ATX
3 715,53
|
113,39
|
3,15%
|
17.06.2013 18:53:34
|
MÄRKTE EUROPA/Schwache US-Daten treiben Aktien weiter
Weiter auf Erholungskurs sind Europas Börsen am Montag gegangen. Fast alle Branchen schlossen deutlich im Plus. Vor allem Telekom-Werte wurden von Übernahmefantasie befeuert. Kurstreiber waren erneut schlechte US-Konjunkturdaten. Der Empire State Index dort zeigte einen Rückgang im Arbeitsplatz-Aufbau. Die Erholung seit den schwachen US-Daten vom Freitag setzte sich damit nahtlos fort. Sie werden vom Markt als Zeichen gedeutet, dass die US-Notenbank mit ihrer Politik des billigen Geldes weitermachen muss. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 1,3 Prozent auf 2.703 Zähler, der Dax legte um 1,1 Prozent auf 8.216 Punkte zu.
Anleger blicken nun gespannt in Richtung USA. Am Dienstag und Mittwoch berät sich die US-Notenbank über die künftige Geldpolitik und Wertpapierkäufe. Die Einschätzung der Konjunktur durch die US-Zentralbank und die Frage, ob und wie lange die Wirtschaft des Landes weitere Liquidität benötigt, ist entscheidend für die Finanzmärkte.
Für die meisten Analysten dreht sich die Frage darum, ob die US-Notenbank bereits im September oder erst im Dezember damit beginnen wird, die Käufe im Volumen von monatlich 85 Milliarden Dollar zu reduzieren. Die Analysten von Nomura sind hier optimistisch: Schließlich habe der Empire-Index eine "zugrundeliegende Schwäche" der US-Wirtschaft enthüllt.
An den Devisenmärkten ist die Aufwertung des Yen zu US-Dollar und Euro der vergangenen Wochen zum Stillstand gekommen. Der Euro stagnierte zum Dollar bei 1,3337. Er war in den vergangenen drei Wochen um rund 5 US-Cent gestiegen.
Übernahmefantasie trieb die Telekommunikationswerte mit 1,6 Prozent Plus an die Spitze der europäischen Branchen. Laut der spanischen Zeitung "El Mundo" hat AT&T für die spanische Telefonica 70 Milliarden Euro bieten wollen. Der Kaufpreis entspräche einem Aufschlag von 30 Prozent auf den Telefonica-Kurs.
Trotz eines harten Dementis der Spanier sprang die Aktie um 2,4 Prozent nach oben. Auch andere Telekomwerte legten zu, so Telecom Italia um 2,7 Prozent und France Telecom um 3,1 Prozent. Die Abstufung des Telekomsektors auf "Untergewichten" durch die Bank J.P. Morgan wurde von den Anlegern komplett ignoriert.
Schlechte Nachrichten für den Energiesektor lieferte die Gewinnwarnung von Saipem. Der Branchenindex stieg nur um 0,1 Prozent. Die Aktien des italienischen Erdöl- und Energiekonzerns Eni litten besonders darunter und fielen 2,1 Prozent. Saipem, ein Hersteller von Maschinen und Plattformen für die Erdölgewinnung, hatte am Freitag die Ziele für das Gesamtjahr kassiert. Eni hält 43 Prozent an dem früheren Tochterunternehmens. Saipem erlebten einen echten Kurs-Crash und brachen fast 30 Prozent ein.
Stark gesucht waren Versicherer, besonders aus Deutschland: Munich Re stiegen um 2,1 Prozent und Hannover Re um 3,3 Prozent. Die Hannoveraner hatten eine Abschätzung der Flut-Schäden gegeben, die unter den befürchteten Summen lagen. So rechnet Hannover Re mit höchstens 200 Millionen Euro. AXA stiegen um 2,6 Prozent, Swiss Re um 1,5 Prozent. Der Index der Versicherer legte 1,2 Prozent zu.
Bei den Banken ging es im Schnitt 0,3 Prozent nach oben. Aktien der Deutschen Bank schlossen jedoch 0,4 Prozent im Minus. Hier belasteten Aussagen eines führenden Mitglieds der US-Bankenregulierung. Die Bank sei "grässlich unterkapitalisiert" und stehe unter den großen Finanzinstituten weltweit bei der Verschuldung am schlechtesten da.
Bayer stiegen um 2,1 Prozent auf 83,49 Euro und kamen damit an die DAX-Spitze. Die Leverkusener müssen ihre Anti-Baby-Pillen Yaz und Yasmin in Kanada nicht vom Markt nehmen. Papiere von VW profitierten von einer Indexaufnahme und legten 2 Prozent zu. Sie werden künftig im Automobilsektorindex des Börsenbetreibers Nasdaq OMX notiert. Renault kletterten um 1,5 Prozent, die anderen Autowerte gewannen weniger als 1 Prozent.
Die Penny-Stocks von Solarworld haussierten um 18 Prozent. Wie eine mit den Verhandlungen vertraute Person dem Wall Street Journal Deutschland berichtete, hat sich das hochverschuldete Unternehmen mit einem Investor aus dem Emirat Katar und einem Großteil seiner Gläubiger auf Details der künftigen Finanzstruktur geeinigt.
Europäische Schlussbörsen vom Montag, 17.Juni .=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.702,69 35,37 +1,3% 2,5 . Stoxx-50 2.669,38 23,76 +0,9% 3,6 . Stoxx-600 293,25 2,12 +0,7% 4,9 Frankfurt XETRA-DAX 8.215,73 87,77 +1,1% 7,9 London FTSE-100 6.330,49 22,23 +0,4% 7,3 Paris CAC-40 3.863,66 58,50 +1,5% 6,1 Amsterdam AEX 350,81 2,83 +0,8% 2,4 Athen ATHEX-20 306,34 -3,63 -1,2% -1,1 Brüssel BEL-20 2.623,13 23,80 +0,9% 6,0 Budapest BUX 19.276,74 -258,47 -1,3% 6,1 Helsinki OMXH-25 2.308,07 14,13 +0,6% 4,4 Istanbul ISE NAT. 30 96.988,68 -1254,90 -1,3% -0,8 Kopenhagen OMXC-20 522,11 -4,73 -0,9% 5,2 Lissabon PSI 20 5.769,51 74,20 +1,3% 3,3 Madrid IBEX-35 8.070,90 65,40 +0,8% -0,4 Mailand FTSE-MIB 16.194,14 41,23 +0,3% -0,5 Moskau RTS 1.314,01 20,13 +1,6% -13,9 Oslo OBX 439,99 3,70 +0,8% 7,2 Prag PX 924,41 -3,01 -0,3% -11,0 Stockholm OMXS-30 1.191,39 13,80 +1,2% 7,8 Warschau WIG-20 2.463,37 -15,06 -0,6% -4,9 Wien ATX 2.371,18 1,42 +0,1% -1,3 Zürich SMI 7.729,71 93,75 +1,2% 13,3
DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 8.43 Uhr Fr, 17.34 Uhr EUR/USD 1,3330 0,00% 1,3330 1,3341 EUR/JPY 126,5065 -0,07% 126,5889 126,2187 EUR/CHF 1,2345 0,20% 1,2321 1,2288 USD/JPY 94,9020 -0,06% 94,9615 94,6495 GBP/USD 1,5704 0,05% 1,5696 1,5688
.=== DJG/mod/raz
(END) Dow Jones Newswires
June 17, 2013 12:23 ET (16:23 GMT)
Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 23 PM EDT 06-17-13

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Indizes in diesem Artikel
ATX | 3 715,53 | 3,15% |