16.11.2017 15:56:42
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MÄRKTE EUROPA/US-Daten setzen keine Akzente - Euro stützt
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen notieren auch am Donnerstagnachmittag deutlicher im Plus. Haupttreiber ist der Rückgang des Euro auf 1,1775 Dollar nach Ständen von über 1,1850 Dollar am Vortag. Insbesondere die Wucht des Anstiegs hatte die Anleger auf dem falschen Fuß erwischt. Zu einer Stabilisierung kommt es auch am Ölmarkt. Die Kurse für WTI und Brent geben zwar leicht nach, aber lange nicht mehr in dem Maße, wie dies in den vergangenen Tagen zeitweise der Fall war. Trotz der Erholung bleiben die Anleger vorsichtig. Der DAX gewinnt 0,4 Prozent auf 13.034 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,5 Prozent auf 3.564 Punkte nach oben.
Neue Konjunkturdaten aus den USA fallen uneinheitlich aus und setzen keine Akzente. Die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia hat sich im November überraschend deutlich eingetrübt. Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank of Philadelphia sank auf 22,7 Punkte von 27,9 im Oktober. Erwartet wurde ein Rückgang auf 24. Weiter keinen klaren Trend zeichnen die Inflationszahlen. Nach einem viel stärker als erwartet ausgefallenen Anstieg der Erzeugerpreise für Oktober stiegen die Importpreise nun weniger als erwartet. Die Industrieproduktion stieg derweil stärker als prognostiziert.
RWE wegen Unsicherheiten um die Braunkohlekraftwerke weiter schwachRWE notieren auch am Donnerstag schwach. Im Handel wird auf die laufenden Koalitionsverhandlungen verwiesen, die sich auf der Zielgeraden befinden. Die Grünen wollen in den nächsten drei Jahren 20 Braunkohlekraftwerke vom Netz nehmen, damit die Bundesrepublik ihre ehrgeizigen Klimaschutzziele erreichen kann. Union und FDP haben der Ökopartei bisher zehn Kraftwerke angeboten.
Betroffen wären vor allem die Braunkohlekraftwerke in den Revieren am Rhein, in Mitteldeutschland um Leipzig und in der Lausitz. Dahinter stehen hauptsächlich der Energieriese RWE und die Lausitzer Energie Bergbau AG, die der tschechische Versorger EPH vergangenes Jahr von Vattenfall übernahm. RWE geben 3,2 Prozent nach, Eon steigen dagegen 0,4 Prozent.
Gefragt sind Autoaktien, nachdem die Zulassungszahlen in Westeuropa zuletzt wieder deutlich nach oben zeigten. VW gewinnen 3,2 Prozent und Daimler 0,4 Prozent. Heidelbergcement ziehen um 2,5 Prozent an auf 91,67 Euro, nachdem das Brokerhaus Bernstein das Kursziel auf 102 Euro erhöht hat.
In Europa gewinnt der Autoindex 1,2 Prozent, allerdings deutlich übertroffen vom Index der Bauwerte, der um 2 Prozent anzieht. Bouygues steigen nach Zahlen des Unternehmens um 4,7 Prozent. Positiv bewertet wird das erhöhte Margenziel, das Bouygues nun bei 26 bis 27 Prozent sieht nach zuvor "leicht über 25 Prozent".
Deutsche Bank und Commerzbank profitieren von FusionsfantasieWeiter in Rallylaune zeigen sich die Aktien der Deutschen Bank; sie steigen um 1,8 Prozent. Am Vortag hatte eine massive Erholung in der Aktie eingesetzt, nachdem Finanzinvestor Cerberus eine 3-prozentige Beteiligung bekannt gegeben hatte. Diverse Analysten begrüßen diesen Schritt. Bereits am Vortag hieß es dazu, da Cerberus auch schon an der Commerzbank beteiligt sei, wecke dies die Fantasie, dass möglicherweise ein Zusammenschluss beider Häuser angedacht werde. Auch Commerzbank ziehen daher um 1,1 Prozent an.
Für Entsetzen im Handel sorgt die neuerliche Gewinnwarnung von Leuchtenhersteller Zumtobel. Statt eines Gewinnanstiegs wird nun ein Rückgang bei Umsatz und Gewinn gegenüber dem Vorjahr erwartet. "Dabei ist die Gewinnwarnung an sich weniger schlimm als der Wegfall der 'Visibility'", sagt ein Händler. Zumtobel selber spreche nun davon, dass "die erhoffte Erholung kurzfristig nicht absehbar ist". Damit seien Gewinnschätzungen für Zumtobel kaum noch berechenbar. Der Kurs bricht um 20 Prozent ein.
