27.01.2016 18:56:50
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MÄRKTE EUROPA/Nicht viel Luft nach oben kurz vor der Fed-Sitzung
Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Unmittelbar vor der Sitzung der Federal Reserve ist an Europas Börsen am Mittwoch nicht allzuviel zu holen gewesen. Immerhin retteten sich die Leitindizes der meisten Handelsplätze im späten Geschäft noch ins Plus - gestützt von einem sich erholenden Ölpreis. Für den Dax reichte es zu einem Plus von 0,6 Prozent auf 9.881 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 schloss 0,4 Prozent höher bei 3.043 Punkten.
Am Abend trifft die US-Notenbank ihre Zinsentscheidung. In der Mehrzahl erwarteten Beobachter keine Zinsänderung. Da auf die Zinsentscheidung keine Pressekonferenz folgt, dürfte die schriftliche Begründung der Fed das Interesse auf sich ziehen. Angesichts der jüngsten Marktturbulenzen und durchwachsener Konjunkturdaten aus den USA rechnete Analyst Lukman Otunuga vom Londoner Broker FXTM nicht so rasch mit einer weiteren Zinserhöhung: "Eher dürfte die Debatte weitergehen, ob die erste Zinserhöhung (im Dezember) nicht ein Fehler war."
Im Devisenhandel wertete der Yen am Nachmittag gegen den US-Dollar und den Euro ab. Das könnte ein Hinweis auf eine steigende Risikoneigung an den Finanzmärkten noch vor der Fed-Sitzung sein, denn Japans Währung gilt als sicherer Hafen. Der Euro trat derweil zum Dollar mit 1,0887 auf der Stelle, ebenso wie Bundesanleihen. Der Goldpreis gab leicht nach, die Feinunze kostete am Abend 1.116,50 US-Dollar.
Ergebnisse der Unternehmen helfen nicht BASF verloren 3,4 Prozent. Die Ludwigshafener sind Opfer des drastischen Ölpreisverfalls geworden und haben im vierten Quartal im Segment Öl und Gas 600 Millionen Euro abgeschrieben. Der Gewinn sank 2015 um fast ein Fünftel. Die französische Bank Exane-BNP senkte BASF daraufhin von "Outperform" auf "Neutral".
Von der langsam an Fahrt gewinnenden Periode der Quartals- und Jahresberichte der Unternehmen kam kaum Rückenwind für die Aktien. Neben BASF veröffentlichten mit Novartis, Ericsson, STMicroelectronics und der Bank Santander weitere europäische Blue-Chips Ergebnisse. Nur STMicroelectronics reagierten positiv und legten um 4,3 Prozent zu. Der Halbleiterhersteller trennt sich von der verlustreichen Sparte für Chips für Set-Top-Boxen.
Novartis fielen dagegen um 3,7 Prozent, Ericsson sogar um 6,4 Prozent. Bei Santander war das Minus mit 0,2 Prozent noch überschaubar. Novartis ist 2015 mit dem operativen Gewinn deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Ericsson hat im vierten Quartal rund 4 Prozent weniger verdient als erwartet. Die spanische Bank Santander hat im Schlussquartal hohe Rückstellungen für Geschäfte in Großbritannien vorgenommen, die den Gewinn belasteten.
Boeing setzt auch Airbus-Aktien unter Druck Ein laut Händlern etwas enttäuschender Ausblick von Boeing auf die Auslieferungen ziviler Flugzeuge im laufenden Jahr belastete auch Airbus, die um 4,3 Prozent nachgaben. Fiat Chrysler gaben um 0,9 Prozent nach. Der Autobauer hat im vierten Quartal wegen der Umstrukturierung der Produktion in Nordamerika eine Wertberichtigung von 906 Millionen US-Dollar vorgenommen.
In London fielen Royal Bank of Scotland (RBS) um 3,5 Prozent. Die Bank stellt für 2015 rund 2,5 Milliarden Pfund zurück, unter anderem für eine bevorstehende Einigung mit den US-Behörden über faule Hypothekenpapiere.
SMA Solar stiegen 5,8 Prozent. Dank eines harten Sparkurses hat das Solarunternehmen im vergangenen Jahr die eigenen Ziele für Umsatz und Gewinn übertroffen. Dialog Semiconductor gaben um 0,9 Prozent nach. Der Kurs des Apple-Zulieferers litt etwas unter einem schwachen Ausblick von Apple auf das laufenden Quartal. In London büßten ARM Holdings aus dem gleichen Grund 1,9 Prozent ein.
