26.04.2016 18:34:56

MÄRKTE EUROPA/Warten auf die Notenbanken

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte haben sich am Dienstag wenig verändert gezeigt. Der Dax bröckelte um 0,3 Prozent auf 10.260 Punkte ab. Der Euro-Stoxx-50 konnte sich dagegen mit einem Aufschlag von 0,1 Prozent auf 3.121 Punkte gut behaupten.

   Große Dynamik kam nicht auf, denn die Anleger warteten auf die Sitzungen der US-Notenbank und der japanischen Notenbank. Die Ergebnisse werden in den USA am Mittwochabend erwartet und in Japan am Donnerstagmorgen. In den USA geht es darum, wann und wie oft die Notenbank in diesem Jahr die Zinsen erhöht, und aus Japan wird eine weitere geldpolitische Lockerung erwartet.

   Zudem steht der Mai vor der Tür, und mit ihm ein saisonal schwacher Börsenmonat. "Wer jetzt Aktien noch kauft, geht davon aus, dass die Saisonalität in diesem Jahr nicht greift, sondern die US-Börsen ungeachtet dessen auf neue Rekordhochs steigen", warnte Jochen Stanzl, Marktanalyst von CMC Markets.

   Der Euro zog nach schwachen US-Auftragseingängen und einem gefallenen US-Verbrauchervertrauen etwas an und stieg wieder über die Marke von 1,13 Dollar. Von der Dollar-Schwäche profitierte auch der Goldpreis: Mit 1.242 Dollar kostete die Feinunze zur Schlussglocke an den europäischen Börsen fast 8 Dollar mehr als am späten Montag.

Thyssenkrupp schaut in die Röhre Im Mittelpunkt stand aber die Berichtssaison. Bayer notierten nach anfänglichen Kursgewinnen 1,1 Prozent im Minus. Händler sprachen zwar von guten Quartalszahlen, der Kurs hatte allerdings in den vergangenen Wochen schon stark zugelegt. Dagegen stiegen BASF um 0,3 Prozent. Kepler Cheuvreux hat die Aktie von "Reduzieren" auf "Kaufen" nach oben genommen. In Amsterdam verteuerten sich Papiere des Chemiekonzerns DSM um 2,3 Prozent. Der Gewinn des Unternehmens ist im ersten Quartal um fast 20 Prozent gestiegen. BASF legt die Zahlen am Freitag vor.

   Unter Druck standen dagegen thyssenkrupp mit einem Minus von 2,5 Prozent. Der Industriekonzern hat das Nachsehen bei einem milliardenschweren Auftrag aus Australien für den Bau von U-Booten. Dieser geht an die französische DCNS, an der französische Technikkonzern Thales beteiligt ist. Thales stiegen um 0,3 Prozent.

Banken und Autos gesucht Bei den europäischen Branchen stellte der Bankenindex mit einem Plus von 2,6 Prozent den größten Gewinner. Händler verwiesen vor allem auf Standard Chartered. Der Kurs der britischen Bank gewann 9,8 Prozent, nachdem die Bank im ersten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt ist.

   Auch Autowerte waren gesucht, und hier vor allem die Papiere deutscher Hersteller. "Der Markt setzt auf neue Subventionen", sagte ein Marktteilnehmer. Vorgestellt werden könnten sie am Abend anlässlich eines Autogipfels im Bundeskanzleramt. Im Gespräch sind 5.000 Euro Prämie je Elektroauto. Angaben aus Regierungskreisen zufolge ist an eine Fördersumme von 1,2 Milliarden Euro gedacht, an der sich die Industrie zur Hälfte beteiligen soll. VW stiegen um 1,6 Prozent, BMW um 0,8 Prozent und Daimler um 0,2 Prozent.

Air Liquide zieht Linde mit nach unten In London gewannen BP 4,3 Prozent. Der Öl- und Gasproduzent hat im ersten Quartal die Kosten gesenkt und daher überraschend einen Gewinn ausgewiesen. In Paris verteuerten sich Orange um 1,3 Prozent. Der Telekomkonzern hat im ersten Quartal von einem soliden Geschäft in Spanien und einem höheren Umsatz mit Geschäftskunden profitiert. Air Liquide fielen dagegen um 4,8 Prozent, nachdem der Hersteller von Industriegasen im ersten Quartal 3,4 Prozent weniger umgesetzt hat als der Analystenkonsens erwartet hat. Der Kurs des deutschen Konkurrenten Linde gab um 1,8 Prozent nach.

