17.06.2015 15:47:48
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MÄRKTE EUROPA/Zinsentscheidung hält den Deckel auf den Kursen
Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit angezogener Handbremse sind Investoren am Mittwoch kurz vor wichtigen Entscheidungen für die Finanzmärkte unterwegs. An den Aktienbörsen geben die Kurse überwiegend nach, ohne jedoch stärker unter Druck zu kommen. Am Nachmittag entscheidet die Europäische Zentralbank über weitere Nothilfen für Griechenland, am Abend gibt die Federal Reserve möglicherweise Hinweise auf den Zeitpunkt einer Zinserhöhung, und am Donnerstag trifft sich erneut die Eurogruppe, um über das leidige Thema Griechenland und Schulden zu beraten.
Der Dax gibt am frühen Nachmittag um 0,4 Prozent auf 11.006 Punkte leicht nach. Der Euro-Stoxx-50 handelt 0,5 Prozent niedriger bei 3.439 Zählern. Am Rentenmarkt treten Bundesanleihen auf der Stelle und der Euro wertet zum US-Dollar ein wenig auf.
Zumindest kurzfristig richtet sich der Blick weg von Athen und Brüssel nach Washington. Am Abend gibt die Fed ihre Zinsentscheidung bekannt. Die Mehrheit der Marktakteure rechnet noch nicht mit einer Zinserhöhung. Erst im September dürfte die Fed die Zinsschraube erstmals seit acht Jahren wieder anziehen. "Es ist zu vermuten, dass die US-Währungshüter die Märkte weiter verbal auf diesen Schritt vorbereiten", sagt Uwe Streich von der Landesbank Baden-Württemberg.
An der Wall Street hat die Sorge um steigende Zinsen die Börsen zuletzt weit weniger belastet als der "Grexit" die europäischen Märkte. Während der DAX vom Rekordhoch vom 10. April um 11 Prozent gefallen ist, hat der Dow Jones Index in diesem Zeitraum kaum nachgegeben.
Der Euro legt vor der Zinsentscheidung der Fed leicht zu auf 1,1268 Dollar. Seit sieben Handelstagen pendelt die Gemeinschaftswährung in einer engen Spanne zwischen 1,1250 und knapp 1,14 Dollar seitwärts. Esther Reichelt von der Commerzbank rechnet nicht mit einer Zinserhöhung. "Dennoch dürfte der Dollar-positive Impuls überwiegen, solange klar wird, dass die Fed tatsächlich willens ist loszulegen", sagt Reichelt. Das werde den Dollar stützen, aber den Euro vermutlich nicht unter 1,1050 Dollar drücken.
Ein gewisses Gefahrenpotenzial für Europas Börsen birgt die voraussichtlich am Nachmittag anstehende Entscheidung der EZB, ob und in welchem Ausmaß sie die Liquiditäts-Nothilfe (ELA) für Griechenland aufstockt. "Ein Einfrieren (der ELA-Hilfen) würde ein starkes Signal in Richtung Griechenland senden - vielleicht zu stark in den Augen einiger EZB-Ratsmitglieder", sagt Emily Nicol von Daiwa Capital Markets. Ein Einfrieren der ELA-Hilfen könnte Athen unter Druck setzen, bei den Verhandlungen mit den Geldgebern stärker entgegenzukommen.
Gilles Moec von der Bank of America-Merrill Lynch rechnet nicht damit, dass die EZB diesen Druck auf Griechenland ausübt. "Die EZB will nicht als politischer Akteur erscheinen", sagt der Volkswirt. Das aber wäre der Fall, wenn die Notenbank kurz vor dem Treffen der Eurogruppe am Donnerstag eine derart drastische Maßnahme ergreift. Eine solche "Hardliner-Position" habe im EZB-Rat kaum Aussichten auf die notwendige Zweidrittelmehrheit, sagt Moec.
Am Aktienmarkt führen Deutsche Telekom die Gewinner im DAX an mit einem Plus von 2,4 Prozent. Das Manager Magazin berichtet, dass sich neben dem US-Satellitenbetreiber Dish Networks nun auch der Telekomanbieter Comcast für die Telekom-Tochter T-Mobile US interessiert. Ein Händler merkt an, bei Comcast bestehe die Aussicht auf einen hohen Baranteil bei einer Übernahme. Der Konzern habe allein 2014 einen Cash-Flow von 8 Milliarden Dollar erzielt.
Lanxess-Aktien steigen um 1,3 Prozent. Händler führen die Käufe auf die zahlreichen positiven Analystenkommentare der vergangenen Tage zurück. Linde legen um 1,9 Prozent zu. CEO Wolfgang Büchele hat sich in der "Financial Times" optimistisch zum zweiten Halbjahr geäußert.
Bei den Nebenwerten legen Südzucker um 4,2 Prozent zu. Die Tochter CropEnergies hat in den Monaten März bis Mai trotz rückläufiger Umsätze den Gewinn fast verdreifacht. Zudem wurde der Ausblick für das Gesamtjahr angehoben. Die ebenfalls börsengelisteten CropEnergies springen um mehr als 10 Prozent nach oben.
In Mailand verteuern sich Telecom Italia um 2 Prozent. Der Kurs wird von Medienberichten gestützt, denen zufolge der französische Medien- und Telekomkonzern Vivendi den Anteil an der Telecom Italia aufstocken könnte.
Der Ölpreis steigt. Der Kontrakt auf die Nordseesorte Brent zur Lieferung im August legt an der Londoner Warenterminbörse um 1,9 Prozent auf 64,88 Dollar zu. Am Nachmittag veröffentlicht das US-Energieministerium wöchentliche Daten zu den Öllagerbeständen.
INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.438,63 -0,45% Stoxx-50 3.316,47 -0,11% DAX 11.005,55 -0,35% FTSE 6.687,01 -0,34% CAC 4.801,74 -0,79% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 151,66 -7
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.08 Uhr Di, 17.30 Uhr EUR/USD 1,1268 0,17% 1,1249 1,1237 EUR/JPY 139,74 0,55% 138,98 138,66 EUR/CHF 1,0439 -0,37% 1,0478 1,0474 USD/JPY 124,00 0,37% 123,54 123,40 GBP/USD 1,5737 0,60% 1,5643 1,5620 Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com
DJG/bek/cln
(END) Dow Jones Newswires
June 17, 2015 09:17 ET (13:17 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 17 AM EDT 06-17-15

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T-Mobile US | 246,80 | 1,23% |
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Vivendi S.A. | 2,94 | -0,37% |
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