MÄRKTE USA/Anleger sorgen sich wieder stärker um Konjunktur

Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Wieder zunehmende Sorgen um die konjunkturelle Entwicklung halten am Donnerstag die Aktienkurse im Zaum und lassen am Anleihemarkt die Renditen sinken. Zunächst fiel der Philadelphia-Fed-Index für April deutlich schwächer aus als erwartet, kurz nach dem Handelsstart enttäuschte dann der Index der Frühindikatoren und auch die Verkäufe bestehender Häuser verfehlten die Erwartung, wenn auch nur knapp. Dazu verweisen einige Teilnehmer auf die Berichtssaison der Unternehmen. "Das, was wir hier vor allem mitnehmen, ist, dass sich die Verbrauchernachfrage abschwächt", sagt Anlageexperte Robert Schein von Blanke Schein Wealth Management.

Zur Mittagszeit in New York liegt der Dow-Jones-Index 0,3 Prozent zurück bei 33.803 Punkten. S&P-500 und die Nasdaq-Indizes geben in ähnlicher Größenordnung nach, womit sich insgesamt die jüngste Serie eher geringer Tagesausschläge bei den Indizes fortsetzt.

Dass am Rentenmarkt die Renditen deutlicher sinken, dazu trägt auch eine schwache Preiskomponente beim Philadelphia-Fed-Index bei. Das ändert aber nichts daran, dass zumindest für das nächste Zinstreffen der US-Notenbank im Mai weiter stark mit einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte gerechnet wird. Der Dollar kommt mit den sinkenden Marktzinsen zurück. Der Dollarindex fällt um 0,2 Prozent.

Mit den Ölpreisen geht es weiter bergab, sie verlieren vor dem Hintergrund der dominierenden Rezessionssorgen über 2 Prozent. Der Aktienhandel laufe schleppend und die Ölpreise setzten ihren Abwärtstrend fort, es komme mehr Sorgen über die Stärke der Weltwirtschaft auf und die Volkswirtschaften stellten sich auf weitere Zinserhöhungen ein, kommentiert Marktstrategin Susannah Streeter von Hargreaves Lansdown.

Tesla sehr schwach - Auto-Subindex verliert über 6 Prozent

Hauptthema am Aktienmarkt ist Tesla. Die Aktie sackt um fast 10 Prozent ab, nachdem der Elektroautohersteller enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt hat. Dazu ist Tesla-Firmengründer Elon Musk offenbar bereit, auf Kosten der Marge Marktanteile zu gewinnen, nachdem bereits erfolgte massive Preissenkungen den Tesla-Gewinn gerade erst um 24 Prozent haben schrumpfen lassen. Mit einem damit drohenden Preiskampf in der Branche verlieren Ford und General Motors rund 3,5 Prozent und Stellantis 5 Prozent. Der S&P-500-Subindex der Auto- und Zuliefereraktien verliert über 6 Prozent.

Die Analysten von Bernstein warnen, dass die Preissenkungen kurzfristig die Nachfrage beeinträchtigen könnten, sollten potenzielle Käufer spekulieren, dass sie später günstiger zum Zug kommen. Sollten sich viele Kunden zum Abwarten entschließen, könnten die Preise damit noch tiefer sinken.

IBM gewinnen 0,9 Prozent. Der IT- und Beratungsriese hat mit dem Gewinn im ersten Quartal die Erwartungen übertroffen, sie mit dem Umsatz aber knapp verfehlt. American Express (-3,0%) verfehlte trotz Rekordeinnahmen die Gewinnschätzungen in der ersten Periode. Der Kurs des Kreditkarten-Wettbewerbers Visa kann sich gut behaupten.

Der Telekommunikationskonzern AT&T (-9,8%) hat mit der Entwicklung des freien Cashflows enttäuscht, dazu schwächt sich das Wachstum im Mobilfunkgeschäft ab. Im Sog geht es für T-Mobile US um 1,7 Prozent südwärts.

Das Tabakunternehmen Philip Morris (-4,7%) hat die Gewinnerwartungen für das erste Quartal übertroffen, beim Umsatz aber verfehlt. Gut kommen Geschäftszahlen des Kasinobetreibers Las Vegas Sands (+5,9%) an. Die Aktien der Wettbewerber MGM Resorts (+1,0%) und Wynn Resorts (+2,5%) sind darauf ebenfalls gesucht.

Besser als gedacht ausgefallene Geschäftszahlen der Eisenbahngesellschaft Union Pacific werden mit einem Plus von 0,7 Prozent quittiert. Ebenfalls nach Vorlage der Quartalszahlen legen die Aktien des Fertighausbauers D.R. Horten um 7,5 und die des Halbleiterzulieferers Lam Research um über 8 Prozent zu.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 33.813,78 -0,2% -83,23 +2,0%

S&P-500 4.137,36 -0,4% -17,16 +7,8%

Nasdaq-Comp. 12.110,64 -0,4% -46,59 +15,7%

Nasdaq-100 13.053,78 -0,3% -34,94 +19,3%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,16 -8,0 4,24 -25,9

5 Jahre 3,62 -8,2 3,71 -37,5

7 Jahre 3,58 -6,9 3,65 -39,1

10 Jahre 3,53 -5,7 3,59 -34,5

30 Jahre 3,74 -4,5 3,79 -22,9

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:07 Uhr Mi, 17:29 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0966 +0,1% 1,0965 1,0960 +2,4%

EUR/JPY 147,09 -0,3% 147,59 147,62 +4,8%

EUR/CHF 0,9807 -0,3% 0,9822 0,9842 -0,9%

EUR/GBP 0,8811 +0,0% 0,8810 0,8809 -0,4%

USD/JPY 134,13 -0,4% 134,58 134,70 +2,3%

GBP/USD 1,2445 +0,1% 1,2446 1,2441 +2,9%

USD/CNH (Offshore) 6,8806 -0,2% 6,8912 6,8950 -0,7%

Bitcoin

BTC/USD 28.616,90 -1,9% 28.947,90 29.394,13 +72,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 77,11 79,16 -2,6% -2,05 -4,2%

Brent/ICE 80,93 83,12 -2,6% -2,19 -4,6%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 40,75 40,30 +1,1% +0,45 -48,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.006,06 1.992,13 +0,7% +13,93 +10,0%

Silber (Spot) 25,22 25,28 -0,2% -0,05 +5,2%

Platin (Spot) 1.094,95 1.094,50 +0,0% +0,45 +2,5%

Kupfer-Future 4,02 4,08 -1,4% -0,06 +5,4%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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(END) Dow Jones Newswires

April 20, 2023 12:44 ET (16:44 GMT)