ATX
12.02.2013 19:05:40
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MÄRKTE EUROPA/Rally im Bankensektor zieht Börsen ins Plus
Mit deutlichem Plus dank fester Bank-Aktien sind die europäischen Börsen am Dienstag aus dem Handel gegangen. Der Euro erholte sich auf 1,3550 Dollar und stützte die Märkte. Zudem fielen die Renditen von Anleihen aus Italien und Spanien und signalisierten damit Entspannung in der Euro-Schuldenkrise. Turbulenzen beim Yen-Wechselkurs ließen dagegen Europa kalt. Der Euro-Stoxx-50 legte um 1 Prozent zu auf 2.649 Punkte, der Dax stieg um 0,4 Prozent auf 7.660 Zähler.
Politisch im Fokus stand weiter die Sorge um die Lage in Italien und Spanien. Ein Regierungswechsel nach den Parlamentswahlen in Italien am 24. Februar kann nach Einschätzung der National-Bank nicht mehr ausgeschlossen werden. "Ohne eine starke Regierung werden die Fortschritte bei der Haushaltskonsolidierung riskiert", warnte Analyst Dirk Gojny. Die Blicke richteten sich auf Italiens große Anleihe-Auktion am Mittwoch. Auch bei der Rede von US-Präsident Barack Obama zur Lage der Nation in der Nacht werde genau zugehört, hieß es im Handel.
Etwas mehr Musik gab es am Devisenmarkt. Und wieder einmal stand der Yen im Zentrum des Geschehens. Die japanische Währung machte im Verlauf einen deutlichen Satz zu Dollar und Euro nach oben. Im Devisenhandel wurde auf inoffizielle Aussagen verwiesen, wonach das Bekenntnis der G7-Industrienationen zu freien Wechselkursen vom Morgen ein Ausdruck der Sorge über Japans Währungspolitik gewesen sei. "Die G7-Erklärung wurde fehlinterpretiert. Sie signalisiert Besorgnis über exzessive Kursbewegungen des Yen", zitierte die Nachrichtenagentur Reuters einen nicht genannten G7-Vertreter. Japan werde am Wochenende beim Treffen der führenden Industrie- und Schwellenländer G20 "im Fokus" stehen, hieß es weiter. Bill Gross von PIMCO, dem weltgrößten Anleihe-Verwalter, gab zu Bedenken: "Die G-7 erklärt bei Währungen einen Waffenstillstand, aber jeder weiß, dass die inflationären Kugeln weiter herumfliegen".
Klarer Gewinner an den europäischen Aktienmärkten war die Banken-Branche mit plus 2 Prozent. Hier trieben die Aufschläge der britischen Bankenwerte nach guten Geschäftszahlen von Barclays. Deren Aktien sprangen 8,6 Prozent. Nach Einschätzung von Espirito Santo nimmt die Bank "recht aggressive" Kostensenkungsmaßnahmen vor.
Barclays will die Kosten bis 2015 um 1,7 Milliarden Pfund Sterling auf 16,8 Milliarden senken. Das war deutlich mehr und schneller, als Analysten erwartet hatten. Sie gingen bisher von Kosten von 19,1 Milliarden Pfund aus. Auch die Aktien von Lloyds und RBS schnellten um 5,1 und 4,1 Prozent nach oben. Titel der Societe Generale stiegen um 3,5 Prozent; hier hoffte man auf ähnlich gute Geschäftszahlen am Mittwoch.
Weiter mau sah es dagegen bei den Telekommunikations-Aktien aus. Die Branche verlor 0,2 Prozent. Die Papiere von France Telecom verloren wegen der enttäuschenden Geschäftsentwicklung bei Telekomunikacja Polska 0,7 Prozent. Die Franzosen halten dort eine Beteiligung von knapp 50 Prozent. Der Nettogewinn der Tochter brach 2012 kräftig ein, der Umsatz ging wie erwartet zurück. Der Sektor litt zudem unter Dividendenkürzungen wie bei Telecom Italia, die ihre Ausschüttung halbieren wird. Geplante Kapitalerhöhungen wie bei der niederländischen KPN kamen ebenfalls nicht gut an. KPN-Aktien fielen um weitere 3,8 Prozent.
