MÄRKTE EUROPA/Starke Zahlen von Daimler stützen den DAX

   Von Benjamin Krieger

   Starke Ergebnisse von Daimler sorgen am Donnerstag für einen Lichtblick am Aktienmarkt. Die Daimler-Aktie liegt mit einem Plus von 3,7 Prozent klar an der Spitze des DAX. Dieser steigt um 0,4 Prozent auf 9.149 Punkte. Der europäische Automobilsektor legt um 1,9 Prozent zu, denn die guten Ergebnisse von Daimler ziehen auch die Kurse von BMW, VW, Renault und Peugeot mit nach oben.

   Die Stuttgarter haben im vierten Quartal mit einem Gewinn von gut 1,6 Milliarden Euro die Konsensschätzung um rund 200 Millionen Euro übertroffen. "2013 war ein Jahr, das wir nicht sonderlich gut begonnen, aber sehr erfolgreich abgeschlossen haben", sagte CEO Dieter Zetsche. Die Dividende will Daimler von 2,20 auf 2,25 Euro leicht erhöhen, was von dem ein oder anderen Analysten als positive Überraschung gesehen wird.

   Auch an den anderen Börsen in Europa geht es überwiegend aufwärts. Der Euro-Stoxx-50 rückt um 0,3 Prozent auf 2.971 Punkte vor. "Wir bleiben optimistisch und werten den jüngsten Kursrückgang als Gelegenheit zum Einstieg", sagt ein Frankfurter Händler. Kurzfristig sei der Dax aus markttechnischer Sicht zudem "überverkauft".

   Händler, Analysten und Investoren müssen sich durch eine Flut von Unternehmenszahlen wühlen, danach gilt alle Aufmerksamkeit der Europäischen Zentralbank. Diese dürfte auf ihrer Februar-Sitzung den Leitzins zwar aller Voraussicht nach bei 0,25 Prozent belassen, möglicherweise verkündet sie aber andere Lockerungsmaßnahmen aus ihrem Instrumentenkasten. Weil EZB-Präsident Mario Draghi immer für eine Überraschung gut ist, werden seine Aussagen zur konjunkturellen Erholung in der Eurozone, zu Deflationsgefahren und zur Lage der Banken mit Spannung erwartet.

   Der Euro pendelt schon seit Beginn der Woche um 1,35 Dollar. "Der Euro ist vor der EZB-Sitzung auf der Stelle getreten, könnte aber in den kommenden Tagen wieder nachgeben", sagt Mitul Kotecha von der. Denn von der EZB nichts zu erwarten, was den Euro stützen dürfte. Im Gegenteil, es bestehe sogar eine - wenn auch nur geringe - Chance auf eine Zinssenkung.

   Sollte Mario Draghi tatsächlich mit einer Zinssenkung aufwarten, dann könnte die Rally am Euro-Rentenmarkt weitergehen. Seit Jahresbeginn sind Bundesanleihen kontinuierlich gestiegen. Vor den Ergebnissen der Sitzung der Notenbanker tut sich jedoch wenig. Zehnjährige Bundesanleihen werfen eine Rendite von 1,66 Prozent ab.

   Neben Daimler haben mit HeidelbergCement, Volvo, Sanofi, Vodafone und Credit Suisse weitere europäische Schwergewichte Ergebnisse für das Schlussquartal 2013 bzw. für das Gesamtjahr 2013 veröffentlicht. In Zürich geben Credit Suisse um 1,7 Prozent nach. Die Bank hat im vierten Quartal deutlich weniger verdient als erwartet. Das enttäuscht, weil der große Konkurrent UBS jüngst gute Ergebnisse vorgelegt hatte.

   Volvo ziehen um 5,5 Prozent an. Der Auftragseingang für Lkw liegt laut den Analysten der Societe Generale um 15 Prozent über der Konsenserwartung. Vodafone legen nach dem Zwischenbericht zum dritten Quartal um 1,1 Prozent zu.

   Größter Kursgewinner unter Europas Blue-Chips sind aber Alcatel mit einem Kurssprung von fast 10 Prozent. Die Franzosen haben im vierten Quartal 134 Millionen Euro verdient. Vor einem Jahr stand noch ein Milliardenverlust zu Buche. Zudem führt Alcatel mit dem Investor China Huaxin Gespräche über den Verkauf seiner Telefonsparte.

   Bei HeidelbergCement haben die Währungsturbulenzen in einigen wichtigen Märkten im vierten Quartal die Bilanz verdorben. Die Aktie gibt leicht nach. Aktien der Deutschen Telekom profitieren mit einem Aufschlag von 1,3 Prozent davon, dass der US-Telekomkonzern Sprint bei der Finanzierung der Übernahme von T-Mobile USA Medienberichten zufolge vorankommt. Das hatte am Mittwoch bereits den KUrs von T-Mobile US in den USA um 5 Prozent beflügelt.

   Wacker Chemie hat im vierten Quartal deutlich mehr Gewinn gemacht als erwartet, das treibt den Kurs um 3,2 Prozent. Der Anlagenbauer GEA sorgt derweil vor allem mit seinem Ausblick für Enttäuschung. Der Kurs fällt um 1,6 Prozent.

   Metro-Aktien profitieren mit einem Kursanstieg von 1,9 Prozent von einer Hochstufung auf "Kaufen" von der Bank Nomura. Goldman Sachs hat die Puma-Aktie auf "Verkaufen" gesenkt, was diese um 1,2 Prozent drückt.

   DJG/bek/gos

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   February 06, 2014 04:01 ET (09:01 GMT)

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