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10.03.2017 22:44:43

MÄRKTE USA/Börsen nach Payrolls etwas fester - Dollar schwächelt

   NEW YORK (Dow Jones)--Ein erneut robuster US-Arbeitsmarktbericht ("Payrolls") hat der US-Notenbank am Freitag den wohl letzten Mosaikstein für eine Zinserhöhung in der kommenden Woche geliefert. Mit einem Anstieg um 235.000 Stellen wurde die Prognose einer Zunahme um 197.000 übertroffen. Die Reaktion an der Wall Street hielt sich aber in Grenzen, da mit einem erneut starken Bericht gerechnet worden war. Schon der ADP-Arbeitsmarktbericht für den privaten Sektor hatte im Wochenverlauf positiv überrascht. Überdies setzten die Ölpreise nach zaghaften Erholungsansätzen ihre Talfahrt fort, was besonders die Aktien der Energiebranche drückte.

   Der Dow-Jones-Index stieg um 0,2 Prozent auf 20.903 Punkte. Der S&P-500 gewann 0,3 Prozent und der Nasdaq-Composite 0,4 Prozent. Umgesetzt wurden 838 (Donnerstag: 882) Millionen Aktien. Nachdem Kursgewinner in den vergangenen Tagen stets klar in der Minderheit waren, kehrte sich das Verhältnis am Freitag um. Im Plus schlossen nach vorläufigen Angaben 2.001 (905) Titel, denen 979 (2.101) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert gingen 120 (97) Titel aus dem Handel.

   Die Arbeitslosenquote lag wie erwartet bei 4,7 Prozent. Die verstärkt im Fokus stehenden Stundenlöhne stiegen um 0,2 Prozent oder 0,06 Dollar auf 26,09 Dollar. Ökonomen hatten ein Plus von 0,3 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich lagen die Löhne um 2,8 Prozent höher. "Die Lohnentwicklung weist aber darauf hin, dass die bereits erhöhten Zinserwartungen korrekturanfällig sind", sagt Ralf Umlauf von der Helaba. Denn noch immer sei der Lohndruck als moderat zu bezeichnen.

   Die an den Finanzmärkten implizierte Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte in der kommenden Woche ist nach entsprechenden Signalen von Fed-Vertretern mittlerweile auf über 90 Prozent gestiegen.

   Dazu kommt ein erhöhter Konjunkturoptimismus nicht nur in den USA, sondern auch in Europa, nachdem die EZB für das laufende Jahr mit einer deutlich höheren Inflation als bisher rechnet und sich mit Blick auf die Konjunktur etwas optimistischer als bislang äußerte.

Dollar kommt mit US-Arbeitsmarktbericht leicht unter Druck Etwas deutlicher fiel die Reaktion am Devisenmarkt aus, wo der Dollar zum Euro nachgab. Händler erklärten diese untypische Entwicklung - eigentlich hätten die Zinserwartungen den Dollar stärken müssen - mit dem verhaltenen Anstieg der Löhne. Dieser könnte die Fed bremsen und die Geldpolitik weniger aggressiv straffen lassen. "Nach den ADP-Daten hatten viele Anleger wohl einen 'hammermäßigen' Arbeitsmarktbericht erwartet und schon mit vier statt nur drei Zinserhöhungen in diesem Jahr gerechnet", meinte Bill Stone, Chief Investment Strategist bei PNC Asset Management. Diese Hoffnung habe sich nicht ganz erfüllt.

   Die Gemeinschaftswährung näherte sich im späten Handel der Marke von 1,07 Dollar, was gleichzeitig den höchsten Stand seit drei Wochen bedeutete. Bevor EZB-Präsident Mario Draghi am Donnerstag nach der EZB-Sitzung das Wort ergriffen hatte, lag der Euro noch bei 1,0560 Dollar.

   Der Goldpreis war zeitweise unter die Marke von 1.200 Dollar gerutscht und pendelte später um diese Marke. Zum Settlement notierte die Feinunze bei 1.201,40 Dollar und somit 0,2 Prozent niedriger als am Donnerstag. Im nachfolgenden elektronischen Handel legte sie auf 1.204 Dollar zu. Mit der Aussicht auf eine US-Zinserhöhung in der kommenden Woche dürfte eine nachhaltige Erholung des zinslosen Edelmetalls unwahrscheinlich sein, so ein Beobachter.

