unternehmenszahlen sind zurück im Fokus: Die französische Supermarktkette Carrefour sorgt mit schwachen Quartalszahlen und einem ernüchternden Ausblick für eine herbe Enttäuschung. Der Kurs knickt um 15 Prozent ein. Das operative Ergebnis ist laut den Analysten von Jefferies im ersten Halbjahr etwa 10 Prozent hinter den Erwartungen zurückgeblieben und deute auf ein schwieriges zweites Halbjahr hin. Der Margendruck in Frankreich habe zugenommen. Aber auch die Entwicklung im übrigen Europa habe enttäuscht.

   Statt eines wechselkursbereinigten Umsatzanstiegs um 3 bis 5 Prozent rechnet Carrefour nun im laufenden Jahr nur noch mit 2 bis 4 Prozent Plus. Mitgerissen von der Carrefour-Enttäuschung werden auch andere Branchenwerte wie Casino, die um 4,2 Prozent fallen. Colruyt geben in Brüssel um 3,2 Prozent nach, Ahold Delhaize in Amsterdam um 1,7 Prozent und Tesco in London 1,2 Prozent. Der Branchenindex der Einzelhandelsunternehmen liegt mit einem Abschlag von 2,1 Prozent klar am Ende.

Auch Metro überzeugt nicht Etwas besser sieht es bei den deutschen Branchenvertretern aus. Bei der neuen Metro AG hat zwar der Umsatz positiv überrascht, allerdings seien die Gewinnkennziffern wegen der Aufspaltung schwer zu beurteilen und der Ausblick fehle. Metro verlieren 1,4 Prozent. Die mit Elektrowaren handelnde Ceconomy, ebenfalls aus der alten Metro hervorgegangen, konnte derweil den Verlust im dritten Quartal senken. Die Aktie steigt um 1,8 Prozent.

   Die Zahlen des Brillenherstellers Fielmann werden am Markt als solide bezeichnet. Fielmann gewinnen 0,6 Prozent. Steinhoff rücken um 1,3 Prozent vor nach einem starken Umsatzwachstum um 48 Prozent in den ersten 9 Monaten des Geschäftsjahres. Dieses ist allerdings vor allem Zukäufen zuzuschreiben.

   Positiv für DEUTZ wird der rasche Ausbau einer Partnerschaft mit Liebherr gesehen. "Nachdem Volvo im Juli ausgestiegen ist, hat das Unternehmen es schnell geschafft, die Partnerschaft mit Liebherr auszubauen", so ein Marktteilnehmer. Deutz gewinnen 4,0 Prozent. EVOTEC verlieren nach einer Herunterstufung der Deutschen Bank 1,0 Prozent.

   Für STADA geht es um 0,7 Prozent nach unten auf 78,56 Euro. Hier stört der Hedgefonds Elliott weiter den Abschluss der jüngsten Übernahme und die Pläne eines Beherrschungsvertrags. Elliott hat den neuen Eigentümern seine Forderungen genannt. Sie sollen ihm nun 74,40 Euro je Aktie zahlen, deutlich mehr als den Kaufpreis von 66,25 Euro, aber auch weniger als der aktuelle Kurs.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.429,08 0,75 25,37 4,21 Stoxx-50 3.040,97 0,80 24,13 1,01 DAX 12.077,61 0,63 75,14 5,20 MDAX 24.703,29 0,70 170,92 11,33 TecDAX 2.283,61 1,06 24,06 26,05 SDAX 11.375,63 0,60 68,11 19,50 FTSE 7.409,32 0,60 44,06 3,73 CAC 5.094,28 0,75 37,95 4,77

Bund-Future 165,10 -0,09 1,41

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:34 Mi, 17:12 % YTD EUR/USD 1,1858 -0,14% 1,1875 1,1905 +12,8% EUR/JPY 131,04 -0,19% 131,30 131,26 +6,6% EUR/CHF 1,1452 +0,13% 1,1437 1,1429 +6,9% EUR/GBP 0,9206 +0,15% 0,9192 1,0845 +8,0% USD/JPY 110,54 -0,03% 110,57 110,25 -5,4% GBP/USD 1,2880 -0,30% 1,2918 1,2911 +4,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,23 45,96 +0,6% 0,27 -18,9% Brent/ICE 51,17 50,86 +0,6% 0,31 -12,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.307,72 1.308,91 -0,1% -1,19 +13,6% Silber (Spot) 17,43 17,44 -0,1% -0,01 +9,5% Platin (Spot) 989,95 991,50 -0,2% -1,55 +9,6% Kupfer-Future 3,10 3,06 +1,2% +0,04 +23,0% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/ros

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   August 31, 2017 06:49 ET (10:49 GMT)

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