Empfehlungen stützen Deutsche Börse und FMC Die Credit Suisse hat die Aktien der Deutschen Börse und von Klöckner & Co auf "Neutral" erhöht. Deutsche Börse stiegen um 3,4 Prozent und Klöckner & CO um 1,7 Prozent. Goldman Sachs hat laut Händlern FMC-Aktien auf eine Kaufliste genommen, was den Kurs des Dialysedienstleisters um 4,2 Prozent steigen ließ. Auch für Gerresheimer riet die US-Bank zum Kauf, der Kurs des Herstellers von Glasverpackungen rückte um 2,2 Prozent vor.
Schwache Ergebnisse des US-Stahlherstellers US Steel drückten auch thyssenkrupp um 2,1 Prozent und Salzgitter um 2,5 Prozent. Bei Siemens schlug sich der Dividendenabschlag von 3,50 Euro je Aktie im Kurs nieder. Siemens schlossen 2,13 Euro oder 2,4 Prozent niedriger.
Europäische Schlussstände von Mittwoch, den 27. Januar 2016:
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.043,47 +10,63 +0,4% -6,9% Stoxx-50 2.888,02 +10,73 +0,4% -6,8% Stoxx-600 340,24 +1,04 +0,3% -7,0% XETRA-DAX 9.880,82 +58,07 +0,6% -8,0% FTSE-100 London 5.990,37 +78,91 +1,3% -4,0% CAC-40 Paris 4.380,36 +23,55 +0,5% -5,5% AEX Amsterdam 424,41 +2,44 +0,6% -3,9% ATHEX-20 Athen 152,28 +0,16 +0,1% -16,9% BEL-20 Brüssel 3.461,09 -13,96 -0,4% -6,5% BUX Budapest 23.769,46 +247,38 +1,1% -0,6% OMXH-25 Helsinki 3.217,32 +2,75 +0,1% -4,2% ISE NAT. 30 Istanbul 88.213,32 +220,34 +0,3% -1,3% OMXC-20 Kopenhagen 969,08 +6,62 +0,7% -4,4% PSI 20 Lissabon 4.923,10 +56,59 +1,1% -6,3% IBEX-35 Madrid 8.741,00 +48,50 +0,6% -8,4% FTSE-MIB Mailand 18.848,03 -75,80 -0,4% -12,0% RTS Moskau 704,87 +21,82 +3,2% -6,9% OBX Oslo 485,47 -3,33 -0,7% -9,9% PX-GLOB Prag 1.179,17 +14,57 +1,3% -5,0% OMXS-30 Stockholm 1.365,59 -10,15 -0,7% -5,6% WIG-20 Warschau 1.728,84 +15,48 +0,9% -7,0% ATX Wien 2.137,96 -20,40 -0,9% -10,8% SMI Zürich 8.322,68 +8,21 +0,1% -5,6%DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.32 Uhr Di, 17.32 Uhr EUR/USD 1,0866 -0,10% 1,0877 1,0855 EUR/JPY 129,22 0,49% 128,60 128,55 EUR/CHF 1,1065 0,17% 1,1046 1,1039 GBP/EUR 1,3125 -0,42% 1,3181 1,3214 USD/JPY 118,95 0,63% 118,21 118,44 GBP/USD 1,4260 -0,56% 1,4340 1,4341
ROHÖL zuletzt Vortag +/- % +/- USD WTI/Nymex 32,38 31,45 2,96 0,93 Brent/ICE 32,85 31,80 3,30 1,05
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD Gold (Spot) 1.115,80 1.120,00 -0,4% -4,20 Silber (Spot) 14,40 14,51 -0,8% -0,11 Platin (Spot) 880,49 875,50 +0,6% +4,99 Kupfer-Future 2,07 2,04 +1,6% +0,03 === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com
DJG/bek/flf
(END) Dow Jones Newswires
January 27, 2016 12:25 ET (17:25 GMT)
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Aurubis | 82,70 | 0,73% |
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Banco Santander Central Hispano, SAShs Sponsored American Deposit.Receipt Repr.1 Sh | 5,60 | 3,70% |
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BASF AGShs Sponsored American Deposit.Receipt Repr.1 Sh | 11,80 | 2,61% |
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Deutsche Börse AG | 245,30 | -0,85% |
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Fresenius Medical Care (FMC) St. | 46,82 | 0,13% |
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Gerresheimer AG | 79,75 | 1,08% |
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Klöckner & Co (KlöCo) | 6,26 | 3,30% |
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Novartis AG (Spons. ADRS) | 102,50 | -0,49% |
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Salzgitter | 18,56 | 0,92% |
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Siemens AG | 213,50 | 0,14% |
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SMA Solar AG | 13,65 | -1,02% |
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STMicroelectronics N.V. | 21,97 | -0,90% |
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Telefon AB L.M.Ericsson (A) | 7,43 | 0,13% |
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thyssenkrupp AG | 4,54 | 1,98% |
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