   Am US-Anleihemarkt linderte der moderate Anstieg der Löhne etwas die Angst vor rasch steigenden Zinsen, die schon in Umlauf befindliche Schuldtitel unattraktiv machen würden. Die Notierungen machten einen Teil ihrer jüngsten Verluste wett. Die Rendite zehnjähriger Papiere reduzierte sich im Gegenzug um 3 Basispunkte auf 2,58 Prozent. Übergeordnet bleibt die Aufwärtstendenz allerdings erhalten, vor den EZB-Ausführungen lag sie noch bei 2,56 Prozent.

   Zentrales Thema am Ölmarkt war erneut die Überversorgung. In der vergangenen Woche waren in den USA acht weitere Ölförderanlagen in Betrieb genommen worden, wie das Unternehmen Baker Hughes meldete. Mit diesem achten Anstieg in Folge summiert sich die Zahl der "aktiven" Bohranlagen auf 617 - den höchsten Stand seit 18 Monaten. Der schwächere Dollar stützte die Preise nicht, obwohl er Öl für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum verbilligt. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 1,6 Prozent auf 48,49 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent ermäßigte sich um 1,6 Prozent auf 51,37 Dollar.

Exxon rücken mit BP-Spekulationen in den Fokus In der Öl-Branche bahnt sich möglicherweise eine große Übernahme an. So berichtet die britische Zeitung "Evening Standard" vom möglichen Interesse von Exxon Mobil an BP. "Mit dem sehr schwachen Cable (Pfund/Dollar) sind Zukäufe britischer Ölkonzerne durch die Großen in den USA sehr lukrativ geworden", sagt ein Händler. In dem Bericht heißt es, BP habe die Sorge, dass Exxon Mobil mehr als 600 Pence je BP-Aktie bieten könnte - und dass vom Kursniveau enttäuschte BP-Aktionäre ein solches Angebot annehmen könnten. Zudem hätten beide Konzerne teils dieselben Aktionäre, so zum Beispiel Blackrock und Vanguard.

   "Auf dem Investorentag in New York am 1. März hat der neue CEO von Exxon Mobil eine recht klare Absage an große Deals erteilt", merkt ein anderer Händler an. Der Fokus bei dem Treffen habe auf einer starken Bilanz und hohen Dividenden gelegen. Dem Bericht zufolge wollten sich beide Konzerne nicht äußern. Die Exxon-Aktie schloss, auch belastet vom Ölpreisverfall, um 0,1 niedriger.

   Time schlossen unverändert. Kreisen zufolge soll es weitere Interessenten an dem Medienunternehmen geben, das sich bereits mitten in einem Verkaufsprozess befindet und für das abschließende Gebote innerhalb der nächsten beiden Wochen erwartet werden. Unter anderem gilt Meredith als ein Interessent. Die Aktie verlor 1,6 Prozent.

   Die Finisar-Aktie brach um fast 23 Prozent ein, nachdem der Hersteller optischer Komponenten mit seinem Quartalsbericht und seinem Ausblick in allen Belangen enttäuschte. Verifone verzeichneten ein Minus von 6,2 Prozent. Der Bezahldienstleister hatte Ergebnisse vorgelegt, die rückläufig waren, gleichwohl aber noch besser als von Analysten erwartet.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 20.902,98 0,21 44,79 5,77 S&P-500 2.372,61 0,33 7,74 5,98 Nasdaq-Comp. 5.861,73 0,39 22,92 8,89 Nasdaq-100 5.385,90 0,41 21,92 10,74

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,36 -1,9 1,38 15,7 5 Jahre 2,10 -3,3 2,14 17,9 7 Jahre 2,40 -3,7 2,43 15,0 10 Jahre 2,58 -3,1 2,61 13,3 30 Jahre 3,16 -2,6 3,19 9,6

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.28 Uhr Do, 17.17 Uhr % YTD EUR/USD 1,0687 +1,53% 1,0526 1,0571 +1,6% EUR/JPY 122,6281 +1,72% 120,5504 121,40 -0,3% EUR/CHF 1,0794 +0,93% 1,0694 1,0726 +0,8% EUR/GBP 0,8778 +1,37% 0,8659 1,1491 +3,0% USD/JPY 114,74 +0,19% 114,52 114,83 -1,9% GBP/USD 1,2175 +0,14% 1,2157 1,2147 -1,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,45 49,28 -1,7% -0,83 -12,6% Brent/ICE 51,35 52,19 -1,6% -0,84 -11,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.204,22 1.200,90 +0,3% +3,32 +4,6% Silber (Spot) 17,04 16,95 +0,5% +0,09 +7,0% Platin (Spot) 941,45 935,50 +0,6% +5,95 +4,2% Kupfer-Future 2,59 2,57 +0,8% +0,02 +3,4% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/cln

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   March 10, 2017 16:14 ET (21:14 GMT)

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