09.06.2022 18:13:41

MÄRKTE USA/Börsen setzen Verlustserie mit Zinsbeschlüssen fort

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street knüpft am Donnerstag an die Vortagesverluste an. Vorbörslich hatte der Aktienterminmarkt zwischenzeitlich noch Aufschläge angedeutet, doch der möglichen Erholung machten die Zinsbeschlüsse der Europäischen Zentralbank einen Strich durch die Rechnung. Denn die hat für Juli und September Zinserhöhungen angekündigt und ihre Inflationsprognose für 2022 und 2023 angehoben. "Die Inflationsprognose für nächstes Jahr ist deutlich höher als gedacht", kommentiert ein Händler. Damit müsste der Zinserhöhungszyklus länger laufen." Dass nun auch auf der anderen Seite des Atlantiks die Zinswende eingeläutet ist, belastet die US-Börsen. Denn die EZB war lange Zeit anders als die US-Notenbank sehr zögerlich.

Gegen Mittag (Ortszeit New York) verliert der Dow-Jones-Index 0,4 Prozent, S&P-500 und Nasdaq-Composite büßen jeweils 0,5 Prozent ein. Die bekannten Belastungsfaktoren eines sinkenden Wachstums gepaart mit hoher Inflation und steigenden Zinsen verhinderten eine durchgreifende Trendwende am US-Aktienmarkt, heißt es im Handel. Die Gemengelage könne das Schreckgespenst einer drohenden Rezession nicht vertreiben. Dazu passen etwas schwächer als erhofft ausgefallene wöchentliche Arbeitsmarktdaten in den USA. "Es ist ein komplexes Spiel, bei dem es darum geht, die eskalierende Inflation einzudämmen und gleichzeitig das Wachstum nicht zu ersticken", erläutert Analystin Susannah Streeter von Hargreaves Lansdown die Kaufzurückhaltung.

Euro dreht ins Minus

Der Euro zeigt sich nach den Beschlüssen der Europäischen Zentralbank und der anschließenden Pressekonferenz mit Präsidentin Christine Lagarde nun doch deutlich schwächer. Zwischenzeitlich hatte die Gemeinschaftswährung mit Aufschlägen reagiert. Der Euro sinkt im Tief auf 1,0645 US-Dollar nach einem Tageshoch von 1,0774, nachdem er unmittelbar vor den EZB-Entscheidungen noch bei rund 1,07 gehandelt worden war. Im Handel verweist man auf Aussagen von Lagarde.

Diese legten nahe, dass bei der angekündigten zweiten Leitzinserhöhung im September ein Schritt von 50 Basispunkten keineswegs sicher sei, so die Analysten von Monex Europe. Einerseits habe Lagarde eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen solchen Schritt im September signalisiert, andererseits aber auch betont, dass die EZB bestrebt sei, sich in ihrer Politik völlige Handlungsfreiheit zu bewahren, so Devisenanalyst Simon Harvey

Daneben hat die EZB die Inflationserwartungen für 2022 und 2023 deutlich stärker als erwartet angehoben - das spricht für einen längeren Zinserhöhungszyklus. Nicht nur in Europa, auch in den USA geraten die Rentennotierungen mit der Aussicht auf steigende Leitzinsen unter Druck - die Renditen steigen kräftig.

Die steigenden Marktzinsen drücken derweil den Goldpreis. Die Erdölpreise geben ebenfalls nach. Inflation und Leitzinsanhebungen könnten die Konjunktur abwürgen und so die Erdölnachfrage belasten, heißt es.

Am Aktienmarkt steigen Tesla um 3 Prozent - nach einer Hochstufung auf "Kaufen" durch die UBS. Five Below fallen um 3,5 Prozent ab. Steigende Kosten haben dem Einzelhändler sinkende Erstquartalsergebnisse beschert. Die Papiere von Oxford Industries klettern um 5,1 Prozent. Das Textilunternehmen übertraf mit den Erstquartalszahlen die Markterwartungen. Zudem wurde die Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2022 nach oben genommen. NXP gewinnen mit neuen Spekulationen über ein Interesse Samsungs an dem Halbleiterunternehmen 6,7 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 32.787,26 -0,4% -123,64 -9,8%

S&P-500 4.096,29 -0,5% -19,48 -14,1%

Nasdaq-Comp. 12.022,90 -0,5% -63,37 -23,2%

Nasdaq-100 12.569,48 -0,4% -45,65 -23,0%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 2,80 +3,7 2,76 206,9

5 Jahre 3,08 +5,0 3,03 181,5

7 Jahre 3,09 +3,4 3,06 165,0

10 Jahre 3,05 +2,6 3,02 153,6

30 Jahre 3,18 +0,7 3,17 128,2

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 10:00 17:31 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0656 -0,6% 1,0698 1,0738 -6,3%

EUR/JPY 142,85 -0,7% 142,86 143,78 +9,2%

EUR/CHF 1,0417 -0,7% 1,0481 1,0467 +0,4%

EUR/GBP 0,8511 -0,4% 0,8563 0,8559 +1,3%

USD/JPY 134,05 -0,1% 133,46 133,88 +16,5%

GBP/USD 1,2516 -0,2% 1,2495 1,2547 -7,5%

USD/CNH (Offshore) 6,6929 -0,1% 6,6923 6,6899 +5,3%

Bitcoin

BTC/USD 30.294,75 -0,3% 30.506,34 30.459,14 -34,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 121,49 122,11 -0,5% -0,62 +66,9%

Brent/ICE 123,17 123,58 -0,3% -0,41 +63,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.845,63 1.853,43 -0,4% -7,81 +0,9%

Silber (Spot) 21,71 22,06 -1,6% -0,35 -6,9%

Platin (Spot) 976,60 1.009,50 -3,3% -32,90 +0,6%

Kupfer-Future 4,39 4,46 -1,6% -0,07 -1,5%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/flf

(END) Dow Jones Newswires

June 09, 2022 12:13 ET (16:13 GMT)

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