19.10.2016 18:50:47
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MÄRKTE EUROPA/Ruhe vor dem Sturm
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem eher verhaltenen Vormittag haben die Börsen in Europa am Nachmittag ins Plus gedreht. Allgemein wurde von einem ruhigen Handel im Vorfeld der EZB-Sitzung berichtet. Der Dax schloss 0,1 Prozent höher bei 10.646 Punkten, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,3 Prozent auf 3.056 Zähler nach oben. An der Börse wurde zwar überwiegend davon ausgegangen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Politik bestätigen werde. Dennoch wurde mit Spannung auf die Aussagen von EZB-Präsidenten Mario Draghi gewartet. Neben der EZB könnte auch das finale Fernsehduell zwischen den US-Präsidentschaftskandidaten Clinton und Trump für Gegenwind an den Börsen am Donnerstag sorgen.
Langweile dürfte auf der EZB-Sitzung am Donnerstag sicher nicht aufkommen. Der Dezember rückt näher und damit der Monat, in dem die EZB ihre Politik voraussichtlich erneut lockern dürfte. Dass die EZB zu diesem Thema Aussagen machen wird, glaubt inzwischen kaum ein Analyst mehr - obwohl das ein eleganter Weg wäre, die Entschlossenheit der EZB zu verdeutlichen, ihr Programm zu verlängern. Nicht zuletzt stellt sich die Frage, wie vehement EZB-Präsident Mario Draghi Gerüchten entgegentreten wird, dass die EZB ihr Ankaufprogramm nur mit einem reduzierten Volumen fortführen werde.
Der weiterhin zur schwäche tendierende Euro, der unter 1,10 zum Dollar handelte, wirkte leicht stützend für Aktien. Auch die US-Berichtssaison lief bislang überwiegend positiv. Der anstehende kleine Verfallstermin der Optionen auf Aktien und Indizes an den europäischen Terminbörsen am Freitag stützte ebenfalls. Impulse für die weitere Zinsspekulation in den USA werden am Abend - nach Börsenschluss in Europa - vom Beige Book erwartet, dem Konjunkturbericht der US-Notenbank.
Berichtssaison kommt langsam auf Touren Unter den Einzelaktien ging es für den Titel des Spezialchemieunternehmens Akzo Nobel nach Quartalsausweis um 2,4 Prozent nach unten. Obwohl die Geschäftszahlen von Analysten gelobt wurden, belastete der Ausblick. Akzo geht von weiterem Gegenwind durch die Wechselkursentwicklung aus.
Reckitt Benckiser hat nach einem schwachen dritten Quartal den Ausblick für das laufende Jahr gesenkt. Besonders im Geschäft mit Gesundheitsprodukten lief es für den britischen Konsumgüterhersteller schlecht. Investoren reagierten darauf mit Verkäufen, die Aktie verlor 2,6 Prozent. ASML sprangen dagegen nach Quartalszahlen um 2,2 Prozent nach oben. Der niederländische Chipausrüster hat im dritten Quartal bei steigenden Erlösen deutlich mehr verdient. Zudem gab das Unternehmen einen optimistischen Ausblick auf das laufende Gesamtjahr. Der erwartete Rekordumsatz sei wie geplant erreichbar.
"Im Sektor der Hersteller von Baumaterial gab es in diesem Jahr bereits einige Gewinnwarnungen", hieß es von Adrian Kearsley, Analyst bei Panmure Gordon. Nun hat es die Baumarktkette Travis Perkins erwischt, die vor enttäuschenden Geschäftszahlen warnte. Das Unternehmen schließt nach den schwachen Geschäftszahlen 30 Baumärkte. Während an der Börse solche Kosteneinsparung in der Regel positiv aufgenommen werden, ging es für die Aktie um 4,4 Prozent nach unten.
