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30.01.2013 22:43:30

MÄRKTE USA/Fed liefert - und macht doch nicht alle glücklich

   Von Claudia Nehrbaß

   Eigentlich hätten die Anleger an den US-Finanzmärkten zufrieden sein können. Die US-Notenbank hält - wie weithin erhofft - ihre Geldschleusen offen. Richtige Freude mochte aber nicht aufkommen, denn die Federal Reserve sieht sich aufgrund der schwächelnden Wirtschaft gezwungen, an ihrer lockeren Geldpolitik festzuhalten.

   Die US-Wirtschaft hat die schwerste Krise seit Jahrzehnten immer noch nicht ganz überwunden, wie neue Daten am Nachmittag zeigten. Im Schlussquartal 2012 war die größte Volkswirtschaft der Welt überraschend geschrumpft, wenn auch nur leicht. Das beweist, dass die Wirtschaft immer noch auf die Hilfe der Notenbank angewiesen ist. Die Fed schreibt den Rücksetzer hauptsächlich dem Hurrikan Sandy und der Furcht vor der Fiskalklippe zu, die Betriebe und Staat veranlasste, geplante Ausgaben aufzuschieben. Die Währungshüter rechnen aber damit, dass die Wirtschaft zum Wachstum zurückkehrt und dass der Arbeitsmarkt sich erholt.

   Speziell was den Arbeitsmarkt betrifft, könnten sie Recht haben. Der Arbeitsmarktbericht des privaten Dienstleisters ADP vom heutigen Mittwoch, der als Indikator für den offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag gilt, fiel überraschend gut aus.

   Der Dow-Jones-Index sank um 0,3 Prozent. Der S&P-500 verlor 0,4 Prozent, und der Nasdaq-Composite gab ebenfalls um 0,4 Prozent nach. Umgesetzt wurden 0,70 (Dienstag: 0,72) Milliarden Aktien. Dabei kamen auf 1.025 Kursgewinner 1.996 -verlierer, während 125 Titel unverändert schlossen.

   Der Anleihemarkt erholte sich von seinen Verlusten, nachdem die Fortsetzung ihrer US-Notenbank bekannt gegeben hatte. Die Rendite zehnjähriger Treasurys stand bei 1,99 Prozent. Der Euro profitierte von der Erwartung, dass die Zinsdifferenz zwischen den USA und der Eurozone fortbestehen wird. Die Gemeinschaftswährung hatte am frühen Morgen die Marke von 1,35 Dollar überwunden und kostete im späten US-Handel rund 1,3570 Dollar.

   Der Ölpreis zeigt sich unbeeindruckt davon, dass die Rohölvorräte der USA deutlich stärker als erwartet zugenommen haben. Händler verwiesen auf den überraschend deutlichen Rückgang der Benzinvorräte und den Anstieg der Benzin-Futures. Das Barrel WTI stieg um 0,4 Prozent bzw 0,37 Dollar auf 97,94 Dollar. Brentöl verbesserte sich um 0,5 Prozent bzw x,xx Dollar auf 114,90 Dollar. Gold profitierte vom Festhalten der US-Notenbank an ihrem geldpolitischen Kurs und den damit verbundenen Inflationsängsten. Die Feinunze verteuerte sich um 1,1 Prozent auf 1.681,60 Dollar.

   Am Aktienmarkt bewegten Unternehmensbilanzen die Kurse. Aktien von Amazon verteuerten sich um 4,8 Prozent - trotz gemischt ausgefallener Geschäftszahlen. Investoren erwärmten sich für die operative Entwicklung des Unternehmens. Die Stärke des Betriebsergebnisses im vierten Quartal überzeugte Anleger, die über schwächere Quartalsumsätze und einen eher verhaltenen Ausblick hinwegsahen.

   Der Halbleiterkonzern Broadcom enttäuschte Investoren mit einem schwachen Ausblick. Das Viertquartalsergebnis fiel dagegen besser als prognostiziert aus. Die Aktie stieg um 0,5 Prozent. Sehr gute Quartalszahlen legte Unisys vor, deren Aktienkurs um 15 Prozent nach oben sprang. Überzeugende Geschäftszahlen verhalfen der Boeing-Aktie zu einem Kursplus von 1,3 Prozent. Facebook-Aktien wurden von der Erwartung beflügelt, dass das soziale Netzwerk nach Börsenschluss gute Geschäftszahlen vorlegen werde. Die Titel gewannen 1,5 Prozent.

   Aktien von Research in Motion (RIM) büßten 12 Prozent ein. Das kanadische Unternehmen will künftig so heißen wie sein wichtigstes Produkt, nämlich BlackBerry. RIM stellte außerdem zwei neue Geräte vor, den BlackBerry Z10 und den BlackBerry Q10. Das Touchscreen-Gerät Z10 wird in den USA aber erst im März zu haben sein. Das nahmen die Anleger dem Unternehmen übel.

INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 13.910,42 -0,32 -44,00 S&P-500 1.501,96 -0,39 -5,88 Nasdaq-Comp. 3.142,31 -0,36 -11,35 Nasdaq-100 2.738,71 -0,18 -4,87

DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 8.08 Uhr Di, 17.59 Uhr EUR/USD 1,3567 0,54% 1,3493 1,3483 EUR/JPY 123,6058 0,75% 122,6853 122,2075 EUR/CHF 1,2360 -0,62% 1,2437 1,2426 USD/JPY 91,1100 0,21% 90,9170 90,6700 GBP/USD 1,5804 0,32% 1,5754 1,5748 Kontakt zum Autor: claudia.nehrbass@dowjones.com

   DJG/DJN/cln

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   January 30, 2013 16:12 ET (21:12 GMT)

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