   AIXTRON zogen im TecDax um 9,5 Prozent an, gestützt von einem überraschend starken Auftragseingang im ersten Quartal. "Am Markt hat man erst im zweiten Halbjahr mit einer Belebung gerechnet", sagte ein Händler. Der Kurs des Apple-Zulieferers Dialog Semiconductor verlor 1,8 Prozent. Apple wird am Abend nach Börsenschluss in den USA seine Geschäftszahlen vorlegen. Zuletzt hatten Gerüchte über eine gesenkte iPhone-Produktion die Runde gemacht.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.121,29 +3,67 +0,1% -4,5% Stoxx-50 2.922,57 +5,24 +0,2% -5,7% Stoxx-600 347,31 +0,63 +0,2% -5,1% XETRA-DAX 10.259,59 -34,76 -0,3% -4,5% FTSE-100 London 6.284,52 +23,60 +0,4% +0,7% CAC-40 Paris 4.533,18 -12,94 -0,3% -2,2% AEX Amsterdam 447,64 +0,87 +0,2% +1,3% ATHEX-20 Athen 167,84 +0,40 +0,2% -8,5% BEL-20 Bruessel 3.471,15 +3,25 +0,1% -6,2% BUX Budapest 26.861,12 -43,49 -0,2% +12,3% OMXH-25 Helsinki 3.157,42 +34,46 +1,1% -6,0% ISE NAT. 30 Istanbul 105.346,70 +873,00 +0,8% +17,9% OMXC-20 Kopenhagen 953,57 -9,36 -1,0% -6,0% PSI 20 Lissabon 5.067,62 -38,04 -0,8% -5,3% IBEX-35 Madrid 9.283,00 +143,00 +1,6% -2,7% FTSE-MIB Mailand 18.670,41 +267,18 +1,5% -12,8% RTS Moskau 931,19 +3,53 +0,4% +23,0% OBX Oslo 532,89 +2,19 +0,4% -1,1% PX-GLOB Prag 1.187,84 +3,37 +0,3% -4,3% OMXS-30 Stockholm 1.389,80 +0,23 +0,0% -3,9% WIG-20 Warschau 1.916,35 -8,99 -0,5% +3,1% ATX Wien 2.312,96 -7,72 -0,3% -3,5% SMI Zuerich 8.077,18 -2,71 -0,0% -8,4%

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 10:09 Mo, 17.27 Uhr % YTD EUR/USD 1,1316 +0,32% 1,1279 1,1276 +4,2% EUR/JPY 125,90 +0,69% 125,03 125,23 -1,3% EUR/CHF 1,0995 -0,05% 1,1001 1,0983 +1,1% GBP/EUR 1,2908 +0,17% 1,2886 1,2861 -5,0% USD/JPY 111,24 +0,35% 110,85 111,08 -5,3% GBP/USD 1,4604 +0,48% 1,4534 1,4501 -1,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 43,94 42,64 3,05 1,30 +7,9% Brent/ICE 45,72 44,48 2,79 1,24 +12,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.243,32 1.234,80 +0,7% +8,52 +17,2% Silber (Spot) 17,13 16,87 +1,6% +0,26 +24,0% Platin (Spot) 1.019,97 1.016,50 +0,3% +3,47 +14,4% Kupfer-Future 2,24 2,25 -0,5% -0,01 +4,7% === Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com

   DJG/hru/ros

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   April 26, 2016 12:04 ET (16:04 GMT)

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Air Liquide prime fidelite 170,32 1,60% Air Liquide prime fidelite
BASF AGShs Sponsored American Deposit.Receipt Repr.1 Sh 11,80 0,00% BASF AGShs Sponsored American Deposit.Receipt Repr.1 Sh
Bayer AG (spons. ADRs) 5,40 4,85% Bayer AG (spons. ADRs)
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BP Plc 5,00 -0,40% BP Plc
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