29.11.2017 15:16:42
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MÄRKTE USA/Dow mit Hoffnung auf Steuerreform auf Kurs 24.000 Punkte
Von Steffen Gosenheimer
NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street deutet sich nach der Vortagesrally am Mittwoch ein verhaltener Handelsbeginn an. Damit bleibt die runde Marke von 24.000 Punkten für den Dow-Jones-Index in Schlagweite, denn es fehlen nur noch rund 160 Punkte. Am Dienstag hatte der Dow einen Satz von immerhin 256 Zählern nach oben gemacht und das zigste Jahreshoch markiert. Für einen positiven Impuls hatten Fortschritte bei der US-Steuerreform gesorgt.
Am Dienstag segnete nämlich der Haushaltsausschus des Senats den Steuerentwurf mit knapper Mehrheit ab. Nun muss der Senat darüber abstimmen, bevor dann die Entwürfe des Senats und des Repräsentantenhauses in Einklang gebracht werden müssen.
Der Aktienmarkt bewege sich im Spannungsfeld des nordkoreanischen Raketentests einerseits und der Hoffnung auf eine baldige Steuerreform in den USA andererseits, heißt es im Handel. "Hauptthemen bleiben aber die Steuerreform und die Versuche von Präsident Donald Trump, sie durch den Senat zu bekommen. Sollte der Senat den Entwurf absegnen, dürfte dies als großer Erfolg für Trump angesehen werden", sagt Analyst Konstantinos Anthis von ADS.
Hartwig Kos, Chefinvestmentstratege bei SYZ Asset Management, spricht von einem aktuell "perfekten" Umfeld für Aktien, warnt aber zugleich: "Sollte aber die Inflation anziehen, die Geldpolitik etwas straffer und das Wachstum etwas moderater ausfallen, kann sich dies rasch ändern."
Ganz aktuell gibt es dafür keine Indizien. Die zweite Lesung des US-BIP im dritten Quartal ist wie erwartet ausgefallen mit einer Jahresrate von 3,3 Prozent. Ähnliches gilt für die gleichzeitig mitgelieferte Preiskomponente: Der Kern-PCE-Deflator fiel minimal höher aus, der BIP-Deflator minimal niedriger als gedacht.
Die Daten unterstreichen insgesamt die robuste Lage der US-Konjunktur und dürften die US-Notenbank in ihrem Zinserhöhungsprozess bestärken. Tatsächlich sagte die scheidende US-Notenbankchefin Janet Yellen am Mittwoch, dass die US-Notenbank den Kurs gradueller Zinserhöhungen fortführen werde. Bei ihrer letzten Anhörung im gemeinsamen Wirtschaftsausschuss des Kongresses zeichnete Yellen zudem ein optimistisches Bild der Konjunktur im zweiten Halbjahr und äußerte erneut die Einschätzung, dass die anhaltend schwache Inflation das Ergebnis vorübergehender Faktoren sei.
Der Dollar zog nach den BIP- und Preisdaten kurz etwas an zum Euro, kommt aber wieder zurück. Zum Yen verteidigt er seine Zugewinne aber und kostet 112,02 Yen, verglichen mit zuvor etwa 111,60. Das Gold gibt deutlicher nach um 0,5 Prozent auf 1.287 Dollar je Feinunze. Die Zehnjahresrendite von US-Staatsanleihen steigt dazu passend um 4 Ticks auf 2,37 Prozent.
Bankenaktien potenzielle TagesfavoritenAm Aktienmarkt dürften Finanzwerte zu den Favoriten zählen. Banken gelten als mutmaßlich größte Profiteure einer Steuerreform, profitieren aber auch von den steigenden Renditen am Anleihemarkt und damit auch im Kreditgeschäft. Mit der Steuerreform verknüpfen die Märkte die Erwartung einer sich beschleunigenden Inflation und damit eines anhaltenden Zinserhöhungsprozesses der US-Notenbank.
Bei den Einzelwerten knicken Autodesk vorbörslich auf Nasdaq.com um 11,8 Prozent ein. Der Anbieter von Design-Software strukturiert sich um und baut 13 Prozent seiner Belegschaft ab. Der etwas besser als gedacht ausgefallene Gewinn im Berichtsquartal gerät darüber in den Hintergrund.
Der Kinobetreiber Cineworld Group will den US-Konkurrenten Regal Entertainment Group (RGC) für insgesamt 3,1 Milliarden Dollar übernehmen. Die Verhandlungen mit der Regal-Führung seien bereits fortgeschritten, erklärte das britische Unternehmen. Sollte das Vorhaben gelingen, würde Cineworld zum Marktführer AMC aufschließen. RGC ziehen um 5 Prozent an auf 20,61 Dollar.
Für Marvell Technology geht es um 1,9 Prozent nach oben. Der Chiphersteller hat im dritten Quartal besser abgeschnitten als Experten erwartet hatten. Auch die Marvell-Ziele für das vierte Quartal übertreffen die bisherigen Schätzungen der Experten.
Tiffany & Co. zeigen sich nach etwas besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen wenig verändert und geben um 0,5 Prozent nach.
Ölpreise im Bann der Opec-SitzungAm Ölmarkt zeigt die bisherige Tagestendenz leicht nach unten. Daten des Branchenverbandes API zeigten am späten Dienstag einen Anstieg der Ölvorräte. Um 16.30 Uhr MEZ stehen die offiziellen Vorratsdaten auf dem Terminkalender. Stärker als auf die Entwicklung der Lagervorräte schaue der Markt derzeit aber auf die Opec und deren Beratungen am Donnerstag in Wien. Dabei geht es um eine Ausdehnung der Fördebegrenzung, die im März 2018 ausläuft. Dem Vernehmen nach strebt das Nicht-Opec-Mitglied Russland bei der Ausweitung kürzere Laufzeiten an als beispielsweise Saudi-Arabien, weil es flexibler auf die US-Ölförderung reagieren will.
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:15 Uhr Di, 18:15 % YTD EUR/USD 1,1838 -0,21% 1,1863 1,1877 +12,6% EUR/JPY 132,54 +0,25% 132,21 132,06 +7,8% EUR/CHF 1,1679 +0,04% 1,1674 1,1678 +9,0% EUR/GBP 0,8833 -0,20% 0,8851 1,1142 +3,6% USD/JPY 111,97 +0,45% 111,46 111,17 -4,2% GBP/USD 1,3406 +0,06% 1,3397 1,3234 +8,7% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 57,81 57,99 -0,3% -0,18 +1,4% Brent/ICE 63,46 63,61 -0,2% -0,15 +8,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.287,64 1.294,07 -0,5% -6,43 +11,8% Silber (Spot) 16,72 16,87 -0,9% -0,16 +5,0% Platin (Spot) 946,15 949,00 -0,3% -2,85 +4,7% Kupfer-Future 3,05 3,07 -0,8% -0,03 +20,7%Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/gos
(END) Dow Jones Newswires
November 29, 2017 09:16 ET (14:16 GMT)
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