ATX
04.03.2013 18:45:31
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MÄRKTE EUROPA/Vor Notenbanktreffen geht an den Börsen nichts
Von BENJAMIN KRIEGER
Weder für die Bullen noch für die Bären war am Montag an Europas Börsen viel zu holen. Die Aktienkurse gaben in der Mehrzahl leicht nach. In Italien zeichnen sich nach wie vor keine politischen Mehrheiten ab und in den USA werden seit Freitag staatliche Ausgaben gekürzt. Beides sorge unverändert für eine gebremste Risikoneigung, berichteten Händler. Der Dax schloss mit einem Verlust von 0,2 Prozent auf 7.692 Punkte.
Der Euro-Stoxx-50 konnte um 0,1 Prozent auf 2.620 Zähler einen Hauch zulegen. Von den großen europäischen Handelsplätzen meldeten lediglich Paris, Stockholm und Madrid überschaubare Kursgewinne. Große Ereignisse warfen ihre Schatten voraus: Im Laufe der Woche beraten die Notenbanken von Australien, Japan, England, Kanada und der Eurozone über ihre Zins- und Geldpolitik. Investoren hielten sich daher zum Wochenauftakt lieber bedeckt.
Größter Kursverlierer war der Rohstoffsektor, der um gut zwei Prozent fiel. Der Immobilienmarkt in China boomt, die Preise für Wohnungen schießen in die Höhe. Die Nachfrage nach Baumaterialien war in den vergangenen Monaten hoch. Die chinesische Regierung hat nun reagiert und will Luft aus der Immobilienblase lassen. "Die Nachfrage nach Baumaterial wird dementsprechend zurückgehen", prognostizierte ein Händler. Baumetalle wie Kupfer und Eisen dürften weniger gefragt sein, ihre Preise daher sinken. Die Aktien großer Bergwerksbetreiber wie Anglo American, Rio Tinto und BHP Billiton büßten zwischen zwei und vier Prozent ein.
Kräftig nach oben ging es hingegen mit Europas Telekomaktien. Der Sektor stieg um 1,2 Prozent. Hier trieben positive Analystenkommentare die Kurse hoch. So hat J.P. Morgan die Telefonica-Aktie zum Kauf empfohlen, was die Titel um drei Prozent steigen ließ. Morgan Stanley hat France Telecom gleich um zwei Stufen auf "Übergewichten" erhöht, was die Aktien mit einem Plus von fast sechs Prozent zu einem Top-Performer in Europa machte.
Unterschiedliche Wege gingen die Kurse von EADS und Nokia. Während EADS von einer Kaufempfehlung der Citigroup und der Aufnahme in den Euro-Stoxx-50-Index profitierten und 2,4 Prozent zulegten, litten Nokia-Aktien unter der Herausnahme aus diesem Index sowie unter einer Verkaufsempfehlung der Deutschen Bank. Sie fielen um 2,5 Prozent zurück.
Bei der britischen Großbank HSBC ist der Vorsteuergewinn im vergangenen Jahr mit 20,6 Milliarden Dollar um 11 Prozent unter der Konsensschätzung von Analysten geblieben. Die Aktie verlor 2,4 Prozent.
Metro-Aktien büßten mehr als sechs Prozent ein, nachdem die Citigroup das Kursziel um vier auf 15 Euro gesenkt und Anlegern zum Verkauf der Aktie geraten hat. Die Bank hat ihre Gewinnprognose für die Metro in diesem Jahr um mehr als die Hälfte zusammengestrichen.
Ruhe herrschte am Devisenmarkt. Der Euro, der am Freitag mit 1,2966 US-Dollar auf den niedrigsten Stand seit zwei Monaten gefallen war, kostete im späten Handel mit 1,2995 nur unwesentlich mehr. Die Handelsspanne von nur einem halben US-Cent ist die kleinste der vergangenen sechs Wochen. Angesichts einer niedrigen Inflation und der Konjunkturschwäche in der Eurozone setzen die Finanzmärkte auf sinkende Zinsen in der Eurozone, was die Gemeinschaftswährung belastet. Am Donnerstag berät die Europäische Zentralbank über den geldpolitischen Kurs.
Am Euro-Rentenmarkt drehten die Kurse nach anfänglichen Gewinnen ins Minus. Der Terminkontrakt auf Bundesanleihen mit Fälligkeit im März stieg im frühen Handel auf den höchsten Stand seit Ende Dezember, fiel dann jedoch zurück. Orlando Green von der Credit Agricole vermutete, dass das große Angebot neuer Anleihen im Laufe dieser Woche auf die Kurse drückt. Auf bis zu 13 Milliarden Euro taxiert der Analyst das Bondangebot aus Österreich, Deutschland und Frankreich in den kommenden Tagen.
===Europäische Schlussbörsen vom 4. März . . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.619,78 3,03 +0,1% -0,6 . Stoxx-50 2.635,26 -2,07 -0,1% 2,2 . Stoxx-600 288,89 -0,13 -0,0% 3,3 Frankfurt XETRA-DAX 7.691,68 -16,48 -0,2% 1,0 London FTSE-100 6.345,63 -32,97 -0,5% 7,6 Paris CAC-40 3.709,76 9,85 +0,3% 1,9 Amsterdam AEX 339,58 -0,15 -0,0% -0,9 Athen ATHEX-20 320,04 -6,84 -2,1% 3,3 Brüssel BEL-20 2.541,90 -4,93 -0,2% 2,7 Budapest BUX 18.620,06 -226,88 -1,2% 2,5 Helsinki OMXH-25 2.338,77 -9,57 -0,4% 5,8 Istanbul ISE NAT. 30 99.683,46 939,76 +1,0% 2,0 Kopenhagen OMXC-20 556,56 7,45 +1,4% 12,2 Lissabon PSI 20 5.938,37 -25,92 -0,4% 4,6 Madrid IBEX-35 8.187,10 59,20 +0,7% 1,0 Mailand FTSE-MIB 15.542,17 -133,20 -0,8% -4,5 Moskau RTS 1.497,71 -12,09 -0,8% -1,9 Oslo OBX 434,91 0,53 +0,1% 6,0 Prag PX 1.005,88 -7,22 -0,7% -3,2 Stockholm OMXS-30 1.203,47 4,27 +0,4% 8,9 Warschau WIG-20 2.438,97 -13,89 -0,6% -5,8 Wien ATX 2.463,31 -4,77 -0,2% 2,6 Zürich SMI 7.590,52 -11,47 -0,2% 11,3
DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 8.15 Uhr Fr, 17.45 Uhr EUR/USD 1,2998 0,03% 1,2993 1,2986 EUR/JPY 121,3358 -0,01% 121,3522 121,0668 EUR/CHF 1,2247 -0,14% 1,2263 1,2265 USD/JPY 93,3600 -0,05% 93,4060 93,2350 GBP/USD 1,5077 0,33% 1,5026 1,5030 .=== Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com
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March 04, 2013 12:14 ET (17:14 GMT)
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