20.05.2015 18:29:51
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MÄRKTE EUROPA/Zurückhaltung vor Fed-Protokoll
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Unspektakulär verlief das Geschäft an Europas Börsen am Mittwoch. Nicht nur mussten die Anleger die kräftigen Vortagesgewinne verarbeiten. Auch hielten sich die Investoren vor der Veröffentlichung des Protokolls der April-Sitzung der US-Notenbank am Abend zurück. Die Investoren erhoffen sich Hinweise auf die weitere Geldpolitik in den USA.
Der Dax verlor 5 Punkte auf 11.848 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,4 Prozent auf 3.683 Zähler nach oben. Im Aktienhandel wurde die Entwicklung des Euro mit Argusaugen verfolgt. Denn dessen Schwäche war der Treiber für die jüngsten Kursgewinne am Aktienmarkt. Nach den Kursverlusten am Vortag gab der Euro verlangsamt nach auf rund 1,1080 von 1,1150 US-Dollar.
"Vermutlich wird sich ... mit der Veröffentlichung des FOMC-Sitzungsprotokolls von Ende April wenig ändern", erwartete Ralf Umlauf, Marktstratege der Helaba. Die Ausschussmitglieder werden seiner Meinung nach zwar grundsätzlich die Bereitschaft zu Zinserhöhungen diskutiert haben, eine Mehrheit für baldige und schnelle Zinserhöhungen dürfte aber nicht sichtbar werden. Umlauf rechnet nicht mit einer neuerlichen Stärke des Euro.
Wieder einmal beschäftigte die Zukunft der deutschen Kaufhauslandschaft die Börse. Positiv für METRO wurde der mögliche Verkauf der Warenhaustochter Kaufhof im Handel gewertet. Wie das Handelsblatt berichtete, will Karstadt-Gesellschafter Rene Benko 2,9 Milliarden Euro dafür zahlen, nach Angaben des Manager Magazins sind es 2,7 Milliarden Euro.
Dies wäre etwas mehr als bei den letzten Übernahmeversuchen. "Die sollen zwischen 2,5 und 2,7 Milliarden Euro gelegen haben", sagte ein Händler. Der Metro-Konzern ließ verlauten, dass eine Trennung von Kaufhof grundsätzlich nicht ausgeschlossen sei. Metro-Aktien stiegen 0,3 Prozent.
Für Erstaunen sorgten am Markt Meldungen über den Appetit des luxemburgischen Telekomanbieters Altice. Altice hat 70 Prozent an dem US-Kabelnetzbetreiber Suddenlink Communications gekauft, zudem wird dem Unternehmen Interesse an einem Einstieg bei Time Warner Cable nachgesagt. Altice weise bislang einen "sehr guten Track Record auf" bei Übernahmen unterbewerteter Vermögenswerte auf, hieß es. An der Börse stieg die Aktie von Altice um 11,6 Prozent.
Im Fall der Devisenmarktmanipulationen kommt die Schweizer Großbank UBS ohne Strafklage und zumindest im Rahmen der Ermittlungen des US-Justizministeriums ohne Bußzahlung davon. Bank Vontobel zufolge ist UBS aus Ermittlungen wegen Devisenmanipulationen besser herausgekommen als erwartet. Die Strafzahlung von insgesamt 545 Millionen Dollar an das Justizministerium und die Notenbank sei niedriger als erwartet und voll abgedeckt. UBS-Titel stiegen 3,2 Prozent.
Neben der UBS sind auch Citigroup, Barclays, J.P. Morgan Chase und Royal Bank of Scotland betroffen. Die Strafzahlungen belaufen sich auf insgesamt mehr als 5 Milliarden US-Dollar. Die UBS kam glimpflicher davon als alle anderen, denn sie hatte zuerst mit den Behörden kooperiert.
Obwohl nicht wirklich neu, trieb das Interesse des Liberty-Global-Chairman Malone an Vodafone deren Kurs um 5,4 Prozent nach oben. "Nach dem eher enttäuschenden Zwischenbericht von Vodafone gestern konnte man heute zu niedrigeren Kursen in die Fusionsspekulation hineinkaufen", sagte ein Händler.
Die Aktien der Deutsche Wohnen verloren 3,6 Prozent, nachdem das Unternehmen eine Kapitalerhöhung angekündigt hatte. Das Immobilienunternehmen will über die Kapitalmaßnahme zwischen 875 und 950 Millionen Euro einsammeln, um damit Portfoliokäufe zu finanzieren.
Investoren machten in dem von Liquidität der Notenbanken unterstützten Umfeld weiter Kasse. Dieses Mal waren es die Familienaktionäre des Automobilzulieferers Hella, die sich von Anteilen trennten. Durch die Veräußerung erhöhte sich der Streubesitz auf bis zu 27,7 Prozent. Die Aktien sprangen daraufhin um 5,9 Prozent auf 44,75 Euro, obwohl die Stücke bei 41,00 Euro platziert wurden.
Zum einen profitierte die Hella-Aktie vom deutlichen Anstieg des Streubesitzes, der die Aktie zu einem klaren MDAX-Kandidaten macht. "Daneben sind Automobilzulieferer gerade extrem gesucht", so ein Händler.
Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.683,48 +12,96 +0,4% +17,1% Stoxx-50 3.501,38 +18,42 +0,5% +16,6% Stoxx-600 406,42 +1,64 +0,4% +18,6% XETRA-DAX 11.848,47 -4,86 -0,0% +20,8% FTSE-100 London 7.007,26 +12,16 +0,2% +6,7% CAC-40 Paris 5.133,30 +16,00 +0,3% +20,1% AEX Amsterdam 501,90 +2,72 +0,5% +18,2% ATHEX-20 Athen 252,23 -1,99 -0,8% -4,8% BEL-20 Bruessel 3.752,09 +10,41 +0,3% +14,2% BUX Budapest 22.231,29 -102,43 -0,5% +33,6% OMXH-25 Helsinki 3.455,91 +28,82 +0,8% +15,7% ISE NAT. 30 Istanbul 107.442,03 -1167,83 -1,1% +1,2% OMXC-20 Kopenhagen 984,75 +2,29 +0,2% +32,3% PSI 20 Lissabon 6.134,46 -34,15 -0,6% +27,1% IBEX-35 Madrid 11.574,10 +76,40 +0,7% +12,6% FTSE-MIB Mailand 23.772,61 +59,35 +0,3% +25,0% RTS Moskau 1.031,97 -25,63 -2,4% +30,5% OBX Oslo 588,50 -0,16 -0,0% +12,4% PX Prag 1.031,54 +0,29 +0,0% +9,0% OMXS-30 Stockholm 1.637,48 +4,23 +0,3% +11,8% WIG-20 Warschau 2.521,07 -2,28 -0,1% +8,9% ATX Wien 2.652,40 +9,84 +0,4% +22,8% SMI Zuerich 9.319,90 +24,28 +0,3% +3,7%
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.02 Uhr Di, 17.40 Uhr EUR/USD 1,1079 -0,28% 1,1111 1,1142 EUR/JPY 134,47 0,08% 134,36 134,40 EUR/CHF 1,0418 0,01% 1,0417 1,0436 USD/JPY 121,34 0,34% 120,93 120,63 GBP/USD 1,5536 0,25% 1,5496 1,5511 Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com
DJG/mpt/cln
(END) Dow Jones Newswires
May 20, 2015 11:59 ET (15:59 GMT)
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