10.01.2023 18:10:40

MÄRKTE USA/Anleger üben sich in Zurückhaltung

NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen zeigen sich am Dienstag wenig verändert. Im Vorfeld der mit Spannung erwarteten US-Verbraucherpreise am Donnerstag und der zum Wochenausklang beginnenden Berichtssaison dominiert Zurückhaltung, heißt es. Gegen Mittag (Ortszeit New York) notiert der Dow-Jones-Index 0,1 Prozent höher bei 33.547 Punkten, der S&P-500 legt ebenfalls um 0,1 Prozent zu. Für den Nasdaq-Composite geht es um 0,2 Prozent nach oben.

Die mit Spannung erwarteten Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell auf einer Konferenz der Riksbank in Schweden brachten keine neuen Erkenntnisse. Powell räumte dem Kampf gegen die Inflation weiter Priorität ein, vermied aber konkrete Aussagen über das Ausmaß anstehender Zinserhöhungen.

Nach Ansicht der Präsidentin der Fed von San Francisco, Mary Daly, wird die US-Notenbank die Zinsen zur Bekämpfung der Inflation auf über 5 Prozent hieven. "Ich glaube, irgendetwas über 5 ist nach meinem Dafürhalten absolut wahrscheinlich", sagte sie im Interview mit dem Wall Street Journal. Die Notenbank sei in der "kniffligeren" zweiten Phase des Straffungszyklus angekommen. Im Dezember hatte die Fed den Leitzins um 50 Basispunkte auf 4,25 bis 4,50 Prozent erhöht. Die jüngsten US-Konjunkturdaten vom vergangenen Freitag hatten zuletzt die Hoffnungen auf eine gemäßigtere Gangart der Fed bei den kommenden Zinserhöhungen verstärkt.

Am Freitag werden JP Morgan, Citigroup, Wells Fargo und Bank of America mit ihren Ergebnissen für das vierte Quartal die Berichtssaison einläuten. Diese wird womöglich von Konjunktur- und Inflationssorgen geprägt sein. Analysten erwarten, dass die im S&P-500-Index notierten Konzerne den ersten Rückgang bei den Quartalsgewinnen im Vorjahresvergleich seit dem Höhepunkt der Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 berichten werden. Für das vierte Quartal rechnen die Analysten laut Factset mit einem Gewinnrückgang von im Schnitt 4,1 Prozent, was eine deutliche Kehrtwende gegenüber dem Wachstum von mehr als 31 Prozent im Vorjahr bedeuten sollte.

Dollar mit leichter Erholung

Der Dollar erholt sich etwas von den jüngsten Abgaben. Der Dollar-Index legt um 0,3 Prozent zu. Der nächste Impuls dürfte hier von den US-Verbraucherpreisen am Donnerstag ausgehen, heißt es.

Die Ölpreise legen etwas zu. Der Preis für die Sorte Brent steigt um 0,6 Prozent, der WTI-Preis um 0,8 Prozent. Das Umfeld ist jedoch volatil. Sorgen vor weiter ansteigenden Zinsen belasteten zwischenzeitlich. Höhere Kreditkosten in den USA und anderen Teilen der Welt dürften die Weltwirtschaft in diesem Jahr belasten, was die Nachfrage nach Energie dämpfen wird. Der Internationale Währungsfonds (IWF) sagt voraus, dass ein Drittel der Welt im Jahr 2023 eine Rezession erleben wird.

Die Renditen am US-Anleihemarkt erholen sich etwas von den jüngsten Abgaben. Die Rendite zehnjähriger Papiere legt um 8,9 Basispunkte auf 3,63 Prozent zu. Der Goldpreis kann seine jüngsten Gewinne leicht ausbauen. Die Feinunze verteuert sich um 0,1 Prozent.

