12.12.2023 15:09:40

MÄRKTE USA/Aktien behauptet - Inflationsdaten mit Punktlandung

Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Nach Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise deuten sich am Dienstag ein behaupteter Start an der Wall Street und ein dann abwartendes Geschäft an. Am Anleihemarkt kommen die Renditen von den Tagestiefs wieder etwas zurück. Die Preisdaten sind fast punktgenau so ausgefallen wie prognostiziert. Sie sorgen somit zwar für kein Störfeuer bei der Spekulation auf 2024 deutlich sinkende Zinsen, andererseits haben sie auch keine positive Überraschung gebracht, nachdem die Zinssenkungsspekulation schon weit fortgeschritten ist. Sie hatte zuletzt für Auftrieb bei Aktien und stark nachgebende Marktzinsen gesorgt.

Damit dürften die Akteure am Markt nun bereits die Blicke auf die Beschlüsse der US-Notenbank richten, die am Mittwoch anstehen nach deren zweitägiger Sitzung. Eine Zinsänderung (aktuell 5,25 bis 5,50%) wird dann zwar nicht erwartet und auch nicht für den nächsten Zinsbeschluss im Januar, die begleitenden Aussagen der Notenbanker werden aber mit Spannung erwartet und ob sie der Zinsspekulation am Markt möglicherweise zuwider laufen oder sie untermauern. Aktuell wird mit knapp 50-prozentiger Wahrscheinlichkeit für März 2024 eine erste Zinssenkung erwartet, für Mai liegt sie bei gut 80 Prozent.

"Es scheint unwahrscheinlich, dass es zu einem radikalen Richtungswechsel kommen wird. Die Fed wird sich zunehmend auf die Seite der Vorsicht schlagen, um sicherzustellen, dass die Inflation endlich gebändigt wird, während sie angesichts des Tempos der bisherigen Zinserhöhungen idealerweise auch eine technische Rezession vermeidet", blickt Richard Hunter von Interactive Investors auf den Mittwoch.

Der Dollar zieht parallel zur leichten Erholung der Renditen vom Tagestief etwas an. Der Euro notiert dennoch einen Tick höher als am Vortag. Das Vertrauen der institutionellen Anleger in die Wirtschaft der Region wachse, sagt Samer Hasn, Marktanalyst bei XS.com, mit Blick auf den Euro.

Oracle stark unter Druck

Bei den Einzelwerten steht die Oracle-Aktie im Fokus. Der im bisherigen Jahresverlauf um rund 40 Prozent gestiegene Kurs wird vorbörslich auf Nasdaq.com mit einem Minus von gut 9 Prozent hart abgestraft dafür, dass das der Softwarekonzern mit dem Umsatz im zweiten Quartal die Konsensschätzung knapp verfehlt hat.

Alphabet liegen 1 Prozent schwächer, nachdem die Tochter Google einen Wettbewerbsprozess gegen den US-Videospieleentwickler Epic Games verloren hat. Alphabet will dagegen vorgehen.

Icosavax machen einen Satz um 48 Prozent, nachdem Astrazeneca angekündigt hat, das Unternehmen für bis zu 1,1 Milliarden Dollar zu kaufen.

Ford liegen wenig verändert im Markt, nachdem der Autobauer angekündigt hat, die Produktion seines elektrischen Pickup F-50 Lightning 2024 in etwa zu halbieren.

Hasbro kommen um knapp 5 Prozent zurück. Der Spielwaren- und Unterhaltungskonzern setzt einmal mehr den Rotstift an und baut etwa 1.100 Stellen ab. Das entspricht fast 20 Prozent der Belegschaft. Bereits zu Jahresbeginn hatte Hasbro rund 800 Jobs gestrichen.

Lucid werden nach dem überraschenden sofortigen Rücktritt des Finanzchefs des Elektroautobauers 3 Prozent niedriger gestellt.

Choice Hotels zeigen sich unverändert, während Wyndham Hotels & Resorts um gut 3 Prozent zulegen. Nachdem es Choice nicht gelungen ist, Wyndham einvernehmlich zu übernehmen, versucht es das Hotelunternehmen nun feindlich zu den zunächst gleichen Konditionen, zum Teil in Bargeld und zum Teil in Aktien.

Ölpreise geben leicht nach

Die Rohölpreise sinken leicht, nachdem sie zunächst noch etwas zugelegt hatten. Sorgen um die Nachfrage bzw. ein Überangebot dominieren. Dass ein norwegischer Tanker im Roten Meer von einer von Houthi-Rebellen abgefeuerten Rakete getroffen worden war, hatte nur kurzzeitig für leicht anziehende Preise gesorgt.

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,70 -0,0 4,70 28,1

5 Jahre 4,23 -1,9 4,25 22,7

7 Jahre 4,25 -1,7 4,27 28,4

10 Jahre 4,21 -2,4 4,23 33,0

30 Jahre 4,30 -2,2 4,33 33,5

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:13 Mo, 17:29 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0792 +0,3% 1,0780 1,0746 +0,8%

EUR/JPY 157,06 -0,2% 156,73 157,33 +11,9%

EUR/CHF 0,9450 -0,1% 0,9446 0,9451 -4,5%

EUR/GBP 0,8587 +0,2% 0,8568 0,8565 -3,0%

USD/JPY 145,52 -0,4% 145,36 146,41 +11,0%

GBP/USD 1,2569 +0,1% 1,2581 1,2547 +3,9%

USD/CNH (Offshore) 7,1882 -0,1% 7,1863 7,1948 +3,8%

Bitcoin

BTC/USD 41.939,96 +1,7% 41.769,78 41.733,08 +152,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 70,61 71,32 -1,0% -0,71 -8,1%

Brent/ICE 75,24 76,03 -1,0% -0,79 +1,5%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 35,41 36,55 -3,1% -1,14 -56,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.985,46 1.981,91 +0,2% +3,56 +8,9%

Silber (Spot) 22,96 22,88 +0,3% +0,08 -4,2%

Platin (Spot) 924,05 913,00 +1,2% +11,05 -13,5%

Kupfer-Future 3,80 3,78 +0,4% +0,02 -0,4%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/kla

(END) Dow Jones Newswires

December 12, 2023 09:09 ET (14:09 GMT)

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