Kräftig abwärts geht es mit den Aktien des Kantinenbetreibers Sodexo. Die Aktien verlieren 1,7 Prozent, obwohl die Ganzjahreszahlen im erwarteten Rahmen liegen. Der operative Gewinn lag mit 1,33 Milliarden Euro auf den Schätzungen von Investec mit 1,32 Milliarden Euro. Allerdings nennt Berenberg den Gewinnausblick "enttäuschend". Sodexo gehe von einem unveränderten EBIT-Anstieg von 6,5 Prozent auf Jahressicht aus.
Hapag-Lloyd - wie gewonnen, so zerronnenIm SDAX sacken Hamburger Hafen um 12,2 Prozent ab auf 24,10 Euro. Kepler Cheuvreux hat die Aktie auf "Reduce" nach "Hold" gesenkt. "Das Problem ist weniger die Umstufung, sondern die ausdrücklich ausgesprochene Empfehlung zum Verkaufen", sagt ein Händler. Zudem habe die Aktie einen Anstieg von 60 Prozent seit Jahresbeginn hinter sich. Das neue Kursziel sehen die Analysten bei 24 Euro.
Mit einem Kurseinbruch von 7,3 Prozent schließen sich Hapag-Lloyd dem Minus bei Hamburger Hafen (HHLA) an. "Hinter beiden stehen ähnliche Kurstreiber", sagt ein Händler: "Wenn man einen für überbewertet hält, ist der andere dagegen nicht resistent". Dazu passend habe HSBC das Kursziel für Hapag-Lloyd leicht gesenkt und eine "Reduce"-Empfehlung bestätigt. Bei Hapag-Lloyd dürften nach der Rally vom Vortag auch Gewinnmitnahmen eine Rolle spielen - das Unternehmen hatte starke Zahlen vorgelegt.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.563,60 0,50 17,88 8,30 Stoxx-50 3.141,65 0,46 14,24 4,35 DAX 13.033,90 0,44 57,53 13,53 MDAX 26.418,04 0,98 256,85 19,06 TecDAX 2.493,60 1,45 35,57 37,64 SDAX 11.726,55 0,78 90,75 23,19 FTSE 7.382,09 0,13 9,48 3,35 CAC 5.335,35 0,64 34,10 9,73 Bund-Future 162,82 0,02 1,7 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:07 Mi, 17.20 % YTD EUR/USD 1,1782 -0,09% 1,1793 1,1797 +12,0% EUR/JPY 132,94 -0,35% 133,40 133,45 +8,1% EUR/CHF 1,1670 -0,02% 1,1673 1,1680 +9,0% EUR/GBP 0,8928 -0,28% 0,8953 1,1159 +4,7% USD/JPY 112,83 -0,27% 113,13 113,13 -3,5% GBP/USD 1,3196 +0,20% 1,3171 1,3166 +7,0% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 54,97 55,33 -0,7% -0,36 -3,7% Brent/ICE 61,42 61,87 -0,7% -0,45 +4,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.280,64 1.278,40 +0,2% +2,24 +11,2% Silber (Spot) 17,10 17,00 +0,5% +0,09 +7,3% Platin (Spot) 931,15 932,00 -0,1% -0,85 +3,1% Kupfer-Future 3,06 3,05 +0,1% +0,00 +21,2% ===Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/cln
(END) Dow Jones Newswires
November 16, 2017 09:56 ET (14:56 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Bouygues S.A. | 27,77 | -0,29% | |
Commerzbank | 14,62 | 0,45% | |
Commerzbank AG (spons. ADRs) | 14,40 | 0,70% | |
Daimler AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 12,80 | -2,29% | |
Deutsche Bank AG | 16,70 | 2,76% | |
E.ON SE | 12,06 | -1,67% | |
E.ON sp. ADRs | 11,90 | -1,65% | |
Hamburger Hafen und Logistik AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-2 Sh | 9,02 | -5,85% | |
Hapag-Lloyd AG | 159,00 | 5,23% | |
Heidelberg Materials | 124,15 | 3,46% | |
HeidelbergCement AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-5 Sh | 24,20 | 1,68% | |
HHLA AG (Hamburger Hafen und Logistik) | 17,82 | 0,34% | |
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 52,05 | -1,18% | |
RWE AG St. | 31,65 | -0,47% | |
RWE AG (spons. ADRs) | 31,60 | 0,64% | |
Sodexho Alliance SAShs Sponsored American Deposit.Receipt Repr. 1 Sh | 15,30 | 1,32% | |
Sodexo S.A. | 77,40 | 0,39% | |
Volkswagen (VW) St. | 82,65 | -0,12% | |
Volkswagen (VW) AG Vz. | 80,06 | -0,57% | |
ZUMTOBEL AG | 4,84 | 0,00% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 016,75 | 0,42% |