15.09.2022 18:14:40

MÄRKTE USA/Börsen mit Abschlägen nach Konjunkturdaten

NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen zeigen sich am Donnerstag mit Abschlägen. Geprägt ist der Handel weiterhin von einer hohen Volatilität. Die Anleger müssen eine Fülle von Konjunkturdaten verarbeiten, die Licht und Schatten enthielten, aber nichts an der Erwartung änderten, dass die US-Notenbank in der kommenden Woche die Zinsen erneut anheben wird.

Gegen Mittag (Ortszeit New York) notiert der Dow-Jones-Index 0,3 Prozent tiefer bei 31.050 Punkten, der S&P-500 gibt um 0,7 Prozent nach. Für den Nasdaq-Composite geht es um 1,0 Prozent nach unten.

Unter den Konjunkturdaten des Tages fiel der Philadelphia Fed Index im September überraschend deutlich und überdies in negatives Terrain. Der Empire State Manufacturing Index erholte sich dagegen wider Erwarten in diesem Monat, verharrte aber knapp im negativen Bereich. Die Importpreise gingen im August deutlich weniger stark zurück als erwartet. Die Einzelhandelsumsätze legten im vergangenen Monat leicht zu; hier war mit einer Stagnation gerechnet worden. Und in der vergangenen Woche beantragten weniger Amerikaner als erwartet erstmals Arbeitslosenhilfe. Die Industrieproduktion schrumpfte im August leicht, während Ökonomen mit einem unveränderten Niveau gerechnet hatten, und auch die Kapazitätsauslastung lag leicht unter den Erwartungen. Die Juli-Daten zu den Lagerbeständen entsprachen den Erwartungen.

Vor allem die Daten aus dem Einzelhandel und vom Arbeitsmarkt gelten als Indikatoren für den geldpolitischen Kurs der US-Notenbank. Am Markt herrscht derzeit die Erwartung vor, dass die Fed auf ihrer Zinssitzung in der kommenden Woche den Leitzins abermals um 75 Basispunkte erhöhen wird. Nach den jüngsten Inflationsdaten rechnen einige Marktteilnehmer zwar auch mit einer Zinserhöhung um 100 Basispunkte. Diese wird am Donnerstag nach den Daten aber nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 19 Prozent eingepreist, am Mittwoch waren es noch über 30 Prozent.

Adobe mit Kursrutsch

Die Aktie von Adobe knickt um 17,1 Prozent ein. Das Unternehmen teilte mit, dass es für 20 Milliarden Dollar die Design-Plattform Figma übernehmen wolle, und zog bei dieser Gelegenheit die Veröffentlichung der Zahlen zum dritten Geschäftsquartal vor, die eigentlich nach Börsenschluss erfolgen sollte. Der Umsatz verfehlte die Erwartungen, dafür fiel das Ergebnis je Aktie besser aus als angenommen.

Paypal verlieren 0,9 Prozent, nachdem der Finanzchef des Zahlungsdienstleisters nach nur einem Monat im Amt aus gesundheitlichen Gründen beurlaubt wurde.

Activision Blizzard notieren 0,1 Prozent höher, nachdem die britische Wettbewerbsbehörde CMA eine vertiefte Prüfung der geplanten Übernahme des Onlinespiele-Anbieters durch Microsoft (-2,5%) angekündigt hat.

Tesla (+0,5%) ist wegen Angaben zu seiner Fahrerassistenz-Technologie in den Elektroautos verklagt worden. In einer beim Bundesgericht in San Francisco eingereichten Klage heißt es, dass der US-Konzern falsche Versprechungen zu der Technologie gemacht habe. Die Fähigkeiten seiner Autopilot- und Full-Self-Driving-Funktionen seien "täuschend und irreführend" übertrieben dargestellt.

Gap büßen 3,2 Prozent ein, nachdem der Rapper Kanye West seine Partnerschaft mit dem Bekleidungsunternehmen aufgrund angeblicher Vertragsverletzungen aufgekündigt hat.

Mit Erleichterung wird derweil aufgenommen, dass ein Streik der Eisenbahner abgewendet wurde, nachdem sich die Tarifpartner geeinigt haben. Allerdings profitieren nicht alle Eisenbahn-Aktien: CSX fallen um 2,1 Prozent, Union Pacific verbessern sich indessen um 2,3 Prozent.

Ölpreise geben etwas nach

Die Ölpreise geben nach dem Anstieg vom Vortag nun deutlich nach. Der Ölmarkt bewege sich im Spannungsfeld aus Angebots- und Nachfragesorgen, berichten Marktteilnehmer. Aktuell dominiere die Befürchtung, dass konjunkturbedingt weniger Öl nachgefragt werde.

Am Devisenmarkt zeigt sich der Dollarindex nach den Konjunkturdaten wenig verändert. Der Euro notiert knapp unter Parität zum Dollar.

Am Anleihemarkt steigt die Rendite zehnjähriger Papiere um 5,1 Basispunkte auf 3,46 Prozent. Am kurzen Ende legt sie bei den zweijährigen Papieren um 8,1 Basispunkte zu auf 3,86 Prozent. Die Zinsstruktur zeigt damit weiter einen inversen Verlauf auf, was am Markt als Signal für eine anstehende Rezession gilt.

Der Goldpreis gibt um 1,6 Prozent nach. Zuletzt hatte vor allem die Erwartung eines weiter entschlossenen Zinserhöhungskurses der US-Notenbank den Preis des zinslosen Edelmetalls deutlich belastet.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 31.049,46 -0,3% -85,63 -14,6%

S&P-500 3.917,93 -0,7% -28,08 -17,8%

Nasdaq-Comp. 11.601,17 -1,0% -118,51 -25,9%

Nasdaq-100 11.975,22 -1,3% -159,18 -26,6%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 3,86 +8,1 3,78 313,0

5 Jahre 3,67 +6,5 3,61 241,2

7 Jahre 3,59 +6,6 3,53 215,4

10 Jahre 3,46 +5,1 3,41 194,7

30 Jahre 3,49 +2,7 3,46 158,6

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:11 Mi, 17:20 % YTD

EUR/USD 0,9996 +0,2% 0,9964 0,9996 -12,1%

EUR/JPY 143,40 +0,4% 143,13 142,61 +9,6%

EUR/CHF 0,9596 -0,1% 0,9603 1,0412 -7,5%

EUR/GBP 0,8700 +0,6% 0,8656 0,8635 +3,5%

USD/JPY 143,46 +0,2% 143,62 142,68 +24,6%

GBP/USD 1,1488 -0,5% 1,1511 1,1577 -15,1%

USD/CNH (Offshore) 7,0090 +0,5% 6,9775 6,9693 +10,3%

Bitcoin

BTC/USD 19.774,82 -2,1% 20.141,32 20.262,60 -57,2%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 85,45 88,48 -3,4% -3,03 +20,4%

Brent/ICE 90,96 94,1 -3,3% -3,14 +23,0%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 211,50 217,88 -2,9% -6,38 +263,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.668,60 1.696,00 -1,6% -27,40 -8,8%

Silber (Spot) 19,23 19,73 -2,5% -0,50 -17,5%

Platin (Spot) 911,70 909,85 +0,2% +1,85 -6,1%

Kupfer-Future 3,51 3,54 -0,8% -0,03 -20,8%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/err/cln

(END) Dow Jones Newswires

September 15, 2022 12:15 ET (16:15 GMT)

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