16.03.2022 18:13:40
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MÄRKTE EUROPA/Rallylaune an Börsen - Hoffen auf Ukraine-Gespräche
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit kräftigen Kursgewinnen sind Europas Aktienbörsen am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Der DAX ließ die 14.000er-Marke klar hinter sich und sprang um 3,8 Prozent auf 14.441 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 legte um 4,1 Prozent auf 3.890 Punkte zu.
Eine Fülle guter Nachrichten trieb: Hoffnungen auf eine Verhandlungslösung im Ukraine-Krieg, Kursgewinne in den USA, eine Hausse bei Chinas Technologie-Werten und der Anlagedruck bei Fondsmanagern. Die Zinserhöhung der US-Notenbank am Abend wurde als ausgemacht betrachtet. Die Entspannung ließ auch den Ölpreis weiter sinken und dämpfte damit Rezessionssorgen.
Hoffnung auf Ukraine-Gespräche
Für Hoffnung sorgten Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew. Die Möglichkeit einer Neutralität der Ukraine nach dem Vorbild Schwedens oder Österreichs, verbunden mit Sicherheitsgarantieen, wurde vom Markt positiv gesehen. Die Ukraine hat dies allerdings abgelehnt. Ein Treffen zwischen den Staatschefs Selenskyi und Putin gilt bereits als denkbar.
Per Saldo sind sich Strategen einig, dass eine Neutralität nach drei Osterweiterungs-Runden der Nato ein weiteres Vordringen bis an die russischen Grenzen verhindern und einen schnellen Friedensschluss ermöglichen könnte. Schlechte Nachrichten waren das für Europas Rüstungswerte: BAE Systems (-3,6%) und Leonardo (-4,9%) fielen deutlicher.
Tech-Werte stellten hingegen die Tagesgewinner dank der Hausse in Hongkong. Dort legte der Hang-Seng-Index um über 9 Prozent zu. Der Branchen-Index im Stoxx-600 sprang um 6,6 Prozent nach oben. Chip-Hersteller wie ASML (+7,1%) und im DAX Infineon (+8,2%) erhöhten sich deutlich. Die Aktien von Prosus sprangen um 23,9 Prozent, da sie eine hohe Beteiligung an Tencent in China halten.
Fondsmanager falsch positioniert vor Fed-Zinserhöhung
Falsch positionierte Fondsmanager wurden als weiterer Stützungsfaktor ausgemacht: Die Bank of America hatte in ihrer neuen Umfrage von einem enormen Anstieg der Cash-Quoten berichtet. Bei europäischen Managern sprang der Bargeld-Bestand von 4,5 auf 5,6 Prozent - das ist die höchste Reserve seit 20 Jahren.
Die Sitzung der US-Notenbank am Abend mit der sicheren Zinserhöhung ist derweil eingepreist. Ohnehin wäre eine Erhöhung um 25 Basispunkte bei 7,9 Prozent Inflation nur ein "Mini-Zinsschritt gegen Maxi-Inflation", betonte Marktstratege Jochen Stanzl von CMC Markets.
Banken gehörten dank der Aussicht auf eine Normalisierung der Zinslandschaft zu den größten Gewinnern - der Sektor-Index rückte um 5,1 Prozent vor. Einzelwerte wie Commerzbank stiegen um 8,8 Prozent, Deutsche Bank um 7,2 Prozent und Societe Generale um 9,1 Prozent.
Konjunktur-Aktien kräftig erholt
Positive Aussagen halfen den konjunkturnahen Aktien wie dem Auto-Sektor (+5,2%). Sowohl BMW als auch VW erwarten im zweiten Halbjahr ein Nachlassen der Lieferprobleme bei Halbleitern. Der neue Margenausblick von BMW mit 7 bis 9 Prozent erfüllte die Erwartungen.
BMW, VW und Mercedes-Benz kletterten zwischen 3,1 und 5 Prozent. Bei Continental ging es 7,6 Prozent höher, bei Faurecia um 8,5 Prozent. Für klassische Industrieaktien wie Siemens ging es um 6,1 Prozent aufwärts.
