MÄRKTE EUROPA/Tech-Blues hält an - Vodafone gesucht

Von Manuel Priego Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind mit Verlusten in die neue Woche gestartet. Technologiewerte wurden weiter gemieden, daneben liefert die Berichtssaison keine Kaufgründe. Wie Morgan Stanley anmerkte, haben die Unternehmensgewinne in Europa bislang die Erwartungen nicht erreicht. Während die Umsätze über den Prognosen lägen, hätten die bisher vorliegenden Gewinne die Schätzungen um 5 Prozent verfehlt. Insgesamt gebe es 7 Prozent mehr negative als positive Überraschungen. Der DAX verlor 0,5 Prozent auf 12.798 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,4 Prozent auf 3.512 nach unten.

Besonders im Blick stand der Technologiesektor nach zuletzt enttäuschenden Quartalszahlen. In Europa ging es für die Branche um 1,7 Prozent nach unten. Angesichts ihrer extrem hohen Bewertung muss ein starker Wachstumspfad eingehalten werden. Schon kleinste Abweichungen reichen ansonsten für scharfe Kurskorrekturen nach unten. Zunächst hatte hier Netflix enttäuscht, gefolgt vom Facebook-Kurseinbruch und zuletzt kamen zum Wochenschluss Intel unter die Räder. Die Angst wuchs, dass auch Apple mit ihren bevorstehenden Daten enttäuschen werde. Apple legt am Dienstag Geschäftszahlen vor.

Elliott soll bei Vodafone eingestiegen sein

In Europa überwogen negative Interpretationen der Quartalszahlen. So brachen die Aktien der Brauerei Heineken um 5,3 Prozent ein. Denn während der Umsatz im ersten Halbjahr auf organischer Basis um gut 5 Prozent zugelegt hatte, legte der operative Gewinn nur um 1,3 Prozent zu. "Das Unternehmen hat die Kosten nicht in Griff", sagte ein Marktteilnehmer. Die Prognose für die operative Marge hatte Heineken um 20 Basispunkte gesenkt.

Auch bei Air Liquide kamen die Geschäftszahlen nicht gut an, die Aktien fielen 2,5 Prozent. Für die Linde-Aktie im DAX ging es 1,2 Prozent nach unten. Vodafone gewannen dagegen 3,6 Prozent, nachdem der Branchendienst Dealreporter berichtet hatte, der aktivistische Investor Elliott sei bei den Briten eingestiegen.

Patrizia reagierten mit Aufschlägen von 2,4 Prozent auf die Anhebung der Prognose. Das Unternehmen sah das operative Ergebnis im laufenden Jahr nun bei 100 bis 110 Millionen Euro nach bisher 85 bis 100 Millionen. Laut Händlerangaben hatte die Markterwartung bislang bei 97 Millionen Euro gelegen.

Gea überrascht endlich mal positiv

Siemens Healthineers fielen nach Zahlenausweis um 2 Prozent, ein gesundes Absatzwachstum wurde durch die Dollarbelastungen aufgefressen. Umgekehrt sprangen Gea im MDAX um 4,5 Prozent an. "Das ist das erste Mal seit Jahren, dass Gea positiv überrascht", applaudierte ein Händler. Die Prognosen für die Quartalszahlen seien teils um gut 10 Prozent übertroffen worden. Der Margendruck halte aber an.

Thyssenkrupp gaben im DAX um 1,9 Prozent nach. Die Krupp-Stiftung hatte noch einmal eine Aufspaltung des Konzerns ausgeschlossen. SAP standen wie der gesamte Technologiesektor in Europa unter Druck und verloren gleich 2,9 Prozent. Deutsche Bank setzten die jüngste Stabilisierung fort und waren mit Aufschlägen von 2,9 Prozent DAX-Gewinner am Montag.

Bet-at-Home brachen nach Zahlenvorlage um 9,8 Prozent ein. Händler meinten zwar, der Ausblick sei vergleichsweise gut. Angesichts eines EBITDA von 10,9 Millionen Euro im ersten Halbjahr gebe es aber Zweifel, ob die Jahresprognose von 36 bis 40 Millionen Euro erreicht werden könne. Im TecDAX sanken Morphosys um 3,7 Prozent. Die Deutsche Bank hatte ihr Votum "Kaufen" zurückgenommen und empfahl nur noch ein "Halten" der Aktie.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 3.512,31 -14,87 -0,4% +0,2%

Stoxx-50 3.151,68 -11,09 -0,4% -0,8%

Stoxx-600 390,92 -1,16 -0,3% +0,5%

XETRA-DAX 12.798,20 -62,20 -0,5% -0,9%

FTSE-100 London 7.700,85 -0,46 -0,0% +0,2%

CAC-40 Paris 5.491,22 -20,54 -0,4% +3,4%

AEX Amsterdam 573,19 -3,05 -0,5% +5,3%

ATHEX-20 Athen 2.009,47 +18,98 +1,0% -3,5%

BEL-20 Brüssel 3.915,53 -10,10 -0,3% -1,6%

BUX Budapest 35.931,23 -12,41 -0,0% -8,8%

OMXH-25 Helsinki 4.262,16 -10,07 -0,2% +8,8%

ISE NAT. 30 Istanbul 118.166,40 +651,63 +0,6% -16,2%

OMXC-20 Kopenhagen 1.026,12 -5,02 -0,5% +0,2%

PSI 20 Lissabon 5.615,26 +12,48 +0,2% +4,4%

IBEX-35 Madrid 9.854,10 -13,80 -0,1% -1,9%

FTSE-MIB Mailand 21.941,01 -14,07 -0,1% +0,5%

RTS Moskau 1.162,42 +10,68 +0,9% +0,7%

OBX Oslo 822,39 -1,36 -0,2% +10,7%

PX Prag 1.094,88 +1,86 +0,2% +1,6%

OMXS-30 Stockholm 1.611,07 -1,69 -0,1% +2,2%

WIG-20 Warschau 2.327,77 +37,00 +1,6% -5,4%

ATX Wien 3.400,51 -4,22 -0,1% -0,4%

SMI Zürich 9.163,38 -9,82 -0,1% -2,3%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 08.30 Uhr Fr, 17.16 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1714 +0,47% 1,1656 1,1649 -2,5%

EUR/JPY 130,01 +0,51% 129,47 129,29 -3,9%

EUR/CHF 1,1581 -0,13% 1,1600 1,1588 -1,1%

EUR/GBP 0,8918 +0,28% 0,8893 0,8881 +0,3%

USD/JPY 110,99 +0,04% 111,07 110,99 -1,5%

GBP/USD 1,3135 +0,19% 1,3109 1,3116 -2,8%

Bitcoin

BTC/USD 8.135,89 -0,7% 8.164,77 8.007,19 -40,4%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,59 -0,61 0,02

Deutschland 10 Jahre 0,44 0,40 0,01

USA 2 Jahre 2,67 2,67 0,78

USA 10 Jahre 2,97 2,95 0,56

Japan 2 Jahre -0,12 -0,12 0,02

Japan 10 Jahre 0,10 0,10 0,05

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 70,10 70,46 +2,1% 1,41 +18,6%

Brent/ICE 75,02 74,29 +1,0% 0,73 +16,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.222,82 1.223,33 -0,0% -0,51 -6,1%

Silber (Spot) 15,51 15,50 +0,1% +0,01 -8,4%

Platin (Spot) 830,35 830,30 +0,0% +0,05 -10,7%

Kupfer-Future 2,79 2,79 -0,1% -0,00 -16,4%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

July 30, 2018 12:12 ET (16:12 GMT)