25.01.2017 22:42:49
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MÄRKTE USA/Dow schreibt Geschichte: Index -2-
NEW YORK (Dow Jones)--Geschafft: Der Dow-Jones-Index, der bekannteste Aktienindex der Welt, hat erstmals in seiner Geschichte die Marke von 20.000 Punkten erklommen. Rund um den Jahreswechsel war er daran mehrfach knapp gescheitert. Am Mittwoch war es dann gleich zum Start soweit. Getragen von Konjunkturoptimismus und der Erwartung einer wirtschaftsfreundlichen Politik des neuen US-Präsidenten ließ der Dow die psychologisch wichtige Marke deutlich hinter sich und ging mit knapp 20.069 Punkten fast auf dem Tageshoch aus dem Handel. Das entsprach einem Plus von 0,8 Prozent.
Auch S&P-500 und Nasdaq-Composite erklommen neue Allzeithochs. Der S&P-500 gewann 0,6 Prozent auf 2.298, der Nasdaq-Composite 1,0 Prozent auf 5.656 Zähler. Seit dem Wahlsieg Donald Trumps hat der Dow damit um fast 10 Prozent zugelegt. Die anderen Indizes folgen knapp dahinter. Umgesetzt wurden an der NYSE 880 (Dienstag: 865) Millionen Aktien. Auf 1.947 (2.234) Kursgewinner kamen dabei 1.080 (793) -verlierer, unverändert schlossen 92 (87) Titel.
Die Hoffnung auf eine wachsende US-Wirtschaft ließ die Anleger laut Händlern verstärkt zu Aktien greifen. Sie verwiesen auf erste wirtschaftsfreundliche Entscheidungen des neuen US-Präsidenten Donald Trump, der am Dienstag die Wiederaufnahme zweier Pipeline-Projekte genehmigt hatte, die unter seinem Vorgänger Barack Obama gestoppt worden waren. Trump mache offenbar ernst mit seinen im Wahlkampf angekündigten Infrastruktur- und Konjunkturmaßnahmen, hieß es. Dazu passte auch, dass Trump den angekündigten Bau einer Mauer zu Mexiko anordnete.
Anleger setzen auf Trump "Klarheit ist der Sauerstoff für die Börse", sagte Quincy Krosby, Marktstratege bei Prudential Financial. Je mehr Trump gebe, desto schneller werde die 21.000er Marke ins Blickfeld geraten. Die protektionistischen Bestrebungen Trumps, von denen viele Experten befürchten, dass sie das weltweite Wachstum schwächen werden, traten dagegen in den Hintergrund.
Kim Forrest, Analyst beim Portfoliomanager Fort Pitt Capital Group, führt die Rekordjagd an den US-Börsen auf eine Kombination besser als erwartet ausfallender Unternehmensergebnisse und Ausblicke zurück, die suggerierten, dass es um die Wirtschaft in den USA wie auch in Europa und Asien besser bestellt ist, als zunächst angenommen.
Kully Samra von Charles Schwab wertete den Dow-Anstieg auf 20.000 Punkte als Zeichen für eine "außergewöhnlich starke" US-Wirtschaft. "Kein Zweifel, wir erleben derzeit eine Zunahme des Geschäfts-, des Verbraucher- und des Anlegervertrauens und dazu kommt die wirtschaftsfreundliche Politik der Trump-Regierung", sagte er. Kurzfristig seien keine Rezessionsrisiken zu sehen und das dürfte noch eine Weile so bleiben, völlig unabhängig von der politischen Führung.
Boeing-Aktie auf Rekordhoch Mit dem Erreichen der 20.000 Punkte sei eine Reihe von Aufträgen hereingekommen, berichtete Handelsexperte Ian Winer von Wedbush Securities und weiter: "Diese Art von Bewegung zieht die Leute geradezu in den Markt. Es fühlt sich an, als ob sie sich sagen: 'Da muss ich dabei sein, ich will nicht noch mehr von der Rally verpassen'".
Treibstoff auf dem Weg nach oben für den Dow kam vor allem von Schwergewichten wie den Bankenaktien Goldman Sachs und JP Morgan, von Apple und vor allem von Boeing. Boeing übertraf mit Umsatz und Gewinn die Erwartungen der Analysten. Die Boeing-Aktie stieg darauf um 4,2 Prozent und war damit mit Abstand die festeste Aktie im Dow. Sie schloss damit zugleich auf einem Rekordhoch.
Die als sehr zyklisch geltende Aktie von Caterpillar gewann 2 Prozent. Insgesamt führten die zyklischen Branchen Banken und Automobil die Gewinnerliste bei den Subindizes an.
Der Aluminiumkonzern Alcoa, der als eine Art Konjunkturbarometer gilt, hatte zumindest umsatzseitig positiv überrascht und sich zuversichtlich zur diesjährigen Aluminiumnachfrage geäußert. Weil der Gewinn die Erwartungen aber nicht erfüllte, fiel die Aktie nach einem positiven Start deutlich um 2,6 Prozent zurück.
United Technologies erfüllte die Markterwartungen "nur" und bestätigte den Ausblick. Für die Aktie ging es um 0,6 Prozent nach unten. Abbott Laboratories bewegten sich kaum, nachdem die Zahlen des Unternehmens im Rahmen der Erwartungen lagen.
Texas Instruments legten um 1,9 Prozent zu, nachdem das Technologiunternehmen einen Gewinn- und Umsatzanstieg gemeldet hatte. Seagate Technology schossen dagegen um 14 Prozent nach oben. Der Hersteller von Speichermedien hatte einen 80-prozentigen Gewinnanstieg gemeldet, wobei gleichzeitig der Umsatz nicht so stark zurückging wie erwartet.