Zalando erhöht Margen-Prognose - Aktie fest Zalando legten im MDAX um knapp 7 Prozent zu, nachdem der Online-Händler erneut die Margenprognose erhöht hatte. Zudem hat Zalando im dritten Quartal einen Gewinn auf EBIT-Basis erzielt. Der Umsatz blieb etwas hinter den Erwartungen zurück. "Zalando wird immer mehr zu einer Margenstory", unterstrich ein Händler. Der Einzelhändler ist zuversichtlich für die Entwicklung im vierten Quartal. Er sehe Raum für mehr Wachstum, sagte Vorstandsmitglied Rubin Ritter Dow Jones Newswires. Das Quartal mit seinem Weihnachtsgeschäft sowie mehreren Internetaktionstagen ist das traditionell stärkste des Unternehmens.
Auch die Geschäftszahlen der französischen Supermarktkette Carrefour wurden positiv aufgenommen, die Aktien legten 4,7 Prozent zu. Das verhaltene Geschäft in Frankreich wurde durch einen Umsatzanstieg in Lateinamerika mehr als ausgeglichen. METRO notieren unverändert nach Vorlage von Umsatzdaten zum vierten Geschäftsquartal. Der Umsatz ging zwar leicht zurück, allerdings wurde die Jahresprognose damit erfüllt.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.055,94 +8,95 +0,3% -6,5% Stoxx-50 2.852,27 +5,39 +0,2% -8,0% Stoxx-600 343,64 +1,16 +0,3% -6,1% XETRA-DAX 10.645,68 +14,13 +0,1% -0,9% FTSE-100 London 7.021,92 +21,86 +0,3% +12,5% CAC-40 Paris 4.520,30 +11,39 +0,3% -2,5% AEX Amsterdam 454,68 +1,55 +0,3% +2,9% ATHEX-20 Athen 1.573,82 -0,69 -0,0% -14,2% BEL-20 Brüssel 3.599,40 +6,43 +0,2% -2,7% BUX Budapest 29.168,00 +155,32 +0,5% +21,9% OMXH-25 Helsinki 3.502,70 +2,43 +0,1% +4,3% ISE NAT. 30 Istanbul 96.838,30 +1115,14 +1,2% +8,4% OMXC-20 Kopenhagen 912,48 +7,93 +0,9% -10,0% PSI 20 Lissabon 4.678,43 +43,99 +0,9% -11,1% IBEX-35 Madrid 8.950,10 +84,80 +1,0% -6,2% FTSE-MIB Mailand 17.044,34 +77,73 +0,5% -20,4% RTS Moskau 995,23 +8,29 +0,8% +31,5% OBX Oslo 568,76 +4,83 +0,9% +5,5% PX-GLOB Prag 1.196,46 +9,50 +0,8% -3,6% OMXS-30 Stockholm 1.455,27 -3,36 -0,2% +0,6% WIG-20 Warschau 1.744,53 +23,32 +1,4% -6,2% ATX Wien 2.446,52 -0,38 -0,0% +2,1% SMI Zürich 8.093,78 +19,09 +0,2% -8,2%DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7.45 Uhr Di, 17.30 Uhr % YTD EUR/USD 1,0963 -0,16% 1,0982 1,0983 +1,0% EUR/JPY 113,2616 -0,64% 113,9929 114,04 -26,8% EUR/CHF 1,0850 -0,20% 1,0871 1,0871 -0,3% EUR/GBP 0,8937 +0,16% 0,8945 1,1209 +21,4% USD/JPY 103,31 -0,48% 103,81 103,85 -12,0% GBP/USD 1,2269 -0,06% 1,2276 1,2312 -16,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,76 50,29 +2,9% 1,47 +19,4% Brent/ICE 52,93 51,68 +2,4% 1,25 +18,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.269,87 1.263,44 +0,5% +6,43 +19,7% Silber (Spot) 17,67 17,63 +0,2% +0,04 +27,9% Platin (Spot) 944,60 945,00 -0,0% -0,40 +6,0% Kupfer-Future 2,11 2,11 +0,1% +0,00 -2,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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October 19, 2016 12:18 ET (16:18 GMT)
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