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25.05.2018 16:19:45

MÄRKTE EUROPA/Spanien-Krise treibt Anleger in sichere Häfen

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach Italien nun Spanien: Die politischen Krisen in der Eurozone halten die Börsen weiter im Zaum und die Anleger in Trab. Ein Misstrauensvotum gegen die Regierung Mariano Rajoy in Madrid treibt die Anleger in so genannte sichere Häfen. Der Goldpreis steigt in Euro gerechnet auf den höchsten Stand seit September. Verlierer ist der Euro, er fällt gegen Dollar und Yen auf neue Jahrestiefs, und auch gegen den Schweizer Franken steht er stark unter Druck.

Am deutschen Anleihenmarkt gehen die Renditen in den freien Fall über, zehnjährige Bundesanleihen notieren nur noch mit 0,385 Prozent Rendite, am Donnerstag waren es noch etwa 0,5 Prozent. Die europäischen Aktienmärkte haben fast alle ins Minus gedreht, nur der DAX kann nach einem überraschend stabilen Geschäftsklimaindex noch ein kleines Plus verteidigen. Am Nachmittag legt er 0,4 Prozent auf 12.901 Punkte zu. Der Ibex in Madrid fällt dagegen um 2,3 Prozent und der Mailänder Leitindex gibt um 1,5 Prozent nach - der Euro-Stoxx-50 verliert 0,3 Prozent auf 3.510 Zähler.

Bankenwerte reagieren auf steigende Risikoaufschläge

Besonders stark unter Druck stehen spanische Bankenwerte, die überwiegend zwischen 3 und 4 Prozent fallen. Als Favorit für die wahrscheinlichen Neuwahlen in Spanien gilt die populistische Ciudadanos-Bewegung. Sie gilt zwar als weniger extrem als die neuen italienischen Regierungsparteien. Zusammen mit der allgemeinen Verunsicherung durch die neue italienische Regierung dürfte eine Regierungskrise in Spanien aber dazu beitragen, dass die Risikoaufschläge innerhalb des Euroraums weiter zulegen werden, wie Commerzbank-Volkswirt Ralf Solveen sagt.

Der Bankenindex im Stoxx fällt um 1,3 Prozent. Noch stärker abwärts geht es mit den Indizes der Öl- und Gaswerte sowie der Versorger, die beide 1,6 Prozent verlieren. Händler verweisen auf weiter sinkende Ölpreise. Brentöl verbilligt sich um 2,4 Prozent - belastet von Spekulationen über eine Ausweitung der Ölförderung. Der russische Ölminister Alexander Nowak sagte, dass Russland und andere Ölförderländer auf dem Opec-Treffen im Juni über eine Lockerung der Fördergrenzen sprechen wollen. Unter den Versorgerwerten geben Endesa und Enel jeweils etwa 4 Prozent ab.

Vonovia und Lufthansa profitieren vom Umfeld

Im DAX steigen Vonovia mit den fallenden Renditen um 1,9 Prozent. Dahinter wird die Gewinnerliste von Lufthansa angeführt. Mit den fallenden Ölpreisen ziehen sie um 1,3 Prozent an. Auf der Verliererseite stehen Daimler mit einem Abschlag von 0,9 Prozent. Händler verweisen auf Berichte, nach denen ein umfangreicher Rückruf wegen Manipulationen bei Diesel-Fahrzeugen drohe. Bayer steigen am Tag der HV um 0,4 Prozent, obwohl der Konzern die Synergieerwartungen aus der Monsanto-Übernahme leicht reduziert hat.

In London ziehen BT um gut 2,4 Prozent an. Aus dem Handel ist zu hören, dass es Interesse von Beteiligungsunternehmen und Infrastrukturfonds an der BT-Netzsparte Openreach geben soll. In der zweiten Reihe des deutschen Markts geben Rocket Internet um 2,9 Prozent nach. Die Beteiligung Global Fashion Group hat trotz einer gestiegenen Kundenzahl im ersten Quartal den Verlust ausgeweitet.

Eine Platzierung in Medigene scheint gut gelaufen zu sein. Sowohl die Kapitalerhöhung wie auch der Aktienüberhang des Großaktionärs QVT Financial konnten nach Angaben des Unternehmens zum Kurs von je 14,50 Euro platziert werden. Laut Medigene gab es einen Nachfrageüberhang. Die Aktie geht mit 14,47 Euro um und damit knapp unter dem Platzierungspreis der neuen Aktien und 2,5 Prozent unter Vortagesschluss. Der TecDAX steigt um 0,6 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.510,95 -0,31 -10,81 0,20

Stoxx-50 3.116,82 0,00 0,04 -1,92

DAX 12.906,86 0,40 51,77 -0,08

MDAX 26.659,71 0,42 112,22 1,75

TecDAX 2.824,35 0,85 23,71 11,68

SDAX 12.518,94 0,28 35,14 5,32

FTSE 7.719,23 0,03 2,49 1,74

CAC 5.544,19 -0,08 -4,25 4,36

Bund-Future 161,12% 0,98 1,19

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:34 Do, 17:19 % YTD

EUR/USD 1,1656 -0,55% 1,1705 1,1727 -3,0%

EUR/JPY 127,43 -0,47% 128,07 128,01 -5,8%

EUR/CHF 1,1556 -0,52% 1,1607 1,1623 -1,3%

EUR/GBP 0,8749 -0,11% 0,8759 1,1406 -1,6%

USD/JPY 109,33 +0,11% 109,43 109,16 -2,9%

GBP/USD 1,3324 -0,45% 1,3362 1,3375 -1,4%

Bitcoin

BTC/USD 7.507,50 -0,3% 7.638,16 7.558,32 -45,0%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,68 -0,65 -0,07

Deutschland 10 Jahre 0,40 0,47 -0,03

USA 2 Jahre 2,48 2,52 0,58

USA 10 Jahre 2,93 2,98 0,52

Japan 2 Jahre -0,14 -0,14 0,00

Japan 10 Jahre 0,04 0,04 -0,01

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 68,64 70,71 -2,9% -2,07 +14,9%

Brent/ICE 77,00 78,79 -2,3% -1,79 +18,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.303,08 1.304,58 -0,1% -1,50 +0,0%

Silber (Spot) 16,56 16,66 -0,6% -0,10 -2,2%

Platin (Spot) 904,10 911,50 -0,8% -7,40 -2,7%

Kupfer-Future 3,08 3,10 -0,7% -0,02 -7,6%

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/flf

(END) Dow Jones Newswires

May 25, 2018 10:20 ET (14:20 GMT)

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