Aktien der Lieferdienste wie Just Eat Takeaway, Delivery Hero und Hellofresh profitierten von Short-Eindeckungen und verbesserten sich zwischen 8,4 und 12,2 Prozent.
Öl- und Versorger-Sektoren nicht gesucht - Ölpreise fallen
Einzige Verlierer in Europa waren Versorger und Öl-Aktien. Hier belastete die Normalisierung der Ölpreise. In den USA waren die WTI-Öl-Kontrakte mit Lieferung in einem Jahr bereits unter 80 Dollar gefallen.
Auch im DAX lagen Eon und RWE mit bis zu 0,8 Prozent im Minus. Die Zahlen für 2021 von Eon waren laut Metzler gemischt ausgefallen. Umkehrt haussierten Uniper um 10,7 Prozent. Die Aktien waren wegen ihres hohen Russland-Exposures zuvor massiv eingebrochen.
Bei den Nebenwerten stiegen Nagarro um 8,0 Prozent. Der IT-Dienstleister hat 2021 aller Voraussicht nach über den eigenen Erwartungen abgeschlossen.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn
Euro-Stoxx-50 3.889,69 +151,58 +4,1% -9,5%
Stoxx-50 3.611,11 +93,10 +2,6% -5,4%
Stoxx-600 448,45 +13,33 +3,1% -8,1%
XETRA-DAX 14.440,74 +523,47 +3,8% -9,1%
FTSE-100 London 7.301,10 +125,40 +1,7% -2,8%
CAC-40 Paris 6.588,64 +233,64 +3,7% -7,9%
AEX Amsterdam 703,52 +27,14 +4,0% -11,8%
ATHEX-20 Athen 2.103,52 +127,01 +6,4% -1,8%
BEL-20 Brüssel 4.085,71 +124,55 +3,1% -5,2%
BUX Budapest 44.126,44 +1220,89 +2,8% -13,0%
OMXH-25 Helsinki 4.943,91 +163,69 +3,4% -14,2%
ISE NAT. 30 Istanbul 2.339,62 +8,43 +0,4% +15,5%
OMXC-20 Kopenhagen 1.707,03 +42,72 +2,6% -8,4%
PSI 20 Lissabon 5.565,44 +56,86 +1,0% +1,0%
IBEX-35 Madrid 8.380,40 +144,30 +1,8% -3,8%
FTSE-MIB Mailand 24.284,85 +784,99 +3,3% -14,1%
RTS Moskau 0,00 0,00 0,0% -41,3%
OBX Oslo 1.091,59 +29,91 +2,8% +2,2%
PX Prag 1.308,64 +6,45 +0,5% -8,2%
OMXS-30 Stockholm 2.167,15 +82,07 +3,9% -10,4%
WIG-20 Warschau 2.060,07 +60,14 +3,0% -9,1%
ATX Wien 3.312,22 +104,79 +3,3% -16,4%
SMI Zürich 11.900,96 +218,74 +1,9% -7,6%
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:05 Di, 17:25 % YTD
EUR/USD 1,0997 +0,3% 1,0975 1,0951 -3,3%
EUR/JPY 130,42 +0,5% 129,77 129,50 -0,4%
EUR/CHF 1,0364 +0,5% 1,0313 1,0317 -0,1%
EUR/GBP 0,8390 -0,2% 0,8407 0,8393 -0,2%
USD/JPY 118,59 +0,2% 118,26 118,27 +3,0%
GBP/USD 1,3106 +0,5% 1,3056 1,3047 -3,1%
USD/CNH (Offshore) 6,3695 -0,2% 6,3613 6,3950 +0,2%
Bitcoin
BTC/USD 40.322,96 +2,1% 39.482,96 39.208,94 -12,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 96,31 96,44 -0,1% -0,13 +29,4%
Brent/ICE 99,52 99,91 -0,4% -0,39 +29,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.909,03 1.916,53 -0,4% -7,51 +4,4%
Silber (Spot) 24,65 24,88 -0,9% -0,23 +5,8%
Platin (Spot) 1.012,20 985,38 +2,7% +26,83 +4,3%
Kupfer-Future 4,60 4,50 +2,2% +0,10 +3,1%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/ros
(END) Dow Jones Newswires
March 16, 2022 13:13 ET (17:13 GMT)
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