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20.01.2015 22:42:32

MÄRKTE USA/EZB-Spekulationen hieven Wall Street knapp ins Plus

   Trotz gedämpfter Stimmung hat es an der Wall Street am Dienstag zu einem knappen Plus gereicht. Am ersten Handelstag nach dem langen Feiertagswochenende mussten die Anleger neben enttäuschende Geschäftszahlen der Bank Morgan Stanley einen neuerlichen Rückgang der Ölpreise verarbeiten, der Konjunkturskepsis vor allem mit Blick auf die Wirtschaft in Asien und Europa befeuerte. Dass jüngste Daten zum chinesischen Wirtschaftswachstum überraschend gut ausgefallen waren, vermochte diese Zweifel nicht auszuräumen.

   Letztlich waren es Spekulationen, dass die Europäische Zentralbank am Donnerstag ein Anleihekaufprogramm ankündigt, die dem Markt in positives Terrain halfen. Das Fluten des Marktes mit Euro soll das Abrutschen in die Deflation verhindern und die Konjunktur ankurbeln.

   Der Dow-Jones-Index gab zeitweise um fast 1 Prozent nach, erholte sich aber im späten Geschäft und schloss um 4 Punkte höher bei 17.515 Punkten. Der S&P-500 stieg um 0,2 Prozent und der Nasdaq-Composite um 0,4 Prozent. Umgesetzt wurden 861 (Freitag: 975) Millionen Aktien. Dabei kamen auf 1.239 Kursgewinner 1.944 -verlierer, während 84 Titel unverändert schlossen.

   Bei den Einzelwerten standen Morgan Stanley (MS) und Johnson & Johnson mit der Vorlage von Geschäftszahlen im Fokus. Die MS-Zahlen kamen nicht gut an. Die Bank hat sowohl beim Gewinn wie bei den Einnahmen die Erwartungen verfehlt. Die Aktie verlor 0,4 Prozent. Für Johnson & Johnson ging es um 2,6 Prozent nach unten. Der Gesundheitskonzern hat im vierten Quartal unter ungünstigen Wechselkurseffekten gelitten. Der Gewinn stieg deswegen nur leicht, fiel aber besser aus als erwartet. Der Umsatz verfehlte die Schätzungen von Analysten dagegen, was vor allem dem starken Dollar geschuldet war, der die im Ausland erzielten Umsätze um 7,9 Prozent minderte.

   Die Geschäftsbücher geöffnet hatten auch Delta Air Lines und Halliburton. Für die Fluglinie ging es nach gut ausgefallenen Zahlen um 7,3 Prozent nach oben. Die Aktie des Ölfelddienstleisters Halliburton, der gerade im Begriff ist, den Konkurrenten Baker Hughes zu übernehmen, gewann 1,8 Prozent. Baker Hughes legten um 1,2 Prozent zu. Halliburton übertraf die Erwartungen, warnte aber zugleich wegen der gesunkenen Ölpreise vor einem schwierigen Jahr.

   Nachdem die Aktie des Devisenhändlers FXCM am Freitag vor der regulären Sitzung ausgesetzt worden war, brach sie um fast 90 Prozent ein. Das Unternehmen, das von der Franken-Aufwertung überrascht und in eine Schieflage gebracht worden war, hat ein Rettungspaket geschnürt. Leucadia, ein Investment-Arm von Jefferies, schießt dem Devisenhändler 300 Millionen Dollar zu.

   Für Gesprächsstoff sorgte auch Google. Das Unternehmen steht angeblich kurz davor, rund 1 Milliarde US-Dollar in den Raumfahrtkonzern SpaceX zu stecken, um damit die Bemühungen zu intensivieren, den Internetzugang per Satellit zu ermöglichen. Google schlossen knapp behauptet. Die Aktie des Düngemittelherstellers Mosaic legte nach einem positiven Geschäftsausblick um 3,6 Prozent zu.

   Die Ölpreise nahmen nach einer Erholung am Freitag ihre Talfahrt wieder auf. Als Gründe für den neuerlichen Rücksetzer wurden wieder einmal das Überangebot und die Gefahr einer konjunkturbedingt geringeren Nachfrage angeführt. Nach der Weltbank hat nun auch der Internationale Währungsfonds seine Prognosen für das Wachstum der Weltwirtschaft gesenkt. Der Preis für das Barrel WTI fiel im Vergleich zum Settlement am Freitag um 4,7 Prozent bzw 2,30 Dollar auf 46,39 Dollar. Brentöl kostete zum Settlement 47,99 Dollar - 4,3 Prozent bzw 2,18 Dollar weniger als am Freitag.

   Konjunktursorgen und die Erwartung, dass die EZB am Donnerstag ein Anleihekaufprogramm ankündigen wird, ließen Anleger zu vermeintlich sicheren Anlageklassen wie US-Staatsanleihen oder Gold greifen. Am Anleihemarkt drückten steigende Kurse die Rendite zehnjähriger Treasurys um einen Basispunkt auf 1,806 Prozent. Die Rendite der Longbonds fiel auf ein Rekordtief bei 2,399 Prozent. Anleiherenditen bewegen sich entgegengesetzt zu den Kursen. .

   Die Feinunze Gold stieg um 1,4 Prozent auf 1.294,20 Dollar. Damit kostete das Edelmetall so viel wie zuletzt im vergangenen August. Neben den Spekulationen um die EZB trieben die bevorstehenden Wahlen in Griechenland die Anleger ins Gold, wie George Gero von RBC Capital Global Futures sagte. Viele Anleger fürchteten, dass Griechenland aus der Eurozone austreten könnte, fügte er hinzu.

   Der Euro fiel unterdessen mit den Erwartungen an eine neuerliche geldpolitische Lockerung der EZB wieder deutlicher zurück auf rund 1,1550 Dollar. Marktteilnehmer rechnen mit weiteren Abschlägen: "Erneute Verluste sollten ins Kalkül gezogen werden", sagte Ulrich Wortberg von der Helaba.

INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.515,23 0,02 3,66 S&P-500 2.022,54 0,15 3,12 Nasdaq-Comp. 4.654,85 0,44 20,46 Nasdaq-100 4.171,21 0,70 29,07

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-year 100 8/32 dn 1/32 0,492% +0,7NP 7/8% 3-year 100 4/32 dn 2/32 0,827% +1,8BP 1 5/8% 5-year 101 19/32 flat 1,288% flat 2 1/8% 7-year 103 15/32 flat 1,595% flat 2 1/4% 10-year 103 31/32 up 2/32 1,806% -1,3BP 3% 30-year 112 24/32 up 28/32 2,399% -4,2BP

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 9.46 Uhr Mo, 17.30 Uhr EUR/USD 1,1549 -0,26% 1,1579 1,1630 EUR/JPY 137,11 0,12% 136,94 136,66 EUR/CHF 1,0111 -0,53% 1,0165 1,0199 USD/JPY 118,72 0,41% 118,24 117,51 GBP/USD 1,5153 0,28% 1,5110 1,5154 Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   January 20, 2015 16:12 ET (21:12 GMT)

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Morgan Stanley 128,56 3,28% Morgan Stanley