07.10.2013 22:44:30
|
MÄRKTE USA/Drohende Staatspleite drückt Stimmung
Die Börsianer an der Wall Street haben am Montag Nerven gezeigt. Im Kampf um das Bundesbudget sind die Fronten festgefahren und die Schuldengrenze rückt näher. Bis Mitte Oktober müssen sich hier die politischen Parteien einigen, sonst ist die Staatspleite perfekt. In diesem Umfeld haben es Aktien schwer - allerdings setzen viele Anleger offenbar weiter auf eine baldige Lösung. Denn sonst wären die Verluste wohl noch höher ausgefallen.
Noch immer hätten die Investoren "mehr Angst eine Erholung zu verpassen", als dass sie nicht mit einer Einigung rechneten, so erklärt Bill O'Grady von Confluence Investment Management die vergleichsweise verhaltenen Bewegungen an den Märkten. Für den Dow-Jones-Index ging es um 0,9 Prozent auf 14.936 Punkte nach unten. Der S&P-500 verlor 0,9 Prozent auf 1.676 Punkte. Der Nasdaq-Composite fiel um ein Prozent auf 3.770 Punkte. Der Umsatz verharrte bei 0,59 (Freitag: 0,59) Milliarden Aktien. Auf die 667 (2.015) Kursgewinner kamen 2.423 (1.046)verlierer, unverändert schlossen 80 (97) Titel.
Die Demokraten wünschen eine geräuschlose Anhebung der Schuldengrenze, die Republikaner fordern eine Änderung der Gesundheitsreform - wenn nicht gleich die komplette Rücknahme von "Obamacare", dem Prestigeprojekt des Präsidenten. Sollte die Schuldengrenze nicht angehoben werden, kann sich der Bund nicht neu verschulden, er bleibt auf Steuereinnahmen angewiesen. Die Folgen sind in den Details nicht recht klar, denn eine derartige Staatslähmung gab es bislang noch nicht.
Gold und Anleihen konnten von der Unsicherheit etwas profitieren. Der Goldpreis stieg auf 1.322 Dollar, ein Plus von rund zehn Dollar zum Freitagsschluss. Auch Treasurys wurden gekauft, die Rendite fiel auf 2,63 nach 2,65 Prozent zum Wochenschluss.
Am Devisenmarkt gaben Anleger dem japanischen Yen gegenüber Dollar und Euro den Vorzug. Die japanische Landeswährung wird ihrem traditionellen Ruf als Fluchtwährung in schwierigen Zeiten gerecht. Für einen Dollar erhalten Investoren aktuell 96,88 Yen nach Kursen von klar über 97 Yen zum Wochenschluss. Der Euro ging wenig verändert bei 1,3580 Dollar um. Die trüben Konjunkturaussichten, die ein Finanzkollaps in den USA heraufbeschwört, drückten leicht auf den Ölpreis. Ein Fass Leichtöl der US-Sorte WTI verbilligte sich um 81 Cents auf 103,03 Dollar, das ist ein Minus von 0,8 Prozent. Darüber hinaus ist die Ölförderung im Golf von Mexiko nach den Auswirkungen von Tropensturm "Karen" wieder hochgefahren worden.
J.P. Morgan hat den Gewinnausblick für Alcoa gesenkt, der Aluminiumverhütter wird am Dienstag Drittquartalszahlen vorlegen. Das Papier gab zunächst deutlicher nach, erholte sich aber im weiteren Verlauf. Am Ende stand ein Plus von 0,1 Prozent auf der Kurstafel. Für die Titel von Boeing ging es talwärts, nachdem Wettbewerber Airbus einen Großauftrag zur Lieferung von Verkehrsflugzeugen von Japan Airlines ergattert hat. Die Fluglinie war bislang für ihre Markentreue zu Boeing bekannt. Die Boeing-Aktie verlor 0,4 Prozent.
Gegen den Trend aufwärts ging es mit der Apple-Aktie, sie legte ein Prozent zu. Die Experten von Jefferies haben die Aktie auf "Buy" von "Hold" angehoben, das Kursziel liegt nun bei 600 Dollar nach 425 Dollar zuvor. Jefferies hatte sich mit den asiatischen Zulieferern für Apple getroffen, die sich nun offenbar nachsichtiger zeigen, was die Preise anlangt. Das hieße ein Steigen der Bruttomargen für Apple. Das Analysehaus verweist auch auf den bevorstehenden Start des iPhone 6.
Blackberry-Aktien zogen kräftig an, das Papier stieg um 3,6 Prozent. Hier stützten Berichte, wonach gleich mehrere Technologieunternehmen an einer Übernahme des kanadischen Smartphoneherstellers interessiert seien. Die Aktien von Tesla kletterten um 1,2 Prozent, nachdem CEO Elon Musk für die Sicherheit seiner Elektrofahrzeuge geworben hat. Anfang vergangener Woche hatte ein Tesla Feuer gefangen, worauf der Kurs deutlich eingebrochen war.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 14.936,24 -0,90 -136,34 S&P-500 1.676,12 -0,85 -14,38 Nasdaq-Comp. 3.770,38 -0,98 -37,38 Nasdaq-100 3.215,69 -0,83 -26,88Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-year 99 26/32 dn 1/32 0,345% +1,6BP 5/8% 3-Year 100 22/32 dn 1/32 0,641% +1,3BP 1 3/8% 5-year 99 27/32 flat 1,406% unchanged 2% 7-Year 99 26/32 up 2/32 2,031% -1,0BP 2 1/2% 10-year 98 27/32 up 5/32 2,634% -1,6BP 3 5/8% 30-year 98 19/32 up 16/32 3,704% -2,7BP
DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 9.53 Uhr Fr, 17.30 Uhr EUR/USD 1,3578 0,03% 1,3574 1,3599 EUR/JPY 131,3845 -0,13% 131,5621 132,0351 EUR/CHF 1,2266 0,00% 1,2266 1,2284 USD/JPY 96,7580 -0,16% 96,9140 97,0900 GBP/USD 1,6094 0,33% 1,6042 1,6071 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@dowjones.com
DJG/DJN/raz
(END) Dow Jones Newswires
October 07, 2013 16:12 ET (20:12 GMT)
Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 12 PM EDT 10-07-13

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!