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31.10.2022 21:08:42

MÄRKTE USA/Dow leichter, aber mit bestem Oktober seiner Geschichte

Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Euphorie vor dem Wochenende mit einem Sechswochenhoch hat sich zum Start in die neue Woche an der Wall Street Vorsicht breitgemacht. Auch nahmen einige Anleger Gewinne mit.

Die Blicke waren auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch gerichtet. Dann dürfte eine abermalige Erhöhung um 75 Basispunkte anstehen, was aber als eingepreist gilt. Mehr Spannung verspricht daher der Zinsausblick. Nicht auszuschließen, dass die jüngste kurstreibende Annahme, eines danach womöglich verringerten Zinserhöhungstempos verfrüht gewesen sein könnte. Sollte die Fed keine entsprechenden Hinweise senden, müsste ein Teil des jüngsten Börsenoptimismus ausgepreist werden, hieß es warnend.

Aktuell sind die Erwartungen etwa ausgeglichen, ob es im Kampf gegen die Inflation im Dezember erneut um 75 Basispunkte nach oben geht mit den US-Zinsen oder nur um 50.

Der Dow-Jones-Index ging mit einem Minus von 0,4 Prozent auf 32.733 Punkte aus dem Tag. Der S&P-500 büßte 0,7 Prozent ein, die Nasdaq-Indizes, die als empfindlicher gegenüber steigenden Zinsen gelten, um bis zu 1,2 Prozent. Der Dow fuhr damit mit einem Plus von rund 14 Prozent den größten Oktobergewinn seiner Geschichte ein.

An der Nyse gab es nach ersten Angaben 1.532(Freitag: 2.382) Kursgewinner und 1.686 (801) Kursverlierer. Unverändert schlossen 113 (108) Titel.

Etwas gedämpft wurde die Stimmung außerdem von wenig ermutigenden neuen Konjunkturdaten aus China und auch vom Einkaufsmanagerindex aus Chicago, der unter Erwarten ausfiel und sich weiter im Schrumpfung anzeigenden Bereich bewegt.

Renditen und Dollar steigen

Am Devisenmarkt spielten die Akteure die Zinserhöhungskarte, der Dollarindex legte um 0,8 Prozent zu. Der Euro kostet zuletzt 0,9881 Dollar. Auf ihn drückte, dass die Verbraucherpreise in der Eurozone im Oktober nochmals stärker gestiegen waren als erwartet und die EZB darauf aber kaum mit noch stärkeren Zinserhöhungen reagieren dürfte als ohnehin avisiert - aus Rücksicht auf die davon ausgehenden Risiken für die ohnehin schon schwache Konjunktur.

Auch am Rentenmarkt bewegte die Zinsspekulation, die Renditen stiegen im Verlauf etwas deutlicher, im Zehnjahresbereich um 6 Basispunkte auf 4,07 Prozent.

Wynn Ressorts von Einstieg beflügelt

Am Aktienmarkt lagen Energiewerte (+0,7%) an der Spitze. Dabei half, dass der US-Gaspreis um über 11 Prozent anzog, nachdem er zuvor auf ein Zweimonatsfief gefallen war. Den jüngsten Preisrutsch hatten laut Marktexperten rekordhohe Produktionsraten, eine schwächer als normal ausfallende Inlandsnachfrage und die Befürchtung ausgelöst, dass die weltweite Nachfrage nach verflüssigtem Erdgas (LNG) aufgrund der hohen Preise zurückgehen könnte. Die aktuelle Erholung deute nun darauf hin, dass diese ungünstigen Faktoren eingepreist seien.

Nachdem der Kasino- und Hotelmogul Tilman Fertitta eine Beteiligung von 6 Prozent an Wynn Resorts bekannt gegeben hatte, ging es für die Wynn-Aktie um fast 10 Prozent nach oben. Fertitta ist damit der zweitgrößte Einzelaktionär des in Las Vegas ansässigen Kasinobetreibers, der stark vom Geschäft auf der chinesischen Insel Macau abhängt.

Apple verloren 1,5 Prozent. Laut Berichten haben in China Mitarbeiter des Zulieferers Foxconn nach einem Corona-Lockdown die Flucht ergriffen. Zhengzhou ist einer der wichtigsten Produktionsstandorte für die iPhones von Apple.

Terran Orbital gewannen nach zunächst viel deutlicheren Aufschlägen am Ende nur gut 2 Prozent, nachdem der Wehrtechnikkonzern Lockheed Martin (+0,4%) die Beteiligung an dem Anbieter von Satellitentechnik aufgestockt hatte.

Thermo Fisher Scientific (+2,0%) verstärkt sich im Diagnostikgeschäft mit dem Zukauf von The Binding Site Group für 2,6 Milliarden Dollar. Ford legten mit Abfindungspaketen für als "leistungsschwach" geltende Mitarbeiter um 0,8 Prozent zu.

First Solar machten einen Satz um rund 10 Prozent. Laut den Analysten der Bank of America zeigt der Drittquartalsbericht des Solarenergieunternehmens den Beginn eines neuen sehr vorteilhaften Angebotsumfelds vor dem Hintergrund des Gesetzes zur Abmilderung der Inflationsfolgen.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 32.732,95 -0,4% -128,85 -9,9%

S&P-500 3.871,98 -0,7% -29,08 -18,8%

Nasdaq-Comp. 10.988,15 -1,0% -114,31 -29,8%

Nasdaq-100 11.405,57 -1,2% -140,64 -30,1%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,47 +7,0 4,40 374,4

5 Jahre 4,23 +5,1 4,18 297,2

7 Jahre 4,15 +4,2 4,11 271,1

10 Jahre 4,07 +5,3 4,01 255,8

30 Jahre 4,20 +5,5 4,14 229,9

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:28 Uhr Fr, 17:14 Uhr % YTD

EUR/USD 0,9884 -0,7% 0,9944 0,9940 -13,1%

EUR/JPY 146,96 -0,1% 147,08 146,63 +12,3%

EUR/CHF 0,9897 -0,3% 0,9928 1,0031 -4,6%

EUR/GBP 0,8618 +0,4% 0,8582 0,8585 +2,6%

USD/JPY 148,68 +0,7% 147,99 147,48 +29,2%

GBP/USD 1,1468 -1,1% 1,1582 1,1581 -15,3%

USD/CNH (Offshore) 7,3367 +0,9% 7,3064 7,2803 +15,5%

Bitcoin

BTC/USD 20.395,71 -0,9% 20.474,01 20.491,38 -55,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 86,20 87,90 -1,9% -1,70 +23,4%

Brent/ICE 94,85 95,77 -1,0% -0,92 +28,9%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 122,00 139,31 -12,4% -17,31 +114,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.633,36 1.644,35 -0,7% -11,00 -10,7%

Silber (Spot) 19,16 19,22 -0,3% -0,07 -17,8%

Platin (Spot) 929,00 947,75 -2,0% -18,75 -4,3%

Kupfer-Future 3,38 3,43 -1,5% -0,05 -23,4%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos

(END) Dow Jones Newswires

October 31, 2022 16:09 ET (20:09 GMT)

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