30.08.2013 19:04:37

MÄRKTE EUROPA/Syrien beschert Aktien rabenschwarze Börsenwoche

   (Wiederholung)

   Von Benjamin Krieger

   Der Syrien-Konflikt und gut gelaunte US-Konsumenten haben den europäischen Börsen auch am letzten Handelstag der Woche Verluste eingebrockt. Der Dax büßte 1,1 Prozent auf 8.103 Punkte ein und vermied am Ende nur knapp einen Schlusskurs auf einem Siebenwochentief. Im Laufe dieser Woche hat der Leitindex mehr als 300 Punkte oder 3,7 Prozent verloren. Der Euro-Stoxx-50 fiel um 1,3 Prozent auf 2.721 Punkte. "Wenn es um Krieg geht, dann rechnen Händler mit dem Schlimmsten", sagte David Madden, Analyst bei IG Markets in London.

   Die Situation in Syrien werde sich bis auf weiteres wohl nicht bessern, fügte Madden hinzu. Für Händler und Investoren sei das Anlass genug, Geld aus den Aktienmärkten rund um den Globus abzuziehen.

   Kein Sektor und kaum ein Blue-Chip konnte sich dem Abwärtssog entziehen. Die Schlusslaterne hielt der Automobilsektor, der um 1,5 Prozent nachgab. Auch die Papiere der Fluggesellschaften wurden verkauft angesichts der Syrien-Krise. Aktien der Lufthansa, von Air France-KLM und IAG fielen zwischen 2 und 2,2 Prozent zurück.

   Überraschend gute Konjunkturdaten drückten - auf den ersten Blick paradoxerweise - ebenfalls auf die Aktienkurse. Die zweite Veröffentlichung einer viel beachteten Umfrage der Uni Michigan förderte eine überraschend gute Stimmung unter US-Konsumenten zutage. Damit steigt jedoch auch die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank eher früher als später den Geldhahn zudreht. Das wiederum belastet Aktien, die jahrelang vom billigen Notenbankgeld profitiert haben.

   Das stützte am Nachmittag auch den US-Dollar. Der Euro fiel zur US-Währung im Tagestief von 1,3173 auf den niedrigsten Stand seit einem Monat. Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank sprach zwar von zuletzt guten Konjunkturdaten auch aus der Eurozone. An der Erwartung weiterhin niedriger Zinsen in der Eurozone habe sich jedoch trotz der konjunkturellen Erholung nichts geändert. "Und damit sind die Konjunkturdaten nicht mehr ein Argument für einen starken Euro", schlussfolgerte der Währungsanalyst.

   Der Goldpreis gab weiter nach. Die Feinunze verlor im Tagestief mehr als 20 US-Dollar und rutschte vorübergehend unter die Marke von 1.400 Dollar. Am Nachmittag erholte sich der Preis wieder ein wenig und notierte am Abend mit einem Minus von 11 Dollar bei 1.402.

   "Die gestiegene Verunsicherung der Marktteilnehmer, ausgelöst durch die anhaltende Debatte über einen Militärschlag des Westens gegen das syrische Regime, spiegelt sich aktuell kaum in einer höheren Investmentnachfrage (nach Gold) wider", sagte Eugen Weinberg von der Commerzbank.

   Am Aktienmarkt stand der Telekomsektor im Fokus. Die KPN-Stiftung zum Schutz der Gesellschaft und ihrer Aktionäre hat ihre Beteiligung sowie die Stimmrechte am niederländischen Telekomkonzern KPN auf knapp unter 50 Prozent erhöht. Damit blockiert die Stiftung zunächst die Übernahme durch das Mobilfunkunternehmen America Movil des mexikanischen Milliardärs Carlos Slim. Die Stiftung wirft America Movil vor, gezielt eine feindliche Übernahme angezettelt zu haben. Aktien von KPN verloren 3,4 Prozent.

   Im Handel wurden die relativ moderaten Kursverluste der Aktie damit erklärt, dass der KPN-Kauf durch America Movil trotz der jüngsten Entwicklung nicht vom Tisch ist. "Das ist hauptsächlich Säbelrasseln der Holländer", sagte ein Händler. Die Stiftung versuche lediglich, sich in eine bessere Verhandlungsposition zu bewegen. America Movil hatte am 9. August 2,40 Euro je KPN-Aktie geboten.

   In Mailand verteuerten sich Aktien der Telecom Italia um 9,4 Prozent, nachdem das US-Brokerhaus Bernstein die Aktie zum Kauf empfohlen und das Kursziel von 0,90 auf 1,00 Euro angehoben hatte. Das neue Kursziel von Bernstein räumt der Aktie ein Aufwärtspotenzial von mehr als 100 Prozent ein. J.P. Morgan Chase riet bei der Aktie der Deutschen Bank zum Kauf, weil das Institut die "billigste Bank in Europa" sei. Die Aktie legte leicht zu.

   Im Euro-Stoxx-50 war die L'Oreal-Aktie mit einem Plus von 3,2 Prozent der größte Kursgewinner. Mit Blick auf die Halbjahreszahlen lobte die UBS den starken Anstieg der Gewinnmarge. Daneben wurde die Aktie von einem Bericht gestützt, laut dem L'Oreal den Großaktionär Nestle aus dem eigenen Unternehmen herauskaufen könnte. Nestle hält fast 30 Prozent der Anteile.

.=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.721,37 -36,94 -1,3% 3,2 . Stoxx-50 2.670,86 -23,49 -0,9% 3,6 . Stoxx-600 297,32 -2,81 -0,9% 6,3 Frankfurt XETRA-DAX 8.103,15 -91,40 -1,1% 6,4 London FTSE-100 6.412,93 -70,12 -1,1% 8,7 Paris CAC-40 3.933,78 -52,57 -1,3% 8,0 Amsterdam AEX 362,93 -4,20 -1,1% 5,9 Athen ATHEX-20 307,68 1,85 +0,6% -0,6 Brüssel BEL-20 2.673,42 -41,70 -1,5% 8,0 Budapest BUX 18.198,84 152,13 +0,8% 0,1 Helsinki OMXH-25 2.379,75 -34,16 -1,4% 7,7 Istanbul ISE NAT. 30 81.120,86 810,25 +1,0% -17,0 Lissabon PSI 20 5.900,48 -92,72 -1,6% 2,7 Madrid IBEX-35 8.290,50 -141,60 -1,7% 1,5 Mailand FTSE-MIB 16.682,21 -222,94 -1,3% 2,5 Moskau RTS 1.290,96 -9,71 -0,7% -15,5 Oslo OBX 456,88 -5,38 -1,2% 11,4 Prag PX 945,21 -5,10 -0,5% -9,0 Stockholm OMXS-30 1.214,35 -9,96 -0,8% 9,9 Warschau WIG-20 2.384,22 16,38 +0,7% -7,9 Wien ATX 2.428,93 -29,46 -1,2% 1,2 Zürich SMI 7.745,97 -17,58 -0,2% 13,5

DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.30 Uhr Do, 17.35 Uhr EUR/USD 1,3207 -0,29% 1,3245 1,3228 EUR/JPY 129,7325 -0,22% 130,0215 130,2078 EUR/CHF 1,2289 -0,29% 1,2325 1,2322 USD/JPY 98,2250 0,09% 98,1385 98,4360 GBP/USD 1,5477 -0,30% 1,5523 1,5497 .=== Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

   DJG/bek/cln

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   August 30, 2013 12:33 ET (16:33 GMT)

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