03.01.2020 15:56:44
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MÄRKTE USA/Eskalation des US-Iran-Konflikts belastet Wall Street
NEW YORK (Dow Jones)--Nach einem fulminanten Jahresauftakt starten die US-Börsen am Freitag mit Abgaben in den Handel, nachdem bei einem US-Militärschlag nahe der irakischen Hauptstadt Bagdad ein hochrangiger iranischer General getötet wurde. Allerdings sind die Verluste geringer als befürchtet, zumal sich auch die europäischen Börsen deutlich von ihren Tagestiefs erholt haben. Der Dow-Jones-Index verlor zwar unmittelbar nach der Startglocke 1 Prozent, liegt aktuell aber nur noch 0,7 Prozent bzw 188 Punkte im Minus bei 28.681 Punkten. Vorbörslich hatte der Dow-Futures zeitweise etwa 400 Punkte eingebüßt. Der S&P-500 verliert 0,6 Prozent und der Nasdaq-Composite 0,7 Prozent.
Geopolitische Risiken seien nicht verschwunden, nur weil der Aktienmarkt zuletzt gut gelaufen sei, kommentiert Luca Paolini, Chefstratege bei Pictet Asset Management, die jüngste Eskalation des Konflikts zwischen den USA und Iran. Sobald sich am Markt eine gewisse Selbstzufriedenheit breitgemacht habe, könne schon ein vergleichsweise unbedeutendes Ereignis einen abrupten Richtungswechsel herbeiführen. Andere Beobachter zitieren hingegen die alte Börsenweisheit, dass politische Börsen kurze Beine haben.
Ob den Konjunkturdaten des Tages eine Tendenzwende gelingt, scheint angesichts der Nachrichtenlage gleichwohl fraglich. Veröffentlicht werden eine halbe Stunde nach Handelsbeginn der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe im Dezember und die Bauausgaben aus dem November. Um 20.00 Uhr MEZ folgt das Protokoll der US-Notenbanksitzung vom Dezember.
Ölpreise steigen rasant - "Sichere Häfen" gesucht
Die Nachricht vom Tod des iranischen Generals Kassem Soleimani lässt die Ölpreise nach oben schießen, denn am Markt geht die Angst um, dass Teheran die Straße von Hormus am Persischen Golf für Öltanker sperren könnte. Der Preis für ein Barrel US-Rohöl der Sorte WTI steigt um 3,6 Prozent auf 63,41 Dollar, die europäische Referenzsorte Brent verteuert sich um 3,5 Prozent auf 68,60 Dollar. Im späteren Verlauf werden am Freitag noch die wöchentlichen Daten zu den Öllagerbeständen der USA veröffentlicht. Diese dürften jedoch in der aktuellen Gemengelage weniger Beachtung finden als sonst.
Gefragt sind auch vermeintlich sichere Häfen wie Gold oder Staatsanleihen. Der Preis für die Feinunze Gold steigt um 1,0 Prozent auf 1.545 Dollar. Am Anleihemarkt drücken steigende Notierungen die Rendite zehnjähriger US-Anleihen um 3,8 Basispunkte auf 1,84 Prozent.
Nutznießer der Ereignisse im Irak sind ferner Fluchtwährungen wie der Yen. Der Dollar sinkt auf rund 108,20 Yen, nachdem er am Donnerstag in der Spitze noch 108,87 Yen gekostet hatte. Zum Euro zieht der Dollar derweil etwas an. Die Gemeinschaftswährung sinkt auf 1,1150 Dollar von 1,1225 im Tageshoch am Vortag.
Rüstungsaktien gesucht - Tesla mit Rekordabsatz auf Allzeithoch
Aktien von Rüstungsunternehmen profitieren von der Eskalation des US-iranischen Konflikts. Lockheed Martin rücken um 2,5 Prozent vor, Northrop Grumman um 4,4 Prozent und Raytheon um 1,4 Prozent.
Auch Aktien der Energiebranche legen im Windschatten der Ölpreise zu. Chevron steigen um 0,6 Prozent und Chesapeake Energy um 6,2 Prozent.
Für Fluggesellschaften sind höhere Ölpreise negativ. Entsprechend geben die Aktien des Sektors überdurchschnittlich nach. American Airlines verbilligen sich um 5,1 und Delta um 2,9 Prozent. Alaska Air Group geben um 2,5 Prozent nach.
Die Tesla-Aktie steigt derweil um 4,1 Prozent auf ein Rekordhoch. Der Hersteller von Elektroautos hat im vierten Quartal einen Rekordabsatz verzeichnet.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 28.680,90 -0,65 -187,90 0,50
S&P-500 3.237,27 -0,63 -20,58 0,20
Nasdaq-Comp. 9.028,38 -0,70 -63,81 0,62
Nasdaq-100 8.813,45 -0,66 -58,77 0,92
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 1,54 -2,4 1,57 34,3
5 Jahre 1,63 -3,8 1,67 -29,6
7 Jahre 1,75 -4,4 1,80 -49,6
10 Jahre 1,84 -3,8 1,88 -60,7
30 Jahre 2,30 -3,1 2,33 -76,7
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.35 Uhr Do, 17:10 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1152 -0,18% 1,1159 1,1195 -0,6%
EUR/JPY 120,71 -0,44% 120,56 121,24 -1,0%
EUR/CHF 1,0850 -0,04% 1,0833 1,0857 -0,1%
EUR/GBP 0,8528 +0,32% 0,8512 0,8494 +0,8%
USD/JPY 108,23 -0,29% 108,04 108,29 -0,5%
GBP/USD 1,3079 -0,48% 1,3110 1,3180 -1,3%
USD/CNH (Offshore) 6,9620 +0,05% 6,9686 6,9609 -0,1%
Bitcoin
BTC/USD 7.260,01 +4,48% 7.206,26 7.096,51 +0,7%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 63,41 61,18 +3,6% 2,23 +3,9%
Brent/ICE 68,60 66,25 +3,5% 2,35 +3,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.545,34 1.529,90 +1,0% +15,44 +1,8%
Silber (Spot) 18,07 18,05 +0,1% +0,02 +1,2%
Platin (Spot) 988,10 979,00 +0,9% +9,10 +2,4%
Kupfer-Future 2,79 2,83 -1,2% -0,04 -0,1%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/cln/err
(END) Dow Jones Newswires
January 03, 2020 09:57 ET (14:57 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Alaska Air Group Inc. | 73,70 | 3,28% | |
American Airlines Inc | 16,73 | 2,17% | |
Chevron Corp. | 147,84 | 1,20% | |
Delta Air Lines Inc. | 66,08 | 1,57% | |
Lockheed Martin Corp. | 430,40 | -0,23% | |
Northrop Grumman Corp. | 452,30 | 0,98% | |
Tesla | 350,85 | -1,81% |