Rockwell Automation zogen nach Vorlage der Quartalszahlen um 7,7 Prozent an. Das Unternehmen hatte seinen Ausblick angehoben nach besser als erwartet ausgefallenen Umsätzen mit Automatisierungssoftware. Textron verloren 5,4 Prozent. Das Unternehmen hatte enttäuschende Geschäftszahlen vorgelegt und einen schwachen Ausblick gegeben, wofür vor allem die Sparte Bell Helicopter und das Luftfahrtgeschäft verantwortlich gemacht wurden. Mit der Vorlage der Zahlen kündigte Textron ferner die Übernahme von Arctic Cat für 18,50 Dollar je Aktie an. Die Aktie des Herstellers von Schneemobilen und Quads schnellte um 41,7 Prozent nach oben auf den Übernahmepreis.
Risikofreude treibt Anleger aus "sicheren Häfen" Mit der Stärke der Aktienmärkte schwand das Sicherheitsbedürfnis der Anleger. Gold und Staatsanleihen waren nicht gefragt. Der Preis für die Feinunze Gold sank um 0,8 Prozent auf 1.199 Dollar. Stark fallende Kurse ließen die Rendite zehnjähriger US-Anleihen um gut 5 Basispunkte auf 2,52 Prozent steigen. Eine wachsende US-Wirtschaft dürfte sich auch in einer steigenden Inflation niederschlagen, die wiederum die US-Notenbanker mit Zinserhöhungen auf den Plan rufen dürften, so die Überlegung dahinter.
Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar davon aber wenig beeindruckt. Der Euro handelte zuletzt mit rund 1,0750 Dollar etwas höher als am Vortag. Im Tageshoch kostete die Gemeinschaftswährung am Mittwoch aber schon 1,0770 Dollar. Immer mehr Marktteilnehmer glaubten daran, dass auch die Europäische Zentralbank (EZB) aufgrund des besseren Umfelds bald "tapern" könnte, also allmählich ihre Anleihekäufe zurückfährt, sagt Ulrich Leuchtmann, Devisenanalyst bei der Commerzbank. Dazu passen Äußerungen von EZB-Direktoriumsmitglied Sabine Lautenschläger. Sie sagte, die EZB könnte bald mit dem Ausstieg aus dem sogenannten Quantitative Easing beginnen.
Dollar hin- und hergerissen Der Dollar wiederum wurde laut Marktteilnehmern aber auch von Befürchtungen gebremst, dass US-Präsident Trump und seine Regierung sich abermals gegen einen starken Greenback aussprechen könnten. Trump hatte kürzlich in einem Interview gesagt, dass der Dollar seiner Meinung nach zu hoch bewertet sei. Daraufhin hatte die US-Währung nachgegeben. Auch das half den Kursen am Aktienmarkt, weil ein billigerer Dollar günstig für die Exportwirtschaft ist.
An anderer Stelle hieß es, der Dollar bewege sich derzeit in einem Spannungsfeld. Auf der einen Seite sorge die Trumpsche Politik via Steuersenkungen und Staatsausgaben für Konjunkturwachstum und stütze den Dollar, auf der anderen Seite schade seine auf Abschottung bedachte Grundhaltung der eigenen Währung.
Die Ölpreise zeigten sich insgesamt wenig beeindruckt von neuen Lagerbestandsdaten, die deutlich gestiegene Vorräte an Rohöl wie auch Benzin zeigen. Zudem wurden sie etwas gestützt vom zuletzt schwächelnden Dollar, der das Öl für viele Käufer billiger macht. Der Preis für ein Barrel Leichtöl der US-Sorte WTI gab um 0,7 Prozent nach auf 52,81 Dollar.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 20.068,51 0,78 155,80 1,55 S&P-500 2.298,37 0,80 18,30 2,66 Nasdaq-Comp. 5.656,34 0,99 55,38 5,08 Nasdaq-100 5.151,47 0,99 50,41 5,92US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,24 4,7 1,19 3,3 5 Jahre 1,98 4,8 1,93 5,6 7 Jahre 2,31 5,4 2,26 6,6 10 Jahre 2,52 5,4 2,46 7,3 30 Jahre 3,10 5,3 3,05 3,5
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:13 Uhr Di 17.15 Uhr % YTD EUR/USD 1,0750 +0,33% 1,0715 1,0754 +2,2% EUR/JPY 121,7492 -0,09% 121,8602 121,82 -0,8% EUR/CHF 1,0742 +0,02% 1,0740 1,0745 +0,3% EUR/GBP 0,8510 -0,68% 0,8574 1,1639 -0,2% USD/JPY 113,25 -0,43% 113,74 113,27 -3,1% GBP/USD 1,2634 +1,12% 1,2493 1,2516 +2,4%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,82 53,18 -0,7% -0,36 -3,4% Brent/ICE 55,20 55,44 -0,4% -0,24 -2,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.200,09 1.209,30 -0,8% -9,21 +4,2% Silber (Spot) 16,99 17,11 -0,7% -0,12 +6,7% Platin (Spot) 982,50 997,50 -1,5% -15,00 +8,7% Kupfer-Future 2,71 2,71 +0,2% +0,01 +8,3% === (MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
January 25, 2017 16:12 ET (21:12 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 12 PM EST 01-25-17
-2 of 2- 25 Jan 2017 21:12:00 UTC DJ MÄRKTE USA/Dow schreibt Geschichte: Index -2-
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos
(END) Dow Jones Newswires
January 25, 2017 16:12 ET (21:12 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 12 PM EST 01-25-17
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Texas Instruments Inc. (TI) | 178,96 | 2,23% |
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Textron Inc. | 69,38 | -6,19% |
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