24.09.2013 09:01:31
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MÄRKTE EUROPA/Notenbanker verstärken Verunsicherung
Von Isabel Gomez
Nach dem bereits ruhigen Wochenauftakt dürften sich die Anleger an den Finanzmärkten auch am Dienstag zurückhaltend zeigen. Dabei könnte es an den Aktienmärkten im Verlauf tendenziell eher etwas nach unten gehen. An den asiatischen Börsen überwiegen nach negativen Vorgaben aus den USA kleine Verluste. Diese negative Stimmung dürfte sich Händlern zufolge auch an den europäischen Handelsplätzen breit machen. Im vorbörslichen Spezialistenhandel wird der XDAX in Frankfurt 0,1 Prozent höher gesehen bei 8.635 Punkten. Die Indikation für den Euro-Stoxx-50 lautet auf 2.909 Punkte nach 2.906 am Montag.
"Die Bundestagswahl ist bis auf weiteres abgeschlossen", sagt ein Händler. Jetzt rücke die Entwicklung in den USA wieder in den Vordergrund. Dort muss bis Ende September ein neuer Haushalt verabschiedet und - noch wichtiger - bis Mitte Oktober die Schuldenobergrenze angehoben werden, sonst droht den USA einmal mehr die Zahlungsunfähigkeit. Die Grabenkämpfe zwischen Republikanern und Demokraten im US-Kongress dürften dies erschweren und die Erfahrung zeigt, dass es oft erst in sprichwörtlich letzter Minute zu einer Einigung kommen könnte.
Übergeordnet sorgt die zunehmend Geldpolitik der US-Notenbank (Fed) für Verunsicherung bei vielen Akteuren. Die Fed hatte zuletzt wider Erwarten überraschend doch nicht ihre monatlichen Anleihekäufe von 85 Milliarden Dollar gedrosselt. Seitdem liefern Fed-Mitglieder in öffentlichen Auftritten unterschiedliche Signale darüber, wann es denn tatsächlich soweit sein könnte. Das sorgt für kritische Stimmen sogar innerhalb der Fed, die damit ihre Glaubwürdigkeit gefährde.
Auch am Dienstag werden sich wieder einige Notenbankvertreter zur Geldpolitik äußern. In Europa Yves Mersch, Jörg Asmussen, Vitor Constancio und Benoit Coeure sowie in den USA Sandra Pianalto und Esther George, die regionalen Fed-Chefinnen aus Cleveland und Kansas. "Derzeit ist der Chor zum Thema Tapering vielstimmig und sorgt für Verwirrung und damit Unsicherheit auf den Märkten", sagt Analyst Dirk Gojny von der National-Bank. Er fände es sinnvoll, wenn sich US-Notenbankchef Bernanke äußern würde, um für mehr Transparenz zu sorgen.
Der Euro notiert am Morgen mit 1,3503 Dollar kaum verändert zum Vorabend. Impulse könnte nicht nur der Euro von der Veröffentlichung des deutschen ifo-Geschäftsklimaindex erhalten. Im Konsens wird für September ein Anstieg auf 108,0 nach zuvor 107,5 Punkten erwartet. Am Nachmittag folgen dann aus den USA der Case-Shiller-Hauspreisindex sowie die Bekanntgabe des Index des Verbrauchervertrauens.
Am Aktienmarkt glauben Händler, die Aktie von Evonik könnte von einem angekündigten Sparprogramm profitieren. Das Unternehmen hat die Verkleinerung des Vorstands angekündigt und will die Verwaltung straffen. Im Spezialistenhandel verliert die Aktie jedoch 0,2 Prozent.
Für Interesse sorgt eine Aktienplatzierung bei Deutsche Wohnen. Der Investor Blackstone verkauft Händlern zufolge seinen gesamten Anteil von 4,83 Prozent, etwa 8,15 Millionen Aktien, an dem Immobilienunternehmen. Das Gesamtvolumen der Platzierung liegt damit im Bereich von 106 Millionen Euro. Der Verkauf dürfte nach Einschätzung des Händlers noch vor Handelsbeginn abgeschlossen sein. Vorbörslich verliert die Aktie 3,5 Prozent.
Unter Druck steht die Aktie des Softwareunternehmens PSI. PSI hat seine Jahresprognose aufgrund von Einmalaufwendungen kassiert. Im Spezialistenhandel gibt die Aktie um mehr als 6 Prozent nach.
Bewegung könnte es bei den Kursen von Telefonica und Telecom Italia geben. Die spanische Telefonica baut ihren Einfluss bei Telecom Italia aus. Am Ende könnte eine Fusion der beiden Telekomkonzerne stehen. Die Spanier haben ihren Anteil an der Holding-Gesellschaft Telco, die etwa 22 Prozent an Telecom Italia hält, auf 66 Prozent von zuvor 46 Prozent angehoben und zahlen dafür 234 Millionen Euro. Die Aktie von Telecom Italia dürfte von der Ankündigung stärker profitieren.
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 17.55 Uhr EUR/USD 1,3503 +0,1% 1,3494 1,3496 EUR/JPY 133,5922 +0,2% 133,3041 133,2432 EUR/CHF 1,2305 +0,1% 1,2292 1,2295 USD/JPY 98,9300 +0,1% 98,8150 98,7270 GBP/USD 1,6035 -0,0% 1,6042 1,6037 Kontakt zur Autorin: isabel.gomez@dowjones.comDJG/igo/gos
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