ThyssenKrupp-Titel sanken nach der unspektakulären Quartalsbilanz des Stahlkonzerns um 0,3 Prozent. Anleger reagierten verschnupft, weil das Unternehmen zu den Verkaufsverhandlungen von Steel Americas lediglich gesagt hat, es "hoffe" auf einen Verkauf im Mai. Michelin-Aktien fielen nach Zahlenausweis um 4,3 Prozent. Die Analysten von Goldman Sachs sahen vor allem die Umsätze im vierten Quartal und das EBIT im zweiten Halbjahr unter Erwartung. Die Umsätze hätten besonders unter der schwachen Entwicklung bei Spezialreifen gelitten. Aktien des deutschen Mitbewerbers Continental verloren 1,1 Prozent.
Sehr stark ist dagegen das Jahr 2012 für den französischen Konsumgüterkonzern L'Oreal verlaufen. "L'Oreal hat solide Zahlen abgeliefert", sagte Alex Howson, Analyst bei der Investmentbank Jefferies. Der Gewinn je Aktie übertraf die Markterwartung und die Marge stieg. Nun will der Konzern die Dividende erhöhen und ein Aktienrückkaufprogramm von 500 Millionen Euro auflegen. Die Aktien stiegen um 3,8 Prozent.
Nach der Verhaftung des CEO verloren die Aktien der italienischen Finmeccanica um 7,3 Prozent. Der Vorgang steht offenbar im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen wegen Hubschrauberverkäufen nach Indien.
Europäische Schlussstände von Dienstag, den 12. Februar 2013:
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.648,83 26,22 +1,0% 0,5 Stoxx-50 2.630,48 14,90 +0,6% 2,1 Stoxx-600 287,07 1,45 +0,5% 2,6 Frankfurt XETRA-DAX 7.660,19 26,45 +0,3% 0,6 London FTSE-100 6.338,38 61,32 +1,0% 7,5 Paris CAC-40 3.686,58 36,00 +1,0% 1,2 Amsterdam AEX 346,20 1,21 +0,4% 1,0 Athen ATHEX-20 344,56 3,70 +1,1% 11,3 Brüssel BEL-20 2.518,43 20,24 +0,8% 1,7 Budapest BUX 19.101,09 33,91 +0,2% 5,1 Helsinki OMXH-25 2.360,47 10,95 +0,5% 6,8 Istanbul ISE NAT. 30 96.684,74 1103,13 +1,2% -1,1 Kopenhagen OMXC-20 522,44 2,06 +0,4% 5,3 Lissabon PSI 20 6.159,78 41,94 +0,7% 9,7 Madrid IBEX-35 8.078,60 156,10 +1,9% 0,8 Mailand FTSE-MIB 16.644,45 114,58 +0,7% 2,3 Moskau RTS 1.582,35 0,40 +0,0% 3,6 Oslo OBX 434,79 2,90 +0,7% 6,0 Prag PX 1.002,37 3,41 +0,3% -3,5 Stockholm OMXS-30 1.175,98 4,97 +0,4% 6,5 Warschau WIG-20 2.470,48 -27,40 -1,1% -4,6 Wien ATX 2.419,75 13,99 +0,6% 0,8 Zürich SMI 7.427,06 19,46 +0,3% 8,9DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 7.39 Uhr Mo, 18.00 Uhr EUR/USD 1,3460 0,55% 1,3386 1,3413 EUR/JPY 125,3107 -0,41% 125,8297 125,3585 EUR/CHF 1,2337 0,13% 1,2321 1,2324 USD/JPY 93,1050 -0,91% 93,9590 93,4580 GBP/USD 1,5657 -0,03% 1,5662 1,5668 === Kontakt zum Autor: trade.de@dowjones.com DJG/mod/flf (END) Dow Jones Newswires
February 12, 2013 12:34 ET (17:34 GMT)
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