Broadcom und Qualcomm mit Abgaben

Broadcom geben um 3,4 Prozent nach. Belastet wird die Aktie von einem Bericht, wonach Apple (-1,0%) an eigenen WiFi- und Bluetooth-Halbleitern arbeite, wodurch jene von Broadcom überflüssig würden. Auch derzeit noch von Qualcomm gefertigte Chips soll Apple Ende 2024 oder Anfang 2025 dem Bericht zufolge selbst fertigen wollen. Die Qualcomm-Aktie notiert 0,2 Prozent höher.

GE Healthcare Technologies (+0,9%) hat für das laufende Jahr ein anhaltendes organisches Wachstum in Aussicht gestellt. Das Unternehmen, das vergangene Woche von General Electric (+1,4%) abgespalten wurde, sieht nach Aussage von CEO Peter Arduini eine Entspannung der Lieferketten und eine verbesserte Nachfrage nach seinen Produkten und Dienstleistungen.

Amazon (+2,0%) hat Umstrukturierungen in Großbritannien angekündigt. Der Onlineriese schließt dort drei Logistikzentren mit insgesamt rund 1.200 Stellen in diesem Jahr. Die betroffenen Beschäftigten hätten aber alle die Möglichkeit, an einen anderen Standort versetzt zu werden, so der Konzern.

Für die Papiere von Frontline geht es um 24,6 Prozent aufwärts. Der Spezialist für Rohöltransporte auf dem Seeweg hat die im Juli bekannt gegebene Fusion über einen Aktientausch mit Euronav (-16,0%) gekündigt.

Nach dem Kurssprung von fast 24 Prozent zu Wochenbeginn geht es mit der Aktie von Bed Bath & Beyond um weitere 18,5 Prozent aufwärts. Der angeschlagene Einzelhändler hat enttäuschende Zahlen zum dritten Geschäftsquartal veröffentlicht, nachdem er in der vergangenen Woche die Anleger auf die Möglichkeit einer Insolvenz eingestimmt hatte. Nun versicherte Bed Bath & Beyond aber, alle strategischen Optionen zu prüfen und die Investoren zeitnah zu informieren.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 33.546,50 +0,1% 28,85 +1,2%

S&P-500 3.894,44 +0,1% 2,35 +1,4%

Nasdaq-Comp. 10.651,82 +0,2% 16,17 +1,8%

Nasdaq-100 11.115,37 +0,1% 6,92 +1,6%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,27 +6,3 4,21 -14,6

5 Jahre 3,75 +7,8 3,67 -25,2

7 Jahre 3,69 +8,0 3,61 -28,1

10 Jahre 3,63 +8,9 3,54 -25,4

30 Jahre 3,76 +10,2 3,66 -21,1

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:24 Uhr Mo, 17:01 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0734 +0,0% 1,0729 1,0741 +0,3%

EUR/JPY 141,99 +0,3% 141,74 141,70 +1,2%

EUR/CHF 0,9902 +0,2% 0,9895 0,9866 +0,0%

EUR/GBP 0,8832 +0,3% 0,8828 0,8810 -0,2%

USD/JPY 132,31 +0,3% 131,97 131,94 +0,9%

GBP/USD 1,2152 -0,3% 1,2165 1,2191 +0,5%

USD/CNH (Offshore) 6,7885 +0,1% 6,7850 6,7714 -2,0%

Bitcoin

BTC/USD 17.296,91 +0,5% 17.193,67 17.277,58 +4,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 75,24 74,63 +0,8% +0,61 -6,3%

Brent/ICE 80,13 79,65 +0,6% +0,48 -6,8%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 69,50 74,30 -6,5% -4,80 +2,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.873,50 1.871,80 +0,1% +1,70 +2,7%

Silber (Spot) 23,60 23,66 -0,2% -0,06 -1,5%

Platin (Spot) 1.079,50 1.081,25 -0,2% -1,75 +1,1%

Kupfer-Future 4,06 4,03 +0,8% +0,03 +6,5%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/err/ros

(END) Dow Jones Newswires

January 10, 2023 12:10 ET (17:10 GMT)

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