MÄRKTE USA/Citigroup und Einzelhandel lassen Aktienbullen hoffen

   Von Florian Faust

   Die Wall Street bewegt sich am Montag im Spannungsfeld der Eskalation in der Ukraine und einer positiven Überraschung der Berichtsperiode. Dank kräftiger Unterstützung der Citigroup ziehen die Terminkontrakte auf wichtige US-Indizes vorbörslich an, weshalb Händler nun auf einen positiven Handelsbeginn der Wall Street setzen. Danach sah es vor Veröffentlichung des Geschäftsberichtes zunächst nicht aus. Rückenwind kommt daneben auch vom Einzelhandel. Die Branchenumsätze stiegen im März deutlicher als von Volkswirten vorhergesagt. Zudem wurden die Vormonatserlöse nach oben revidiert. Da das US-BIP ganz entscheidend vom privaten Konsum abhängt, achten Investoren sehr genau auf die Entwicklung im Einzelhandel. Rund 30 Minuten vor der Startglocke gewinnt der Terminkontrakt auf den S&P-500 etwa 0,5 Prozent, sein Pendant auf Nasdaq-100 steigt um 0,6 Prozent.

   Die Citigroup hat im Auftaktquartal 2014 trotz etwas geringerer Einnahmen mehr verdient als vom Markt erwartet. Der bereinigte Gewinn je Aktie liegt bei 1,30 US-Dollar und damit deutlich über der Konsensschätzung von 1,14 Dollar und auch über der Flüsterschätzung von nur 1,11 Dollar. "Bei der Citigroup hatte man eher mit einer negativen Überraschung gerechnet", sagt ein Händler und verweist auf das abschreckende Beispiel von J.P. Morgan. Die Großbank hatte zum Wochenausklang Anleger mit schwachen Geschäftszahlen verschreckt. Citigroup-Papiere legen vorbörslich um 3,6 Prozent zu.

   Gebremst wird der Aufwärtsdrang der US-Börsen von der Eskalation in der Ukraine. Nach dem Ausbruch blutiger Gefechte zwischen ukrainischen Elitetruppen und prorussischen Milizen ist der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zu einer Dringlichkeitssitzung zusammengekommen. Am Sonntag waren bei Feuergefechten nach Angaben des ukrainischen Innenministers Arsen Awakow mehrere Menschen getötet und verletzt worden. Russland stößt derweil immer deutlichere Warnungen gegen die ukrainische Führung und den Westen aus.

   Marktstratege Wayne Kaufman von Rockwell Securities bleibt langfristig "bullisch" gestimmt für Aktien, sieht aber kurzfristig Risiken. "Ein Markt, der auf Signale einer Überverkauftheit nicht reagiert, bleibt anfällig", warnt der Experte.

   Der Goldpreis steigt auf den höchsten Preis seit drei Wochen, gibt aber einen Teil seiner Aufschläge wieder ab. Aktuell kostet die Feinunze 1.323 US-Dollar nach Kursen unter 1.320 Dollar zum Wochenausklang. Im Devisenhandel profitiert der Dollar von den schlechten Nachrichten aus der Ukraine. Die Gemeinschaftswährung wird 1,3814 Dollar gehandelt, im frühen europäischen Handel kostete sie noch 1,3870 Dollar. Niedrige Inflationsdaten aus der Eurozone befeuern derweil weiter die Deflationsdebatte und belasten den Euro zusätzlich. Die positiven Einzelhandelsdaten drücken derweil die Notierungen am US-Rentenmarkt. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um drei Basispunkte auf 2,65 Prozent. Der Ölpreis bewegt sich kaum.

   Am Aktienmarkt schießen WebMD vorbörslich um 12 Prozent in die Höhe. Das Gesundheitsportal wartete mit einem optimistischen Ausblick auf.

   DJG/DJN/flf/kla

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   April 14, 2014 09:07 ET (13:07 GMT)

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